Sprachnörgeleien 2453

Zugrunde liegender Roman: Christian Montillon - In der Steilen Stadt

Schreibfehler:

S.13: „die Kaperung einer Kobaltblauen Walzte“
Schön. Da kann man sich das Tun der Walze gleich viel plastischer vorstellen.

S.23: „sie verließen als Erste den Hangar des Magazins. Im zweiten Gleiter folgen die sechs Yakonto“
Schöner Schreibfehler, denn es ist absolut nicht erkennbar, ob es eigentlich ‚folgten‘ oder ‚flogen‘ hätte heißen sollen.

S.24: „Ob Mondras Mannschaft die zugrunde liegende Technik so weit verstanden“
dass sie wenigstens Singular und Plural unterscheiden konnten?

Sprachliches:

S.23. „Der Siganese Rudyr Pinkor hatte sich nach anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Mausbiber angefreundet und hielt sich meist in dessen Nähe auf. Auch nun hatte er es sich nicht nehmen lassen, in seinem Gleiter zu fliegen statt bei seinen Kollegen.“
Rudyr hat einen eigenen kleinen Gleiter? Oder soll das hier heißen, dass er in Guckys Gleiter mitflog? Dann hätte es aber doch ‚in dessen Gleiter‘ heißen müssen.

Erstaunliches:

S.9: „bot sich ein atemberaubender Blick über das Häusermeer des Segments Beliosa und weit darüber hinaus bis zu dessen Grenze“ S.11: „im Gewimmel der einzigen riesigen Stadt, die das Segment Beliosa bildete“
Was nun? Ist Beliosa nur eine einzige riesige Stadt oder gibt es zwischen Stadt und Segmentgrenze noch etwas anderes?

S.24: „durchliefen sämtliche Systeme eine Jahrzehnte andauernde Überprüfung“
Die sich im letzten Roman noch auf ein einziges Jahrzehnt beschränkt hatte.

S.37: „Die beiden Wissenschaftler Shona Canella und Rudyr Pinkor kündigten an, dass sie gemeinsam einige Räume erkunden würden in der Hoffnung, ein wenig ruhigere Zeiten erleben zu können.“
Bei einem militärischen Kommandounternehmen sind die auf dem ‚Ich bin dann mal weg‘-Tripp? Kaum zu glauben.

S.49: „Mit beiden Ohrenhänden packte der Meisterdieb sofort zu und riss die Schädelsektion seines Gegners ab. Dessen Bewegungen erstarrten. Der Schutzschirm erlosch.“
Wie praktisch. Der hatte wieder mal einen Schutzschirm, der ihn nicht gegen Angriffe sondern nur bei Aufenthalten in der Mikrowelle schützte. Und das wusste Potty auch schon vorher, so dass er gar keine Sorge um seine Hände haben musste.

Ärgerliches

S.9: „Schleier aus grobem Stoff verbargen die Köpfe komplett bis auf schmale Sehschlitze.“ S.42: „Am liebsten hätte er ihnen die Stofffetzen, die bei jedem Atemzug vibrierten, von den Gesichtern gerissen.....ging ohne ein weiteres Wort an Vanta vorbei. Dabei erhaschte dieser einen flüchtigen Blick auf die graue, vertrocknete Fratze, die unter dem kalten Licht des Kranzes geisterhaft tot wirkte. Fahle Zähne leuchteten hinter dürren Lippen.“
Für eine billige, effekthascherische Beschreibung gilt die bisherige Schilderung der Vermummung einfach nicht mehr? Weil die Schleier sich heben, wenn jemand vorbeigeht?

S.49: „ ‚Ich springe zuerst. Mein Schutzanzug ist noch aktiv. Ihr könnt ungeschützt nicht blind springen.‘“
Sagt Limbox. Und vergisst dabei, dass er auch mit Schutzschirm weder blind noch sonstwie springen kann, da er gar kein Teleporter ist.

Bemerkenswertes:

S.19: „ ‚Ich kenne das von Perry, der kann das Essen und Trinken völlig vergessen, wenn ihn ein Thema packt. Ihr beide seid euch ähnlich. Kein Wunder, dass ihr gerne...‘  ‚Was?‘ Statt einer Antwort erfolgte nur das typische Geräusch, als Gucky aus dem Raum teleportierte: ‚Plopp!‘ Zurück blieb nur die Rübe. Mondra lächelte, hob sie auf und biss hinein.“
Sehr schön. So mag ich die dezenten Hinweise auf Sex in der Serie.

Diese Nörgelei wurde verfasst von Kritikaster