Sprachnörgeleien 2376
Zugrunde liegender Roman: Leo Lukas - Tolle Tage in Terrania
S.10: „Auf dem riesigen, fünfzehn mal fünfunddreißig Kilometer ausmessenden Areal“
Jetzt ist ‚ausmessen‘ in meinem Sprachverständnis die aktive Tätigkeit, die geeignet ist, Maße festzustellen. Ein ‚ausmessendes Areal‘ wäre also eine Fläche, die bemüht ist, die eigenen oder auch fremde Maße zu ermitteln. Falsch?
S.12: „aktivierte ihre Mikro-Aufnahmegeräte und steuerte sie mittels subvokaler Funk-Kurzbefehle“
Oha, was ist denn das für eine Technik? Funkbefehle verstehe ich. Kurz auch. Nichtsprachlich wäre auch noch akzeptabel. Aber was ist subvokal? Grunzend, stöhnend, nur Konsonanten benutzend?
S.12: „die Swoons“
Oh Gott, da sind sie wieder. Habe ich mich zu früh gefreut vor einigen Wochen, dass nun wieder die richtige Schreibweise des Plurals bei den Swoon eingekehrt ist. Und es wird konsequent im ganzen Roman durchgezogen. Also kein Schreibfehler sondern gewollt. Hängt das vom jeweiligen Autor ab oder gibt es da unterschiedliche Ansichten bei den Lektoren? Dann sollten sie sich aber möglichst schnell auf die ursprüngliche Schreibweise einigen, damit ich nicht noch aufrufen muss: „Lesers kämpft gegen die Swoons“
S.42: „Denn zwei Stationen vorher piepte Da’intas Komm-Armband.“
Noch eine Änderung der Schreibweise. Tauchte schon vor ein paar Wochen auf. Damals habe ich es mir damit erklärt, dass ‚Komm‘ in diesem Fall die Abkürzung für ‚Kommando‘ sein könnte. Kann aber in diesem Roman nicht so sein. Wenn es aber die Abkürzung von ‚Kommunikation‘ sein soll, dann ist darauf hinzuweisen, dass die Serie bisher von ‚Armbandkom‘ oder ‚Interkom‘ sprach, die Abkürzungen also immer nur ein ‚n‘ hatten. Hier ist wieder die Warnung angebracht, Begriffe, die nur in der Serie auftauchen, also nur aus Sprache selbst bestehen, nicht zu verändern. Sonst wird die Identifikation des Lesers mit dem PR-versum beeinträchtigt. Und überhaupt: Was soll ein Komm-Armband in einer Beziehungsgeschichte?