Perry Rhodan Heft Nr. 2186

Der neue Souverän

Menschen von der Erde in tiefer Vergangenheit -
ohne eine Chance zur Rückkehr

von Uwe Anton

tibi
Tibi: Alfred Kelsner

Hauptpersonen:

Sickz Uknadi - Als Souverän der Vernunft baut der Tonkihn seine Macht über Tradom aus
Zim November - Nach seiner Rettung durch insektoide Wesen beginnt für den Emotionauten ein langer Weg
Raye Corona - Über Jahre hinweg verändert sich die junge Tefroderin
Jo Vampuce - In der Verborgenheit ringt der Eltane um die Zukunft einer Galaxis

Für die Überlebenden der POTTON stehen die Zeichen schlecht. Eben noch aus der Feuerglut des abgestürzten Eltanen Raumers entkommen, finden sich die letzten Überlebenden der JOURNEE auf einem Planeten wieder, der von insektoiden Wesen bevölkert wird. Zim November erkennt die Wesen, es sind die Genetiker von Kaaf! Der letzte Ausspruch des Emotionauten trägt mehr Hoffnung als Gewissheit in sich: Sie werden uns helfen! Dann versinkt das Bewusstsein des jungen Terraners in einem seltsamen Dämmerzustand, der ewig anzudauern scheint und nur von kurzen Wachperioden unterbrochen wird. Ab und zu glaubt Zim sich selbst in einer Art Behälter zu sehen, umgeben von Flüssigkeit. Die Flüssigkeit trägt seinen Körper fast schwerelos und er ist nicht allein! Anderen ergeht es offensichtlich ähnlich. Manchmal, wenn Zim eine Phase hat, in der er Sinneseindrücke aufnehmen kann, glaubt er in der Röhre gegenüber die Frau zu erkennen die er liebt. Raye Corona! Wie lange dieser seltsame Dämmerzustand bereits andauert und noch andauern wird, ist Zim nicht bewusst. Der Emotionaut registriert eher unterbewusst, das etwas an dieser Situation nicht richtig ist. Doch mit der Zeit und jeder neuen Wachperiode kommt auch das große Vergessen. Am Ende weiß Zim November nicht einmal mehr seinen Vornamen oder woher er gekommen ist. Nur die Erinnerung an seine geliebte Partnerin hält sich am längsten, Raye Corona!

In Tradom sind die Verhältnisse klar. Die Inquisition der Vernunft, angeführt von Souverän Sickz Uknadi, hat die Thatrix-Zivilisation vollständig unterworfen. Der Anguela Klon, erschaffen von den Genetikern von Kaaf, arbeitet für die Inquisition und leistet dem Souverän durch sein öffentliches Auftreten wertvolle Dienste. Sickz Uknadi, der in den Hinterlassenschaften Anguelas unter anderem Hinweise auf den Planeten Frieson I findet, entdeckt acht nutzlos erscheinende Armbänder, die in den privaten Dateien des Leuchters als Passanti bezeichnet werden. Der Tonkihn folgt den Hinweisen Anguelas und entdeckt den Pilzdom, der ihn schließlich auf die Brücke in die Unendlichkeit führt. Für den Souverän wird der Gang über die Brücke zu einer nachhaltigen Erfahrung, denn er gleitet aus und rutscht fast von der Brücke ab. Der Tonkihn wird von der Unendlichkeit erfasst, die den seltsamen Bohlensteg umgibt und kann mit letzter Kraft die Brücke wieder verlassen.

