Sprachnörgeleien 2307

Zugrunde liegender Roman: Arndt Ellmer - Der Psi-Korresponder

S.6: „ ‚Dan...’ konnte Rhodan noch sagen. S.8: ‚Kampfan...’ S.50: ‚Was...’ S.50: ‚Mit deinen...’ „
Nur eine kleine Auswahl, der im Roman vorkommenden abgebrochenen wörtlichen Rede. Als Stilmittel, um Verwirrung oder abrupte Unterbrechung anzudeuten, mag es manchmal angebracht sein, bei den vorstehenden Beispielen wirkt es aber fragwürdig.

Und noch mal: Es ist schier unfassbar, wie viel ‚schier endlose’ und ‚schier unendliche’ Ereignisse das Perryversum durchziehen. Aber da ich alleine darunter leide, höre ich schon auf.

S.9: „Auf dem Mond waren in den vergangenen Wochen und Monaten bereits mehrere Versuche vereitelt worden, Howalgonium zu stehlen, zwei davon durch Guckys Eingreifen....Diesmal waren die Diebe wieder einmal erfolgreich gewesen.“
S.32: „Die Taktik des TLD mit dem fingierten Howalgonium-Diebstahl schien aufzugehen. Die ersten Agenten krochen aus ihren Löchern.“
Nee, also irgendwie hätte ich schon gerne halbwegs nachvollziehbar erklärt, wer da was warum macht. Aus dem Roman heraus wird das für mich nicht erkennbar.

S.14: „Erfolge auf diesem Gebiet bedeuteten ...die Führungsrolle innerhalb der Völkergemeinschaft. Der Große Rat teilte Turb Cartheons Weltsicht, dass den Terranern diese Rolle zustand.“
Endlich. Wann schließt Akon sich der LFT an?

S.46: „Ich werde einen Mediroboter losschicken, den können wir noch am ehesten entbehren.“
Was etwas erstaunt, denn es scheint sich doch um eine Neuentwicklung zu handeln. Oder heißen die jetzt einfach nur anders?

S.19: „Die drei Frachtkreuzer der LUNA-Klasse bringen 8,7 Tonnen handelsübliches Howalgonium“ 
S.26: „Im Zentrum des Käfigs schwebte ein Kilogramm Howalgonium....Heraus kamen 560 Gramm stabiles HS-Howalgonium.....44 Prozent Schwund sind also der Tribut des Erfolgs.“
S.47: „Wenn hier acht Kilogramm Howalgonium hochgehen, kannst du die Rückseite des Mondes für eine Weile vergessen.“
Ich dachte, das mit dem Schwund hätte ich kapiert. Aber wieso werden nun aus über acht Tonnen plötzlich acht Kilogramm? Da kann mir mein Taschenrechner auch nicht wirklich weiterhelfen.

S.27: „die inzwischen mit den Sextanten, den Kantorschen Ultra-Messwerken, ausgestattet waren. Noch kannte niemand deren maximale Reichweite.“
S.29: „Die Kantorschen Ultra-Messwerke meldeten eine Dunkelkapsel von 26 Metern. Der ENTDECKER vor Ort zog sich ein paar tausend Kilometer zurück, und das Echo verschwand von den  Skalen. Die Positroniken verbuchten acht Millionen als derzeit erreichbare Höchstmarke, um ein Objekt dieser Größe exakt zu orten. Man wusste darüber hinaus, dass das Ultra-Messwerk eine maximale Orterreichweite von 2000 Lichtjahren besaß.“
Das ist schön, dass man das wusste. Ich dagegen weiß überhaupt nichts. Wie ist das nun mit der Reichweite? Können sie das ganze Staatsgebiet der LFT auf einmal absuchen, sind sie nach tausend Kilometern blind, warum können Positroniken nur bis acht Millionen zählen? Wenigstens eine vage Vorstellung von dem, was da möglich ist, sollte man dem Leser zugestehen.

S.52: „Das Attentat hatten sie verhindert, aber es nützte nichts...dort unten im Zwiebus-Krater würde in Kürze HWG-01 hochgehen.“
Welches Attentat hatten sie denn verhindert? Habe ich da was überlesen? Sie haben doch gerade mal den Datenklau gestoppt, das Attentat steht dagegen bevor.

S.53: „Wäre die Klimaanlage nicht gewesen, in der Hauptleitzentrale des ENTDECKERS hätten sie die Luft inzwischen schneiden können.“
Meint ‚Klimaanlage’ jetzt die Temperaturregelung – dann verstehe ich die Aussage nicht – denn die Temperatur bestimmt wohl kaum die Schneidfähigkeit der Luft.
Meint ‚Klimaanlage’ aber die Luftversorgung und –erneuerung insgesamt, dann wird die Aussage ganz unsinnig, denn dann wären weder Luft noch Besatzung überhaupt vorhanden.

S.58: „Dicht neben Marc London war aus dem Nichts plötzlich eine Gestalt aufgetaucht, von keinem bemerkt außer London selbst. Gucky, der Mausbiber. Zum Erstaunen der Kosmopsychologin trug er...“
Gut, dass sie ihn ja nicht bemerkt hatte, da konnte das Erstaunen denn auch nicht allzu groß sein.


Zum Schluss noch eine kleine Knobelei:

Vom Ende des Romans her weiß nun auch jeder Perry-Leser, dass wir Lemurerabkömmlinge beim Lesen ganzheitlich wahrnehmen. Das ist auch gut so. Nur manchmal sollte man vielleicht doch etwas genauer hinschauen. Zum Beispiel um das Sprachrätsel der Woche zu lösen.
Wie geht das?
Wir nehmen uns S.44 vor. In der linken Spalte fehlt ein Wort. Wir finden die Stelle und merken uns das voranstehende Wort als erste Silbe der zwischenzeitlichen Lösung.
Dann wechseln wir in die rechte Spalte.
Hier ist ein Wort zu viel (wahrscheinlich sind hier bei genauer Betrachtung viele Wörter zu viel aber das lassen wir mal als philosophische Betrachtung jetzt weg). Man erkennt es daran, dass es überflüssigerweise doppelt im Satz erscheint. Jetzt haben wir die zweite Silbe der Zwischenlösung.
Beide Silben zusammen ergeben einen nicht ungewöhnlichen Nachnamen. Wenn wir nun in diesem Wort zwei Buchstaben durch ähnliche austauschen ohne die Lautfolge zu verändern, so erhalten wir eine Bezeichnung für viele Perry-Leser. q.e.d.
Gewinn: Wer die Bezeichnung rauskriegt, darf sich eine Woche lang Zoomeyedmonkey nennen.

Diese Nörgelei wurde verfasst von Kritikaster