Sprachnörgeleien 2427

Zugrunde liegender Roman: Uwe Anton - Hilfe für Ambriador

S.27: „Sterben wirklich alle Lebwesen auf dem Planeten?“
Glaube ich auch nicht. Denn dazu müssten sich erst mal Lebwesen dort befinden.

S.27: „ ‚Dem abgehörten Funkverkehr von Kolonnen-Geometern ...konnten wir entnehmen, dass der Chaotender VULTAPHER nicht in den Grenzen der Negasphäre Hangay montiert werden soll. Vielmehr wird ein Bauplatz für VULTAPHER gesucht, der irgendwo innerhalb der Ressourcengalaxien liegen wird.‘ Polm Ombar benötigte einen Moment, um diese Information zu verdauen und die richtigen Schlüsse zu ziehen. Sie war in der Tat von höchstem Interesse. ‚Damit‘, sagte er bedächtig, ‚ist endlich klar, nach welchen hyperphysikalischen Voraussetzungen die Späher der Kolonne seit Monaten in der Lokalen Gruppe suchen...‘“
So, ist das endlich klar? Nach welchen denn? Und wieso zieht Polm hier den Schluss, dass da ein Zusammenhang besteht? Und wer bestätigt ihm offensichtlich schon vor irgendeinem Beweis, dass er hier den richtigen Schluss zieht? Logische Ableitungen sehen anders aus.

S.44: „Mittlerweile stand fest, dass der Duale Kapitän als Kontrolleur zwischen den Welten Andromedas unterwegs war und wusste, wo sich der Bauplatz des Chaotenders befand. Was wiederum bedeutete, dass die Terminale Kolonne einen Bauplatz gefunden hatte.“
So, das stand also fest? Für wen und warum? Hat er das in einem Funkspruch zum Besten gegeben? ‚Ach übrigens, mir kam gerade die Erleuchtung wo wir bauen könnten aber ich reise mal weiter so durch Andromeda‘? Wenn das wirklich so wichtige und geheime Informationen sind, dann möchte ich wissen, wie die FF daran gelangen können und nicht mit lapidaren Bemerkungen der Art ‚das ist jetzt so‘ abgespeist werden.

S.33: „Der Lare Verduto-Cruz nahm eine geheimnisvolle andere Schaltung vor...“
Und das soll eine Aussage in einer Chronik sein? Einem solchen Chronisten muss man wohl wegen Verletzung der Chronistenpflicht auf informative Berichterstattung die Zulassung entziehen.

S.42-47
Fünf Druckfehler auf engem Raum, das erstaunt schon, denn der Roman ist ansonsten praktisch frei davon. Und dazu noch eine unglückliche Trennung mit dem Wort ‚Hyperr-aum‘. Es scheint, diese Seiten waren gerade mal austreten, als der Korrektor vorbeikam.

S.55: „dann war der metallisch schillernde Turm schlagartig vor ihm. Er glaubte einen Ruck zu spüren, aber das war wahrscheinlich eine Täuschung. Jedenfalls stand die OREON-Kapsel plötzlich still, keine fünf Meter von der silbergrauen Fassade entfernt......Das Modul bremste sacht ab und ging in einen Schleichflug über. Die Kapsel mochte unsichtbar und nicht zu orten sein, doch bei einer Vollbremsung wären Stürme entstanden, die jeder Taschenpositronik verraten hätten, was da los war.“
Eine gute Überlegung zum Schluss, wenn man bedenkt, welche Luftmassen da beim Flug verdrängt werden. Aber warum nähert er sich dem Turm dann unmittelbar vorher recht schnell und stoppt abrupt? Und wieso bremst er anschließend aus dem Stillstand ab? Gut, er soll der beste Pilot der FF überhaupt sein, aber dass sein Können so weit geht, ist doch unglaubwürdig.

Zum Schluss noch mein Lieblingszitat des Romans:
S.29: „wo können die Kolonnen-Einheiten Urlaub machen, wo gibt es die schönsten Strände und Supernovahimmel und die hübschesten Weiber.....?“
Warum Lieblingszitat? Weil es schlagartig deutlich macht, wie wenig wir nach all den Jahren mit TRAITOR wirklich über die Interna wissen. Bestehen die Truppen nur aus männlichen Vertretern? Wo und wie entstehen die Eier der Ganschkaren und Mor’Daer? Oder werden die auf riesigen Skapalm-Barken in irgendeinem anderen Universum geklont? Absolute Basiskenntnisse, die bisher überhaupt nicht thematisiert wurden.

Diese Nörgelei wurde verfasst von Kritikaster