Im Visier 2232

Zugrunde liegender Roman: Leo Lukas - Wiedergeburt

Plot | Teil 2 | Rezension

Vorbemerkungen und Plot

Vorbemerkung:

Wirklich falsch machen kann Leo Lukas zur Zeit sichtlich nichts oder gar den Leser langweilen. "Grosse" Romane, zumindest im Umfeld der PR-Serie, zukuenftige Klassiker oder Meilensteine sind die beiden Hefte allerdings auch nicht geworden. Wir drehen uns weiter im Kreise; und eine gar seltsame Menagerie tut sich auf.

Plot:

Endlich der grosse Roman ueber die Hundehaltung an Bord von LFT-Raumschiffen. Wir erfahren Details ueber die Renovierungs- kunst terranischer Raumfahrer und den modernen Geruestbau anno 1333 NGZ. Die Einfuehrungsvorlesung in die Juristerei der LFT wird fortgesetzt; der galaktische Zoo um einen kalauernden Papagei erweitert. Kantiran erhaelt einen Schnellkurs fuer terranische Sprichwoerter und ein Praktikum ueber das bekannte "Wie gewonnen so zerronnen". "Du sollst den Tag nicht vor dem Abend loben" gibt's als Draufgabe gratis. Auf der Suche nach mehr Farbe geben sich zwei viel zu oft schwarzweiss gezeichnete Komoedianten erneut auch ohne die gewohnte Melone die Ehre und wachsen ueber sich hinaus. Waehrend ein blinder Maulwurf in spektraler Schoenheit wiedergeboren wird, die zuvor genannten Komoedianten mitschuldig an einem voelkertrennenden coitus interruptus werden, eine erzwungene Heiratsblockade auf das Gemuet eines meist gemuetlichen Bullen schlaegt und den Bull zum Bully macht, ist der von den Terranern in der Wildnis freigesetzte Hund Shallowain der rettende Held fuer die in die Jahre gekommene Maid Ascari, der als einziger Recke im Land einen sagenumwobenen Zauberkosmetiker aus seiner Hoehle zu zerren wagt, um das Antlitz der holden Herrin endlich in neuer Pracht erstrahlen zu lassen.

Wir verlassen unsere Helden, als Kantiran sich benommen vom Boden hochrappelt, blinkende Sterne um sich flappern hoert (im Hintergrund die Stimme des Expokraten: "Ich sagte, Voegel! Voegel, nicht Sterne!. Kannst du denn nichts richtig machen, Junge?") und wieder mal schmollend von dannen zieht, bevor zwei Juristen als Honorar fuer diverse rechtliche Auskuenfte den ueblichen Tagsatz von 10% des geschaetzten Wertes des Hayok-Archipels einfordern, als Shallowain und Ascari sich einem wenig hoefischen Galopede hingeben, und Minister Bully ueber die eben erst gelegte 9000 LJ Kupferkabelleitung von Tifflors Sektretaerin ueber dessen baldige Ankunft informiert werden. Ein Rueckruf zur Klaerung offener Fragen ist leider nicht moeglich, weil der LFT-Minister mit der nicht syntronunterstuetzten hochmodernen Waehlscheibe nicht klarkommt...

Drei Trends lassen sich aus den neuesten Epen des Perryversums ziemlich klar ableiten:

- Vielleicht brodelt das Universum im fernen Mordor, aber der Dorfklatsch und die kleineren und groesseren Wirtshausbaelgereien im idyllischen Auenland stehen weiterhin im Mittelpunkt. (Da sind die Special-Effects ja auch deutlich billiger, und die ganze Familie ist eingeladen, am froehlichen Treiben teilzunehmen, ohne von zu viel abgehobener Phantastik verwirrt zu werden.)

- Das alte Hollywood mag vielleicht hierzulande tot sein, aber wie es scheint, haben die Ikonen vergangener Tage eine neue Heimat gefunden.

- Was auch fuer so manchen Bewohner von Entenhausen gilt, der zum Teil unter neuen Namen ein neues Franchise fuer sich entdeckt zu haben scheint. So tummeln sich halt Elefanten, Elche, Affen, Papageien, Pferde, Fische und Hunde in einem allmaehlich so eng werdenden Zoogehege, dass dort auch schon mal ein Tiger notgedrungen delogiert werden muss.

 

Plot | Teil 2 | Rezension

Tei 2

Wie konnte das geschehen?

Nun, die Ursachen liegen in der Vergangenheit, und nicht ganz unschuldig sind, wie fast immer, die immer mehr einer Sekte aehnelnden nimmerzufriedenen Vergangenheitsanbeter einer bestimmten Usenet-Gruppe. Manchmal auch unterstuetzt von den irregeleiteten Schirmherren und Paladinen eines Netten Gutmuetigen Forums, das seinen Namen auf einmal nicht mehr gerecht werden will.