Die letzten Eltanen, angeführt von Jo Vampuce, haben sich ins Auge-B zurückgezogen und suchen in der Station SAHINS STERN nach einem Ausweg. Der Körper VAIAS liegt unerreichbar im PULS von Tradom und der anfängliche Plan, einen Korridor in den PULS zu stabilisieren, erweist sich als undurchführbar. Die Eltanen bringen immerhin in Erfahrung, das VAIAS im Koma liegender Körper einer Art Pulsschlag unterliegt. Genau fünf Komma fünf Mal pro Minute wiederholt sich dieser Pulsschlag und bringt die Eltanen auf eine Idee. Wie wäre es den Pulsschlag von Außen zu unterstützen und zu stimulieren? Jo Vampuce ersinnt ein neues Konzept, nach dem ein Jetstrahl von Auge-B ausgehend in den PULS eingreift und psionische Energie im selben Rhythmus auf VAIAS Körper abstrahlt. Doch um dieses Vorhaben zu realisieren, muss zunächst Auge-B deutlich abgebremst werden, bevor der Jetstrahl aufgebaut werden kann. Allein dieses Vorhaben wird mehrere Hundert Jahre dauern und Jo Vampuce beginnt zu ahnen, das er den Ausgang des Experiments nicht mehr erleben wird. Über die Zeit macht sich ein weiterer Effekt bemerkbar, mit dem die Eltanen nicht gerechnet haben. Die Bevölkerungszahl geht ständig zurück! Es werden immer weniger Eltanen geboren. Als die letzten Überlebenden schließlich erkennen, das die Genetiker von Kaaf vermutlich ihr Erbgut manipuliert haben, ist es bereits zu spät.

Auch die Inquisition der Vernunft kämpft gegen die Gesetze der Natur an. So muss auch der Souverän erkennen, das die Zeit trotz aller Macht nicht spurlos an ihm vorüber zieht. Die Genetiker von Kaaf können zwar das Leben des Souverän deutliche verlängern, doch wahre Unsterblichkeit bleibt dem Obersten Inquisitor verwehrt. Die Genetiker von Kaaf machen dem Tonkihn unmissverständlich klar, das bald das Maximum des Machbaren erreicht ist. Schließlich ist der Tag gekommen, an dem sein Schüler und Novize den Tod des Tonkihn erklärt und das Reich Tradom ausruft.

Die Genetiker von Kaaf betrachten die acht Humanoiden und den Wasserstoffatmer als ihren Schatz. Sie sehen die Wesen nicht als Individuen, sondern als genetisches Material, das eine unglaubliche Varianz und Bandbreite bietet. Die Opfer wissen längst nichts mehr von ihrem Ursprung und sind körperlich und geistig vollständig entartet. Was einst Zim November und Raye Corona ausmachte, ist erloschen, selbst ihre Liebe zueinander ist vergessen. Nur um den Genpool zu erhalten, werden die unförmigen Originalkörper von den Genetikern am Leben gehalten und nach jedem erlösenden Tod, in einer neuen Form wieder aufgezogen. Die Genetiker von Kaaf sehen nichts verwerfliches in ihrem Tun. Sie sind vielmehr von den Ergebnissen ihrer Experimente begeistert. So haben genetische Kreuzungen des Emotionauten und der Tefroderin zu paranormalen Ergebnissen geführt, den Vorläufern der Rudimentsoldaten. Auch ein Fell bedecktes Wesen erschaffen die Genetiker in ihren Labors, die späteren Konquestoren. Stark, grausam und kompromisslos, der ideale Anführer für die Soldaten des Reiches Tradom. Einzig das Genmaterial des Maahk, der einst Greg 665½ war, können die Genetiker von Kaaf nicht verwerten. Sie bewahren den Körper des Maahk noch einige Zeit lang auf, dann entsorgen sie den Genpool des Wasserstoffatmers als nicht verwertbaren Biomüll.
Hinter all dem Tun der Genetiker von Kaaf steckt eine dunkle und grausame Absicht, die selbst die führenden Tonkihn nicht erkennen. Wie einst die Eltanen, so wurde auch das Volk der Tonkihn genetisch manipuliert. Die Genetiker von Kaaf sind geduldig und haben Zeit. Sie warten bis die Ära der Tonkihn abgelaufen ist, dann ziehen sie in der Festung der Inquisition ein und setzen nach einem entsetzlichen Blutbad ihre eigenen Geschöpfe an die Spitze der Macht. Der neue Souverän und oberste Inquisitor November, eines von acht Schattenwesen aus den Labors der Genetiker, besitzt eine grausame und böse Natur. Nichts ist mehr übrig, was einst den jungen Emotionauten auszeichnete. Der Souverän der Inquisition besitzt die relative Unsterblichkeit, die er aber nur durch die Aufnahme der Lebensenergie anderer Wesen erhalten kann. Um ihr Leben und ihre Macht zu erhalten, lassen sich die Inquisitoren regelmäßig Futterwesen vorführen und nehmen deren Vitalenergie auf.

