Sprachnörgeleien 2403

Zugrunde liegender Roman: Christian Montillon - Mission CHEOS-TAI

Sprachlich wieder ganz sauber. Aber das war nach dem letzten Roman wohl auch nicht anders zu erwarten.

Ein paar mehr Druckfehler sind zu vermelden und wer gerne auf die Suche geht, wird zumindest auf den Seiten 39, 44, 49 (wunderbar: „ämobenhaft“) und S.53 fündig werden.

Was bedeutet es, wenn der Autor auf S.38 von „Technikern und absoluten Spezialisten“ spricht und die gleichen Wesen auf S.54 abwertend als „eines dieser Mechanikergeschöpfe“ bezeichnet. Das sind für mich keine Synonyme, hier sollen offenbar ganz unterschiedliche Sichten auf die Toten dargelegt werden, die sich mir allerdings nicht erschließen.

S.45: „Irgendwann klaffte vor ihnen ein meterbreiter Schacht....Fakt war, dass sie ihn nicht überspringen konnten.“
Nun bin ich sehr unsportlich. Aber einen meterbreiten Schacht zu überspringen, traue ich mir denn doch noch zu. Oder sollte meterbreit hier im pluralen Sinne zu verstehen sein? Aber dann könnte man mit der gleichen Berechtigung ‚zentimeterbreiter Schacht‘ schreiben. Nein, gibt auch keinen Sinn.

Mit drei Schilderungen war ich inhaltlich nicht einverstanden:

S.15: „Wochen- und monatelang war ihm nicht aus dem Kopf gegangen, wie sie ihn berührt hatte, wie sie gesagt hatte: ‚Später vielleicht‘ und: ‚Du weißt es, nicht wahr?‘ Immer wieder hatte er darüber nachgedacht, was das zu bedeuten hatte und nun endlich wusste er es. Ihre Andeutungen bedeuteten nichts.“
Vier Jahre hat er bis zu dieser Erkenntnis gebraucht. Und von diesen vier Jahren hat Imosazi nur ein Jahr in der Akademie verbracht, drei Jahre davon hat sie allerdings als seine Nachbarin weiter im Dorf gelebt. Und da hat es zwischenzeitlich gar keine Kontakte mehr gegeben? Beide haben sich Tücher um den Kopf gewickelt und blinde Kuh gespielt? Nee, diese Geschichte stimmt so nicht.

S.44: „Sie durchmisst laut Plan mehr als 60 Kilometer, die wir zu Fuß zurücklegen müssen....Auf die Flugaggregate unserer Kampfanzüge können wir uns nicht verlassen. Die hyperphysikalischen Schauer können sie jederzeit ausschalten.“
Gut, die Aggregate sind ausfallgefährdet – zumindest zeitweilig. Und deshalb muss man zu Fuß gehen? Wer einen 60 Kilometer Fußmarsch vor sich hat, der denkt doch erst mal nach. Und was spricht denn dagegen, mit geringer Geschwindigkeit knapp über dem Boden zu fliegen und so die Verletzungsgefahr bei Geräteausfall zu minimieren? Schneller als wenn man zu Fuß geht, wäre das allemal und riskant auch nicht wirklich (man könnte ja auch noch ein Kissen unterschnallen), dafür aber enorm kräfteschonend.

S.49: „sah, wie ein Strahlerschuss aus dem Nachbarsaal auf Pothawk zuraste.....unfassbar schnell reagiert und teleportiert...Strahlerschuss...drang in ihre Brust.“
Ja, im Western, wenn man sieht, dass jemand schießen will, da könnte solch eine Szene noch irgendwie glaubwürdig sein. Aber auch schon nicht mehr, wenn der abgedrückt hat. Da käme die Reaktion nämlich auch schon zu spät, selbst wenn es in Western Teleporter gäbe. Und schon gar nicht bei einem Strahlerschuss, den man schon sieht (in dem Moment ist er nämlich auch schon im Ziel). Diese Art des sich opferns hat es in PR schon öfter gegeben, aber dadurch wird sie nicht realistischer

Zum Schluss:
S.48: „schier endlosen Tunnel“
Danke für mein kleines Lieblingswörtchen.

Diese Nörgelei wurde verfasst von Kritikaster