Angesichts des drohenden Lynchgebarens der oben genannten Verblendeten, eines Mangels an so dringend notwendigen "warmen Schnurris" [*1] und eines Ueberangebots "kalter Prickel" [*1], eines nimmersatten Redakteurs, der immer neue, "ganz kleine" Nebenprodukte mit Exposes versorgt haben wollte, eines technischen Beraters, dessen Stimme immer hoeher in Frequenz- bereiche abglitt, die kein Kollege, ja nicht einmal der Chef persoenlich, mehr wahrnehmen konnte, wen nimmt es da Wunder, dass ein armer Expokrat wie Du und Ich, am Rande des Nervenzusammenbruchs stehend, in die heile Wirklichkeit entfliehen wollte, sich eine Auszeit nahm, und inkognito bei DSDS aufzutreten gedachte?

Woraufhin die verlassenen, ihres Dramaturgen beraubten Wortschmiede ganz dringend einen Ersatz brauchten. Selbst auf dem heissen Stuhl Platz nehmen wollte keiner von ihnen. Auch wenn ihre papierenen Helden oft nicht ganz richtig im Kopf zu ticken schienen, zeichneten sie selbst sich zumeist im zivilen Leben durch ueberdurchschnittliche Raffinesse, originelle Ausreden und logisch durchdachte Phantasie mit Hand und Fuss aus

Einige in der Waehlergunst gesunkene Politiker haetten sich aufgrund des verwandten Genres fuer den Job durchaus angeboten, sie sagten jedoch allesamt ab, als Details ueber die in dem Vertrag vorgesehene Altersversorgung bekannt wurden.

Womit uns huenenhafte schwergewichtige Protagonisten, denen die Vision einer vereinigten MS vorschwebte, die aber nicht erklaeren konnten, woher das Geld in Adams Topf kam, ebenso erspart wie lustig-listige eher kleingeratene Minister mit Hang zu Showauftritten, die ihre Botschaften durch die Blume verkuendeten, oder steife, hagere Verteidungsminister, die aus dem Swimming-Pool heraus den alten Bully ersetzen.

Da mag es durchaus als Gluecksfall erscheinen, dass nach langer Suche ein alter Profi wie Hal Roach, seines Zeichens einer der "Vaeter" des Science Fiction Duos Laurel & Hardy, als Expokrat ein zwar sensationelles aber geheimgehaltenes Comeback feierte. Und neue Besen, auch wenn sie schon aelter sein, kehren besonders gut und mit Vorliebe in eine andere Richtung.

Wichtigste und augenscheinlichste "Neuerung" sind sicherlich die in drei eigens dafuer vorgesehenen Heften vorgestellten und etablierten neuen Helden Stan und Olli, ein wenig aufgeputzt, modernisiert, besser bewaffnet und weniger behuetet. Es ist ja nur menschlich und verstaendlich, dass ein neuer Boss Teile seiner alten und ungemein erfolgreichen Stammmannschaft in sein neues Taetigkeitsgebiet einzubringen versucht. Der Ansatz, ein wenig bodenstaendiges Schwarz-Weiss ins uebliche bunte Allerlei zu bringen, den Wind von gestern wieder wehen zu lassen, war schlichtweg genial.

KNF, die Jungs von der Filmfront, ein Dutzend Autoren und 99999 brave Leser waren begeistert. Haette die Mutter aller Perryversen, VPM, den einen oder anderen Shareholder gehabt, waere auch der begeistert gewesen. [*2]

Nachdem auch die Reinkarnation von James Bond ein kurzes aber beklatschtes Comeback feierte, steht nun einer voelligen Neuorientierung der Serie nichts mehr entgegen. Auesserlich soll sich der Umschlag samt Titelbild endlich dem gediegenen Inneren des Heftes anpassen. Statt knalliger, das Auge verwirrender und quaelender, poppig bunter Bilder haben Schulz und Co ab sofort wunderschoene, ziselierte Schwarzweissdrucke abzuliefern, Report und Magazine werden durch Witzesammlungen und Dialogabschriften bekannter Stummfilme ersetzt. Die Form der Publikation passt sich so ideal der darin geschilderten Hyperimpedanz an, das Produkt entspricht endlich wieder dem Inhalt, die Synthese zwischen "Aussen" und "Innen" bildet eine harmonische Einheit. Die neue Schlichtheit, die sich wohltuend von der Konkurrenz unterscheiden wird. Was nicht nur dem Umweltschutz (farbige Broschueren muessen oft wie Sondermuell entsorgt werden) sondern auch der Brieftasche der Geldgeber zugute kommt (Farbstrecken sind unverhaeltnismaessig teuer).

Wie wird es aber weitergehen mit unser aller Lieblingsserie? Der unter Hollywood-Nostalgikern voellig unbekannte "Perry Rhodan" verschwindet vom Titelblatt, neue namensgebenden Zentralgestalten werden die bereits erwaehnten "Stan & Ollie", zwei arkonidische Spitzenagenten, die in einer Seance erkennen, dass sie die Reinkarnationen zweier grosser Soehne Terras sind, sich dieses Erbe nicht lange widersetzen koennen, und im vorlaeufigen Hoehepunkt ihrer Abenteuer mit den Unterlagen HI-resistenter Melonen zu Bullys Flotte ueberlaufen, um dort und spaeter auf Terra ein neues Leben zu beginnen.

