Sprachnörgeleien 2454
Zugrunde liegender Roman: Horst Hoffmann - Schiff aus der Ewigkeit
Schreibfehler:
S.46: „kaum dass sie an Bord waren und der Mannschaft berichtet hatte.“
S.50: „was auch nur im Geringsten einer Übereinstimmung mit dem eingelesenen Bild bedeuten würde.“
Bemerkenswert wenige Schreibfehler in diesem Roman.
Sprachliches:
S.15: „längst nicht annähernd so viele“
‚längst nicht so viele‘ – okay. ‚‘nicht annähernd so viele‘ – auch okay. Aber beides zusammen ist doch etwas übertrieben.
S.24: „580 Meter....Die Fahrt ging schier ins Unendliche.“
Das zweite ‚schier‘ in diesem Roman. Aber während das erste in Ordnung war, taucht hier wieder das unselige Übertreibungs-schier früherer Zeiten auf. Unendlichkeit und Ewigkeit haben in der SF durchaus konkrete Bedeutungsinhalte. ‚Schier unendlich‘ geht als Formulierung nur, wenn ein tatsächlicher Bezug zu realer Unendlichkeit besteht und nicht, wenn im Satz vorher die Strecke mit genauer Meterzahl angegeben ist. Das wirkt nur lächerlich.
S.34: „Da musste mehr sein. Rhodan wusste nur nicht was. Er war kein rühriger Fantast.“
Das ist ja erst mal beruhigend. Allerdings kenne ich auch sonst niemanden, den ich so bezeichnen würde, insofern war wohl auch die Gefahr gar nicht so groß, dass er so etwas sein könnte.
S.34: „erschien er ihm etwas mehr unwirklich“
Eigentlich hatte ich gedacht, ‚unwirklicher‘ wäre die Steigerungsform.
S.55: „Nein, es war etwas anderes dabei. Es war der Trost, der darin lag, dass nicht nur er selbst Probleme hatte.“
Ein ganz typisches Stilmittel des Romans ist es, Bezüge zu etwas anderem als den unmittelbar vorausgehenden Aussagen herzustellen. Dadurch wirkt vieles unnötig unlogisch. In diesem Fall aber vermag ich wirklich keinen logischen Bezug zu irgend etwas Vorhergehendem herzustellen. Was soll das für eine Wahrnehmung oder Beobachtung sein?
S.58: „Doch wenn er sie spüren konnte, ebenfalls auf einer Ebene, die sich jeder rationellen Logik entzog, dann waren sie sich auch seiner bewusst.“
Wobei sich diese Ebene wohl eher der ‚rationalen‘ Logik entzog.
Erstaunliches:
Personenkasten. „Der Haluter begleitet die Expedition nach Tare-Scharm“
Eine Expedition nach irgendeinem Ort durchführen, setzt voraus, dass man dort vorher nicht war. Heißt das, Evolux befindet sich nicht in Tare-Scharm? Das wäre mir zumindest neu.
S.4: „Die Diener des Kosmokraten kämpften nicht mehr, sondern verwalteten....“
Aha, jetzt ist es raus! Dyramesch ist der Büttel nur eines einzigen Kosmokraten. Wir dürfen gespannt sein, wann die anderen eingreifen.
S.8: „ein Umlauf ums Muttergestirn dauerte 10,243 Tage zu 25,1 Stunden, was 29,33 Erdjahren entsprach.“
Und wie viele terranische Stunden entsprechen dann dem hier verwendeten Stundenmaß? Na, wer weiß es?
S.11: „Wir haben jede Erlaubnis, die wir benötigen, um uns bei dem Obelisken-Schiff umzusehen. Wir dürfen es betreten und so lange bleiben, wie wir für nötig halten.‘ ‚Dann kann euch das Schiff nicht sehr wichtig sein‘, wunderte sich der Haluter.“
Oh doch – und das weiß er. Eher wundere ich mich über seine Unterstellung.
S.49: „Denn was der Kommandant sagte, klang logisch.... Wenn mehrere Yakonto gleichzeitig an einem Projekt wie diesem arbeiteten, argumentierte er, konnten individuelle Verfälschungen nicht ausbleiben. Verschiedene Yakonto würden unterschiedliche Fehler produzieren. Deshalb wollte er allein arbeiten und auch allein ans Ziel kommen.“
Womit er sich für jede Form von wissenschaftlicher Aktivität disqualifiziert hatte. Was daran logisch sein soll, bleibt wohl sein Geheimnis.
S.49: „ ‚Ich habe es gefunden! Die Übereinstimmung ist ungeheuerlich‘.....Castun Ogoras hatte nach Tausenden Korrekturen und Prüfungen ein unvollständiges Hologramm der Sterne erhalten“
Wo da der Erfolg sein soll, leuchtet mir auch nach mehrmaligem Lesen nicht ein.
Bemerkenswertes:
S.62: „Versuch erst gar nicht, es zu verstehen“
Ja, das könnte man zum Motto des Romans machen.