Perry Rhodan Heft Nr. 2576
Tor nach Terra
Das Feuerauge bedroht das Solsystem -
und Atlan sucht Hilfe auf Talanis
von Rainer Castor
Tibi: Swen Papenbrock
Hauptpersonen:
Atlan - Der Arkonide sieht sich mit der Vergangenheit konfrontiert.
Gucky - Der Mausbiber beobachtet ein Feuerauge.
Homunk - Der Bote von ES warnt vor dem Untergang.
Reginald Bull - Bully kämpft um die Zukunft des Solsystems.
Rico - Der Roboter empfängt einen Gast.
Auf Terra schreibt man den 26. April 1463 NGZ. In zwei Tagen soll es zum Kontakt des Feuerauges mit dem Kristallschirm kommen. Das Stabilisieren des Kristallschirms hat zwei Stunden gedauert - zu lange, findet Atlan, der einen Zusammenhang mit der endgültigen Materialisation des Nebeldoms bei den Azoren vermutet. An Bord der JV-1 untersucht Atlan den Nebeldom von außen. Die Meta-Orter des Schiffes entdecken Resonanzen zwischen dem Nebeldom, dem Kristallschirm und dem psimateriellen Korpus von ARCHETIM in Sol. Der Nebeldom scheint eine Übergangszone zu sein, eine metastabile Raum-Zeit-Nische. Anders als Perry Rhodan im Stardust-System kann Atlan hier allerdings keine Insel entdecken. Vermutlich ist das Tor noch nicht stabil. Also entschließt sich Atlan, den Nebeldom vom "Weißen Saal" der JV-1 aus zu betrachten. Dort erhält er mehrere "visionäre Impressionen": Er sieht unzählige sich überlappende Terra-Welten. Die räumliche und zeitliche Stabilität scheint aufgehoben zu sein. In einer vergangenen Zeit erblickt der Arkonide Atlantis - mit einer nur noch wenige Meter unter der Wasseroberfläche liegenden Überlebenskuppel. Er wird auf Atlantis - beziehungsweise Talanis - von einem Schneegestöber aus goldenen Funken angezogen und nach WANDERER versetzt. Die Welt der Superintelligenz ist in Kälte erstarrt, der 800 Meter hohe Wasserfall gleicht einer Gletscherwand. Atlan vermutet, dass die Verbindung zu WANDERER dazu dient, ES an ARCHETIMS Korpus zu stärken. Besorgt verlässt der Arkonide den Weißen Saal und fliegt zusammen mit Gucky an Bord der ATLANTIS in den Nebeldom ein. Wie bei dem Sextadimschleier trifft der Raumer auf zunehmenden Widerstand, je tiefer er in den Nebeldom eindringt. Schließlich sitzt die ATLANTIS fest. Sie kann sich weder vor- noch zurückbewegen. Durch UHF-Eruptionen steigt die Belastung des HÜ-Schirms, der schließlich zusammenbricht - ebenso wie der Kontakt zur Außenwelt.
Die Meta-Orter der JV-1 registrieren das Verschwinden der ATLANTIS, welches von hyperphysikalischen Gewittern begleitet wird. Gleichzeitig intensivieren sich die Resonanzeffekte zwischen dem Kristallschirm und ARCHETIMS Korpus. Über die Medien wird auf Terra verbreitet, dass die damals vom Funkenregen des NUKLEUS getroffenen noch lebenden Globisten und deren Nachkommen über Kopfschmerzen klagen und von der Vision einer sich aufblähenden Sonne geplagt werden. Immer mehr dieser betroffenen Personen sammeln sich im ganzen Solsystem in der Nähe der früheren TANKSTELLEN. Vorsorglich setzt Reginald Bull die erste Stufe des "Ausweichplans NEO-SOL" in Kraft. Hierbei sollen im absoluten Notfall Terra, Luna, Mars und Venus per Situationstransmitter zur 328 Lichtjahre entfernten Sonne NEO-SOL abgestrahlt werden. Die Basis für dieses Unternehmen bildet ZEUT-42 auf dem Asteroiden 491 Carnia. Die Sonnenzapfung der Plattform hat bereits eingesetzt, damit diese im Notfall sofort aktionsfähig ist. Doch mit ZEUT-80 haben die Terraner noch ein weiteres Ass im Ärmel. Auf Atlans Weisung hin ist diese Plattform über Holoin nach Kharag versetzt worden und wurde zum Solsystem transportiert. Bull setzt einen Plan von Atlan in die Tat um: ZEUT-80 legt einen punktgenau erstellten Halbraumtunnel in die Bahn des Feuerauges, der es in das Antares-Riff transportieren soll. Doch das Feuerauge durchschlägt