Das alte Bully-Modell hat damit ebenfalls ausgedient, der neue Bull wird von niemand geringeren als W.C. Fields verkoerpert. "Ich wuerde niemals Kommandant eines Raumschiffes sein wollen, auf dem Leute wie ich willkommen sind." "Ich mag Kinder. Wenn sie richtig zubereitet sind. Ist Kant eigentlich schon gar?" "Ich habe Gucky gestern begraben, ich musste es tun... Er war tot." "Ich habe keine Vorurteile. Ich hasse alle gleich."

Charles Laughton ersetzt Homer Adams, der hat Erfahrung mit Buckel, der Schiffsfuehrung in gefaehrlichen Gewaessern und auch mit Gerichten.

Urspruenglich mag Kantiran ja ein wenig an Errol Flynn erinnert haben, in wenigen Heften wird aber klar erkennbar sein, dass kein geringerer als der junge Jerry Lewis hier seine gelungene Widerauferstehung feiert. (Ein Nachteil - oder Vorteil - geschriebener Texte ist der, dass man die _Stimmen_ der Protagonisten nicht "hoeren" kann.)

Auch wenn PR als Titelheld ausgedient hat, fuer die Serie bleibt er natuerlich unentbehrlich, daher werden seine Zuege demnaechst behutsam denen von Gary Cooper angepasst. Fast schon zu aehnlich ist der aktuelle Versuch unseres Helden, Verbuendete und Helfer zu finden, Leute, die seine Warnung ernst nehmen, bevor Punkt 12 die HI am oertlichen Bahnhof ankommt. Aber statt Hilfe baten ihn die undankbaren Galaktiker nur, rechtzeitig zu verschwinden, mit seiner Braut Atlan im Sternenozean das Weite zu suchen. Und so lief er mit gequaelten Blick durch die Strassen und fand nicht einmal im Tempel der Depression willige Zuhoerer. Einzig die Quaekerbraut Zephyda ueberwindet ihre Angst, ihre Tradition, ihre Einstellung, ihren anerzogenen Pazifismus, und greift rechtzeitig und rettend zur Waffe. Nur seltsam, dass sie dabei nicht "Do not forsake me oh my Darling" gesungen hat, da hat der im neuen Gewerbe noch nicht eingeuebte Roach sich doch glatt eine gut verkaufbare Single- Auskoppelung entgehen lassen.

Als Nebeneffekt der HI wird Gucky sich demnaechst in einen treuherzigen, kuscheligen Collie verwandeln, der den weiten Weg nach Hause sucht, und der bellend Laut gibt, wenn stachelige Igelschurken sich hinterruecks anschleichen. Fuer Elizabeth Taylor waere es schoenes Comeback, wenn sie ihm dabei das Fell kraulen duerfte.

Ob Ava Gardner oder Joan Crawford fuer Ascari uebernehmen werden, steht noch nicht fest, da muessen noch ein paar Marktforschungen in der Zielgruppe unternommen werden, die vermutlich von den Babyspeck-Traegern weg zu den Kukident- Traegern um- und neudefiniert wird.

Ebensowenig offen ist noch, ob Bostich eher von Humphrey Bogart oder James Cagney inspiriert worden ist. Und ob er in seinen "alten" Tag den Imagewechsel vom kaltbluetigen Schurken zum desillusionierten aber herzensguten Melancholiker machen wird.

Dagegen ist klar, dass der junge Gregory Peck ein viel besserer Tifflor als der jetzige Tiff sein wird. Und das Alaska Saedelaere, der nie viel zu Lachen hatte, im Grunde nur eine maskentragende Version von Buster Keaton ist, sollte auf der Hand liegen. Wobei der vielschichtige Alaska natuerlich auch viel mit dem schlaksigen James Stewart gemein hat, der statt einer blinden Kytoma halt mit einem grossen weissen Hase bestraft oder gesegnet war.

Icho Tolot wuerde zwar einen Sturz vom Empire State Building ueberleben, aber steckt ihn mal in ein dunkles Fell, und der King Kong in ihm bricht durch.

Katherine Hepburn a la Bre Tsinga, Vivien Leigh a la Mondra Diamond und Betty Davies a la Tipa Riordan sind leicht zu erkennende Reinkarnationen.

Die typischen USO-Agenten sind schlecht getarnte Marx-Brothers, wobei die Monkey-Maske von Groucho doch beachtlich gelungen ist. James Dean ist damals natuerlich nicht wirklich mit seinem Auto umgekommen, es hat ihn nur in die Zukunft verschlagen, wo er als Perrys Sohn Danton, einem geborenen Revoluzzer, wiedergeboren wurde. Damalige Augenzeugenberichte und Staatsbegraebnisse sind nur das Ergebnis von Massen- halluzinationen und Sehfehlern.

Nachdem Rock Hudson aufgrund gewisser auch im Perryversum manchmal totgeschwiegener Neigungen doch kein geeigneter Atlan ist, wird sich erst in einigen Heften erweisen, ob mehr von einem Cary Grant oder einem Clark Gable in ihm steckt.