Souverän November, der nur noch seinen Nachnamen kennt, keinerlei Erinnerung an seine Herkunft besitzt und sich zu einem brutalen Diktator entwickelt, beginnt damit das Reich Tradom auszuweiten und andere Galaxien zu unterwerfen. Mit den Sternenfenstern stellt er mit Billigung der Kosmokraten Verbindung zu anderen Thoregons her und unterwirft die Fernen Provinzen mit seinen mächtigen AGLAZAR Flotten. Die speziell von den Genetikern von Kaaf gezüchteten Konquestoren führen die Flotten an und werden so die Erfüllungsgehilfen der Inquisitoren. Die ebenfalls aus der Kreuzung des terranisch-tefrodischen Genmaterial hervorgegangenen Rudimentsoldaten, sorgen dafür, das die Valenterbesatzungen der AGLAZAR Schlachtschiffe lange genug die schädliche Strahlung der Hyperaggregate vertragen. Als das Wesen von Quintatha entdeckt wird, presse November es erbarmungslos in seinen Dienst. Es muss fortan die Inquisition er Vernunft mit seinen Kreaturen versorgen, die als gefürchtete Kämpfer mit ihren gefährlichen Flugmessern in die Geschichte Tradoms eingehen.

Der Souverän wird noch immer von einer dunklen, undefinierbaren Erinnerung beherrscht. Der Begriff L'Erics spukt in seinem Geist herum und verursacht eine quälende Ungewissheit. Der oberste Inquisitor hält den Begriff für den Namen seiner Heimatwelt, über die er keine Erinnerung mehr besitzt. Besessen und gleichzeitig fasziniert von der Brücke in die Unendlichkeit, lässt er die Kreaturen von Quintatha mit Passanti ausstatten und erteilt ihnen Erkundungsaufträge. Es gelingt den Kreaturen von Quintatha sogar Zugänge zu erreichen, die normalerweise nicht an das Brückennetz von Tradom angeschlossen sind. Auf diese Weise wird die Aufmerksamkeit Novembers eines Tages auf die Milchstraße und die Koalition Thoregon gelenkt. Nach bewährtem Muster versucht der Inquisitor die neue Provinz Milchstraße zu unterjochen, doch es werden Fehler gemacht und Fehlschläge folgen. Die Terraner üben eine magische Anziehungskraft auf den Inquisitor aus und tief in seinem Innern ahnt er, das es eine Verbindung zu ihnen gibt. Doch der Feldzug gegen die Milchstraße verläuft nicht wie geplant und am Ende gehen die Terraner sogar in die offensive.
Der Souverän erkennt schließlich, das es in den eigenen Reihen einen Verräter geben muss. Nur jemand aus dem Kreis der Inquisitoren kann für die vorausgegangenen Fehlschläge verantwortlich sein. Novembers Ahnung bestätigt sich, sein Gegenspieler im Hintergrund ist die Erste Inquisitorin Corona! Als beide aufeinander treffen, kommt es zum Kampf auf Leben und Tod, der hauptsächlich auf mentaler Ebene ausgetragen wird. Als November Corona besiegt, gesteht die Inquisitorin, das sie bereits eine lange Zeit gegen November und seine Befehle arbeitet. Sie eröffnet November, das einige ihrer früheren Erinnerungen zurückgekehrt sind und sie beide Teil einer verhängnisvollen Zeitschleife sind. Selbst Liebe soll einst zwischen ihnen gewesen sein, bevor sie zu Inquisitoren wurden. Souverän November glaubt Corona kein Wort. Erbarmungslos tötet er sie und nimmt ihre Vitalenergie wie im Rausch in sich auf.

Die Anzahl seiner Gefährten, so realisiert der Souverän, nimmt zusehends ab. Soeben tötete er Corona, zuvor fanden der Dritte und Siebente Inquisitor den Tod. Noch vier Inquisitoren sind ihm treu ergeben und der Souverän ist sich sicher, das er mit ihrer Hilfe das Reich Tradom zu neuer Größe führen wird.

Metadaten

Dieser Roman wurde von Thomas Rabenstein zusammengefasst.

Die aktuelle Version wurde am 09. July 2006 in die Datenbank eingepflegt

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