Schade nur, dass Marilyn Monroe a la Gesil bereits in den Pantheon perryversischer Goetter entrueckt wurde.

Kleine und groessere Rollen fuer Buster Crabbe, Pat und Patachon, Roscoe Fatty Arbuckle, Charlie Chaplin (etwa als Lotho Keraete), Harold Lloyd, der als Fellmer Lloyd Ersatz zwar zu spaet kommt, auf Grund seiner Beziehung zu Uhren aber einen guten Myles Kantor abgeben koennte, die Kleinen Strolche (statt der Shoohaken?), und andere mehr, werden sich auch noch finden lassen.

Tja, das Leben haette so schoen sein koennen, Perry haette einen Platz im Hauptabendprogramm von Kabel1 unter den grossen Klassikern finden koennen, ... als durch eine Indiskretion bekannt wurde, dass Hal Roach zwar auch ohne ZA das biblische Alter von 100 erreichte, dennoch nicht mehr unter uns weilt und ein Scharlatan und Betrueger sich das Vertrauen erschlichen hatte. Bis jetzt ist unklar, ob die Konkurrenz oder einer der professionellen Noergler der besser nicht noch einmal erwaehnten Foren hinter dem Wechselbalg steckte.

Aber Gott sei Dank gab/gibt es ein zweites, bereits vorhandenes Konzept von keinem geringeren als Carl Barks. Auch dafuer wurden bereits zahlreiche Vorarbeiten geleistet und faelschlich von vielen nicht genau informierten Lesern dem unschuldigen Robert Feldhoff zugeschrieben.

Seit einiger Zeit ist es doch nicht zu uebersehen, dass die Entenhausener Stadtbevoelkerung allmaehlich die Macht im Perryversum uebernimmt. Allerdings nicht so plumb und martialisch wie dies ein Bostich oder einer der vielen aussergalaktischen Invasoren versucht, sondern wesentlich subtiler und unauffaelliger.

Ein entfernter Verwandter von Herrn M.Maus ergatterte bereits in der Fruehzeit der Serie eine tragende Rolle. Von Walt Disney damals wegen Impertinenz und unangenehmen Fellgeruch vor die Tuer gesetzt, schlich Plofre, bzw. Gucky, wie er sich bei Walter Ernsting vorstellte, sich bei PR ein und ueberdauerte geduldig viele Jahrhunderte und Zyklen als unverdaechtiger Schlaefer.

Schreckwuermer, Hornschrecken und Marschiere-Viels waren natuerlich keine weiteren Exilanten aus Entenhausen, erst in neuerer Zeit, als die Leser den Disney-Konzernen abhanden kamen, die jungen Spunde in Scharen zur Konkurrenz PR ueberliefen, begann die heimliche Uebernahme der kleinen PR-Redaktion durch eiskalte Disney-Agenten. Die Flucht des Expokraten vor dem Lesermob der NG war dann die Gelegenheit, aktiv zu werden. Nichts ahnende Comic-Fans wie Frick, Anton oder Nagula gerieten schnell in den Bann des geheimgehaltenen neuen Expokraten, wurden mit woechentlichen Ausfluegen nach Disney- land Paris bestochen und dort mit stundenlangen Hochschaubahn- fahrten muerbe gemacht.

In Erwartung des von begeisterten, dem Lolli entwachsenen Leser beigesteuerten, grossen Geldsegens liess der mausgesteuerte Expokrat bereits offen und ohne Tarnung gewaltige Dagobertinische Geldspeicher in Terrania errichten. Ehemals menschliche oder humanoide Protagonisten wurden schrittweise durch ihre tierischen und sich viel besser in Kinderherzen einschmeichelnden Gegenparte ausgetauscht oder von ihnen ersetzt.

Statt eines Atlans wurde ein "Monkey" Chef der Neuen USO. Seine Staragenten waren quirlige Bananen, die nur deswegen nicht als Plueschfiguren die Spielwarenlaeden ueberfluteten, weil sie aus Versehen nicht der europaeischen Bananennorm bzw. dem geforderten Kruemmungsgrad entsprachen. Statt Waffen fuehrte PR auf seinem Raumanzug ein Lebkuchenmaennchen namens Moo mit sich. Statt Laren waren es dem Entenhausener Zoo entwichene Affen, die die Milchstrasse angriffen, angefuehrt von King Louis, beraten von der boesen Schlange Kaa. Zusaetzlich Unterstuetzt wurden sie von etwas duemmlichen Elchen, die vermutlich von der unterschaetzten Klarabella trainiert wurden.

Bostich nahm mehr und mehr die Zuege von Kater Karlo an, der die Panzerknacken-Kralanesen ausschickte. Perry wehrte sich mit Micky-Maus Taktiken, setzte auf Kommissar Hunter und seinen Freund Gamma. Atlan mutierte zu Goofy und nahm auch dessen IQ an.

Ein kurzer Cameo-Auftritt von Dumbo hatte ungeahnte Folgen und verschaffte diesem nach 60 Jahren eine neue Hauptrolle und vielen neuen Fans. (Auch wenn da einige Elfenbeinjaeger darunter waren.)

Mini Maus und Daisy Duck erlebten als Bre Tsinga und Mondra Diamond neue Abenteuer, von den meisten Lesern noch unerkannt, auch wenn Heft 2221 da einige recht eindeutige Hinweise lieferte. Der boese Wolf hatte seinen Auftritt als Carlos Imberlock, und die Bevoelkerung Terranias besteht offensichtlich aus 100 Millionen geklonten kleinen Schweinchen.

Die Unterschiede zwischen Homer Adams und Dagobert Duck sind marginal und selbst mit der Lupe kaum zu erkennen; nicht mehr Bully fuehrt den Feldzug im Hayok-Archipel sondern der eher gluecklose Donald, der ebenfalls jahrzehntelang niemals dazu kam, seine Langzeitfreundin endlich zu ehelichen. Leider sind die drei klugen Neffen Tick, Trick und Track noch nicht aufgetaucht, das Faehnlein Fieselschweif ist womoeglich im Block der Monochrommutanten aufgegangen.

Oma Duck wurde wie es bei PR ueblich ist als Vertreterin des Schwachen Geschlechtes zwischenzeitlich entsorgt, dafuer wurde Pluto befoerdert und erhielt eine wichtige Sprechrolle als Spuerhund des Imperators. Ob manche der kleinen Fans mit der neuen Rolle des netten Pluto aber ihre Freude haben werden, wird mancherorts bezweifelt.

Keine Ueberraschung sollte es sein, dass Myles Kantor nur von Daniel Duesentrieb verkoerpert werden kann, auch wenn ihm manegls Helferlein zur Zeit in der Serie kein Licht aufgehen will.

Ein Licht aufgegangen ist hingegen Ascari/Gundel Gaukeley, die eigentlich ihren Sohn trainieren wollte, Adams/Dagboberts Glueckstaler aus Terrania zu stehlen. Mit der Unterstuetzung von Merlin und Mim konnte der sich jedoch absetzen und nennt sich nun immer oefter Mowgli, der mit den Tieren sprechen kann.

Und der kosmische Gluecksvogel, dem nicht einmal SIs und Kosmokraten an den Kragen koennen, kann nur der eine und einzige Gustav Gans sein.

Das geplatzte Hollywood-Konzept verblasst geradezu gegen dieses Franchise. Selbst bei laengerem und langen Nachdenken von vielen Sekunden, selbst bei Konsultierung einer neuen mit mehreren Hertz getakteten Positronik, finden sich keine Gruende, die gegen die marketingtechnisch so dringend notwendige Zusammenlegung der beiden "Welten" sprechen.

Ganzseitige Inserate im Bussy-Baer, praktischerweise im gleichen Verlag, Fernsehspots im Mickey-Mouse-Club, und die Errichtung einer neuen Attraktion in Disneyland, einer exakten Nachbildung einer Karakette-Strecke, bieten ungeahnte Werbe- und Synergie- effekte.

Und wieder sah die Welt so schoen aus, KNF persoenlich brachte Carl Barks den neuen positronikgesteuerten Scheibtischsessel ins Buero... und sah zufaellig den Aufziehschluessel in dessen Nacken, als er es sich im neuen Stuhl bequem machte. Mit animatronischen ferngesteuerten Expokraten wollte er dann doch nichts zu tun haben.

Da schienen ein paar verrueckte Leser mit abwegigen Ansichten noch immer das kleinere Uebel zu sein. So besann man sich auf alten Zeiten und Tugenden. Und das Solare Imperium entstand neu, der Mars kehrte zurueck, tapfere Raumfahrer durchfuhren wieder den Linearraum, Alaska konnte sich wieder hinter seiner Maske verstecken, und ES homerisches Gelaechter erfuellt bald wieder den Aether.

Alleine die Hunde, Affen, Maeuse, Papageien, Tiger, Elefanten, all das Getier, mitsamt den Floehen und seltsamen Essgewohnheiten, die machten sich weiterhin im Perryversum breit...

Und wenn sie nicht bald sterben, dann heulen, bellen, bruellen und troeten sie noch beim naechsten Tausender-Jubilaeum.

[*1] Beide Begriffe sind einem Kommunikations/Motivationsseminar entnommen und keine Eigenschoepfungen.

[*2] Dank einer entsprechenden Info von Klaus Frick wurde meine diesbezuegliche Illusion und tausendundeine Hypothesen, warum es laeuft, wie es laeuft, leider (?) zerstoert. Und eine Liste shareholder-unfreundlicher Anspielungen fuer jede Tageszeit ging den sprichwoertlichen Bach runter...

 

Plot | Teil 2 | Rezension

Rezension

Positives:

Es spricht zwar nicht fuer den Handlungsbogen und Aufbau, aber umso mehr fuer den Autoren Leo Lukas, wenn er selbst beim Auf-der-Stelle- treten unterhaltsam und groesstenteils amuesant zu lesen ist.

Obwohl von den Maulwurf-Passagen abgesehen die Romane leider eher spannungsloser und streckenweise sogar nervender "Plunder" waren, war nicht zu uebersehen, dass Lukas sowohl schreiben als auch erzählen kann. Nur braucht er dazu auch eine _Geschichte_, die Lust auf mehr macht und womoeglich ein befriedigendes Ende hat. (Was keinesfalls mit einem Happy End gleichzusetzen ist!)

**

Auch wenn der (die) Maulwurf nicht mehr die Faszination des ersten Auftretens hat und die Cyberspace-Passagen der Genre- Spaetphase im Perryversum fast wie ein geborgter Fremdkoerper wirken, finde ich fuer mich ausgrechnet dort die Athmosphaere und Stimmung, die im Rififi Ein- und Ausbruchszenario um Shallowain nicht so recht entstehen will. Erst im spaeteren Verlauf der bizarren Beschreibungen draengen sich ein paar Technobabbeleien in den Vordergrund. Das Schicksal von Mayk Molinas beruehrt noch immer, und es ist noch nicht abgeschlossen. Da sind noch ein paar Geschichten zu erzaehlen.

"Mein" Problem dabei ist die ortsgebundenheit dieser noch offenen Geschichten. Ich bin des Handlungsortes Hayok ueber- druessig, er ist schlichtweg nicht exotisch, und war das auch nie. Terraner und Arkoniden, Agenten und Doppelagenten, da spuere ich wenig bis gar nichts vom Sense of Wonder. Und die in der Hinsicht vielversprechenden Oldtimerstationen wurden anscheinend erst mal aufs Eis gelegt. Der nahe Sternenozean hingegen braucht Hayok nicht, es sei denn als Flottenstuetzpunkt fuer ein paar Kampfhandlungen.

Fuer die weitere Transzendenzwerdung des ehemaligen Maulwurfs waere eine gewisse Beweglichkeit gut und wichtig, etwa ein Einbau der Positronik in Tifflors RICHARD BURTON. Die Ausblicke in den beiden Heften deuten allerdings ganz und gar nicht in diese Richtung und lassen eher weitere Kleinkriege mit und um Shallowain befuerchten.

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Zwei Dinge moechte ich bei der "gemogelten" Shallowain-Befreiungsaktion doch lobend hervorheben.

- Das neuerliche Auftauchen der reinkarnierten Stan und Ollie- Agenten war wohltuend zurueckhaltend. Befuerchtete Kalauer und Slapstickeinlagen um der Slapstick wegen blieben aus. In der weitgehend anonymen Truppe waren die beiden das einzige Element, das beim Lesen eine gewisse Verbundenheit mit den Figuren erzeugte. Deutlich zu frueh war klar, dass dem Hund die Flucht gelingen wuerde. Neugierig machte dann nur noch der persoenliche Ausgang der Aktion fuer die beiden.

- Auch eher schwache Lukas-Romane zeichnen sich durch eine gewisse interne Logik und "Vernunft" aus. Es gibt Erklaerungen fuer den Ablauf der Handlung, mit ein bisschen Wohlwollen koennte der Einbruch und die geplante Befreiung so ablaufen, Einrichtungen werden geplant ueberlistet, der Mann in der ueberwachenden Zentrale muss nicht grad vom Monitor wegschauen, weil ihn seine geheimgehaltene Wundfaeule plagt, es muss kein zufaellig aus dem nahen Zoo ausgebrochener Marschiereviel fuer Radau sorgen, etc.

Manche spaeter wichtige Begebenheit und Ereignisse werden vorbereitet. Das Techtelmechtel von Kantirans Freund war doch nicht nur Seitenschinderei, der Papagei, so nervend er war, er ermoegliochte doch einen spaeter plausiblen kleinen Zwist.

**

Generell gelingen LL angenehme Charakterzeichnungen. Sein zorniger Kantiran ist weit glaubwuerdiger als der von Michael Nagula. Bully darf ein angedeutetes Privatleben haben, durch das es beim Lesen zum Eindruck kommt, dass er insgesamt ein Leben ausserhalb "seiner" Szenen hat. (Was mir zuletzt bei Tiff oder Kantor viel zu oft unangenehm auffiel: Ihre Auftritten wirkten, als haette der Autor sie kurz mal von Staub und Spinnweben befreit, in die Szene gesetzt, und hinterher wieder weggeraeumt.)

Neutrales:

Leo Lukas wird ja vielerorts oft ein Hang zu Austriazismen vorgeworfen, was angesichts seiner sprachlichen Wurzeln nicht allzu ueberraschend ist.

Seltsamerweise faellt mir, als ebenfalls gelerntem Oesterreicher, eine weitaus merkwuerdigere Infiltration von Germanismen in seinen Texten auf.

Vor nicht allzulanger Zeit servierte er uns "Schnitzel mit Tunke" was hierzulande praktisch einem Paar Frankfurter mit Sahnehaeubchen gleichkommt und uns Alpenlaendler die Haare kraus stehen laesst.

Und diesmal durfte Bully herzhaft in eine "Stulle" beissen. Da fiel mir beim Lesen doch glatt die Palatschinke vom Teller und die Topfengolatsche verwandelte sich in eine Quarktasche...

Ich habe den guten Klaus Frick ja schwer in Verdacht, dass er ausgrechnet bei Leo Lukas seines Amtes als Redakteur waltet und den schoenen oesterreichischen Singsang in schnoede deutsche Alltagssprache uebersetzt. ;-)

(Ja, irgendwie musste ich den Punkt "Neutrales" ja fuellen...)

Negatives:

Ueber die Juristerei in den aktuellen Heften wurde hier und andernorts schon oft gesprochen. Das ganze Fuer und Wider zu wiederholen erspare ich mir. Weder die rechtlichen Probleme mit der Gon-Orbhon Sekte auf Terra noch Bullys diplomatisch- voelkerrechtliche Bedenken wegen Shallowain kann ich in der _vorgegebenen_ Form nachvollziehen. Ich sehe darin schlichtweg nicht die Probleme des _Rechtsstaates_ Terra/LFT, sondern ein doch zu bemueht wirkendes Plotelement, die Handlung zu strecken und geschehen zu lassen, was zu geschehen hat.

Bully meint also, durch sein kleines Manoever (das sehr wohl Opfer gekostet hat, auch wenn die nur auf arkonidischer Seite waren) haetten sowohl Arkon als auch Terra ihr Gesicht gewahrt?

Nun, es scheint mir ein eher laecherliches Gesicht zu sein, dass jetzt mit Terra assoziiert werden darf. Schaffen es die Barbaren nicht, ihren "kostbaren" Gefangenen zu behalten, stecken ihn in ein anscheinend frei zugaengliches Gebaeude, sodass lumpige 11 Arkoniden ohne grossen Aufwand erfolgreich zuschlagen koennen. Und wie beherzt die Terraner den Gefangenen bewacht und beschuetzt haben, wie tapfer sie sich in den Kampf gestuerzt haben. Nicht mal ein Haar wurde ihnen dabei gekruemmt. Haben sich wie Hasen vor 11 Eindringlichen in Sicherheit gebracht.

_Ich_ moechte nicht in der Haut eines der terranischen "Besatzer" von Hayok stecken. Ascari und Kraschyn duerften alle Haende zu tun haben, ihre Leute davon abzuhalten, die unfaehigen und wehrlosen Barbaren anzugreifen und zu verjagen.

Und wie es um die Moral dieser Terraner steht, die miterleben mussten, wie ein Moerder, der Kinder und hilflose Menschen umbrachte, ungeschoren davonkommt, darueber brauchen wir nicht zu spekulieren.

Alle rechtlich-diplomatische Punkte zur Seite gewischt; zeugt es tatsaechlich von einem grossen Feldherren, wenn er in einer lebensbedrohenden Krise ein Signal in Richtung eines im Moment gar nicht erreichbaren Feind setzt und die eigenen, unter enormen Druck stehenden Leute brueskiert und demoralisiert?

**

Ascari ist zurueck auf den Titelblaettern von Vogue und Marie Claire. Ihre kleine kosmetische Operation war zwar laengst ueberfaellig, aber die Art, auf die das geschehen ist, scheint mir hoechst unplausibel, unglaubwuerdig und unpassend zu sein. Und das Kapitel in den beiden Roman wirkt zudem wie ein Fremdkoerper, um auf die verlangte Seitenlaenge zu kommen. Es sind noch 20 Seiten zu fuellen, also noch schnell eine kleine, zusaetzliche Agentenepisode einbauen, ein Tato schnell mal zum Boesewicht erklaeren und den Lesern noch mal zeigen, was fuer ein toller Kerl dieser Shallowain ist. Fuer mich versagte da die romaninterne Dramaturgie. Die Jagd nach einem Schoenheitschirurgen entspricht nicht unbedingt dem Stoff, aus dem die besseren SF-Romane gemacht sind. Als kurzer Epilog war das Zwischenspiel zu lang, als eigener Handlungsstrang zu sehr telegrafiert und hastig. Vielleicht waere die Entlarvung des Tato als durchgehende Parallelhandlung (ohne Shallowain) interessanter ausgefallen? (Z.B. auf Kosten des Weihnachtsposbis?)

Die Handhabung von Ascaris Gesichtsfindung kann ich dem Autor Lukas anlasten, die Umstaende und der Zeitpunkt gehen aber auf das Konto des Exposes.

Die "erste Operation dauerte fast einen Tag" steht da. Eine Nachoperation gibt's auch. Angeblich war der Eingriff ohne Syntrons besonders schwierig. Ich weiss zwar nicht, wozu ueberlichtschnelle Rechner fuer eine Operation gut sein sollen, die augenscheinlich immer noch von einem menschlichen (arkonidischen) Chirurgen durchgefuehrt wird, aber im Kontext darf ich dann annehmen, dass sie mit Syntrons in einem Bruchteil der Zeit erledigt gewesen waere. Was hat also Ascari abgehalten, sich schon auf Arkon unters Messer zu legen? Ausser dem emotionalen (aber nicht glaubwuerdigen) Effekt auf die _Leser_ in einer Handvoll zusaetzlicher Hefte? Das mag fuer einen Exopkraten ein ausreichender Grund sein, nicht aber fuer eine Mascantin Arkons. ;-)

Immerhin ist die nun wieder vollkommen handlungsfaehig. Was impliziert, dass sie es zuvor nicht war.

Warum hat dann ein Bostich einer nicht voll handlungsfähigen Ascari den seinerzeit geplanten Angriff auf die LFT anvertraut? Gegen PR und seine Mannen sollte er doch nur seine momentan besten und tauglichsten Leute einsetzen.

Und war es wirklich die aeusserliche Verunstaltung, die Ascari zu schaffen machte? Dreitausend Jahre in der Zukunft, wo der Doktor eine Pille verschreibt, die ueber Nacht zu einem Stubsnaeschen fuehrt? Eine Mascantin sollte aus haerterem Holz geschnitzt sein. Die "innere" Verletzung, die Wut, das Gefuehl, besiegt und gedemuetigt worden zu sein, versagt zu haben, das koennte ich mir eher als Ursache einer Seelenkrise der reizenden Dame von Arkon vorstellen. Und das sind Faktoren, die durch ein wenig Kosmetik und neue rosa Haut nicht so leicht ungeschehen gemacht werden koennen. (Das ganze Versteck-Spielen Ascaris, das Eingestaendnis, sich zu "schaemen", Angst zu haben, sich zu zeigen: ich wuerde da auf mangelndes Selbstbewußtsein und mangelnde innere Sicherheit schliessen. Ein Wink mit dem Zaunpfahl, das Ascari eben nicht aus dem Stoff geschnitzt ist, aus dem Helden und solche Helden besiegende Boesewichter gemacht sind.)

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Noch einmal behaupte ich, dass Minister Bull ruecktrittsreif ist... bzw. waere, wenn seine Beteiligung an der inszinierten Befreiungsaktion ans Tageslicht kommt.

Seine unmittelbaren Mitwisser moegen ja schweigen.

Aber Kantiran? Wird Bully ihn mit Argumenten ueberzeugen, dass es richtig war, den Moerder seiner alles geliebten Thereme laufen zu lassen? Nach all den bisherigen Schilderungen des jungen Mannes? Da kaufe ich den Autoren eher noch ab, dass das seinerzeitige Schmollen ueber die Nichtberuecksichtigung fuers Jamondi-Team einem gut ausgebildeten Jahrgangsbesten einer arkonidischen Eliteschule entspricht.

Warum Lukas Bully sagen laesst: "An die Medien kann er mit seinen Wissen nicht gehen", warum er Bully denken laesst, dass der Hitzkopf die Klappe halten wird, _ich_ kann es nicht nachvollziehen.

Zu oft klang durch, dass Ascari die Terraner nicht unbedingt mag. Eine besondere Beziehung zu Bull duerfte er ebenfalls nicht haben. Als Sohn PRs und Augenzeuge koennte er alleine im Dialog viele Terraner und auch nicht eingeweihte Offiziere informieren und Buly mehr als nur ein klein wenig desavouieren.

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Bleiben mir noch ein Papagei und ein seltsamer Posbi zu erwaehnen.

Einer von beiden alleine wäre schon schlimm gewesen, zu zweit haben sie der elfzigsten Agentenklopperei auf Hayok einen auffaellig nervigen Anstrich verpasst. Das waren zwei humoristische Elemente, die sich zu aehnlich waren, um gemeinsam in einem Doppelband ihr Unwesen zu treiben.

Der Papagei haette seine zentrale Funktion auch mit weniger Kalauereinlagen erfuellen koennen. Aber wahrscheinlich sollte damit Kantiran den Lesern sympathischer werden, weil er wie diese unter dem Federvieh zu leiden hatte.

Fazit:

Die beiden aktuellen Leo Lukas Romane hätten mir in einem anderen, abwechslungsreicheren Kontext, trotz mancher Vorbehalte recht gut gefallen. Denn schreiben kann mein Landsmann ja, und die Handlungselemente, die seiner unmittelbaren Kontrolle unterliegen, sind wie fast immer recht sorgfaeltig durchdacht und ueberlegt und sichtbar _geplant_.

Nur, der wievielte Agentenroman war das nun in den bisherigen 34 Heften SO? Was ist dabei geschehen? Kant hat Shallowain besiegt, aber das wurde letzthin wieder revidiert, das waren weitere leere Kilometer. Als Konsequenz der ganzen Hayok-Geschichten (auch die Oldtimerstationen waren nur eine Sackgasse) bleibt "bloß" noch übrig, dass Bully mit PRAETORIA den Archipel quasi besetzt hat. Nur wird wohl demnächst Bostich aufkreuzen, und dann wird sich auch das in Wohlgefallen und Nichtigkeiten auflösen.

Den (einzelnen) Roman um die weitere Metamorphose des Maulwurfs haette ich lieber gelesen als eine weitere Runde auf dem Ringelspiel um Shallowain mitzumachen.

 

Metadaten

Dieses Visier wurde verfasst von Rudolf Thiess

Die aktuelle Version wurde am 23. July 2006 in die Datenbank eingepflegt

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