den Halbraumtunnel und setzt seinen Weg ungehindert fort. Am 28. April schlägt das Feuerauge zum ersten Mal in den Kristallschirm ein - und verschwindet ohne irgendwelche Sekundäreffekte. Der paranormale Resonanz-Austausch des Kristallschirms hat funktioniert. Doch drei Stunden und 47 Minuten später ist das Feuerauge wieder da und schwebt antriebslos außerhalb des Kristallschirms. Den Ortungen zu Folge hat es offenbar einige Dutzend Gramm Psi-Materie verloren. Die Globisten bleiben vor Ort, selbst die Schohaaken auf der Isla Bartolomé bilden einen Kreis und versinken in Trance. Weitere vier Angriffe des Feuerauges auf den Kristallschirm laufen genauso ab wie der erste: Jeweils wenige Stunden nach dem Angriff erscheint das Feuerauge wieder und hat jedes Mal ein wenig Psi-Materie verloren, bis es nur noch 1000 Gramm sind. Kurz vor dem sechsten Angriff erhält Reginald Bull eine Funkbotschaft seiner Frau Fran Imith. Sie ist trotz ihrer 163 Jahre äußerlich kaum gealtert, was Bull vermuten lässt, dass auch Fran seinerzeit von dem Funkenregen des NUKLEUS getroffen worden ist. Sie will zu ihm ins Solsystem zurück.
Tagelang ist die ATLANTIS im Nebel gefangen. Selbst an Bord zeigt sich Nebel. Die Besatzung wird von etlichen Visionen heimgesucht. Atlan und Gucky erleben durch eine dieser Visionen den Kampf der Stardust-Mutanten gegen VATROX-VAMU mit. Endlich taucht unter ihnen Atlantis (beziehungsweise Talanis) auf - merkwürdigerweise liegt aber, zu Atlans Erstaunen, seine Unterseekuppel nur wenige Meter unter der Meeresoberfläche. Zusammen mit dem Laosoor Katovinar dringt der Arkonide in seine Unterseekuppel ein und wird von dem Roboter Rico begrüßt, der in Begleitung eines VARIO-1000 auftaucht. Wie sich herausstellt, ist dies einer der drei VARIOS, die von Lotho Keraete mit Zusatzprogrammen ausgestattet wurden. Der VARIO erklärt seine Anwesenheit damit, dass er als Relaisstation für das "Tor zum 5. Himmel" fungiert - und für die Passage der ATLANTIS nach Talanis. Atlans Misstrauen veranlasst ihn, mental Gucky zu rufen, der in die Kuppel teleportiert und den VARIO lahm legt.
Bei seinem sechsten Versuch materialisiert das Feuerauge tatsächlich innerhalb des Kristallschirms auf der Bahn zwischen den Planeten Neptun und Uranus. Eine damit verbundene gewaltige Schockwelle löst einen Psi-Sturm aus, dessen Auswirkungen durch die Globisten abgemildert werden können. Während sich das Feuerauge Richtung Sol in Bewegung setzt, brechen die TRANSIT-Verbindungen zu Aurora und Arkon zusammen und sämtliche Strukturlücken im Schirm schließen sich. Da der Kristallschirm nutzlos geworden ist, befiehlt Bull die Abschaltung des Schirms. Aber obwohl alle LORETTA-Tender ihre Tätigkeit einstellen, bleibt der Kristallschirm weiterhin aktiviert! Es wird vermutet, dass die verlorengegangene Psi-Materie bei jedem Angriff des Feuerauges im Kristallschirm eingelagert wurde, der jetzt nicht nur den Schirm aufrecht erhält, sondern auch für eine komplette Abschottung des Solsystems nach außen hin sorgt. Damit ist auch der "Ausweichplan NEO-SOL" zum Scheitern verurteilt. Terra, Luna, Merkur, Venus, Mars und die wichtigen Monde der Gasplaneten hüllen sich in planetenumspannende Paratronschirme. Bei der Überwindung des Kristallschirms hat das Feuerauge nochmals an Psi-Materie verloren und beinhaltet jetzt nur noch 800 Gramm. Wenn sich die Fortbewegungsgeschwindigkeit nicht ändert, wird das Feuerauge Sol am 15. Mai 1463 NGZ erreichen.
Nachdem der VARIO abgeschaltet worden ist, empfängt Gucky plötzlich deutliche Mentalimpulse, springt, und kehrt mit Iltu zurück! Kurz darauf erscheinen auch Tako Kakuta, Betty Toufry und Ribald Corello in der Unterseekuppel. Wie schon folgerichtig von Atlan vermutet, soll der Parablock der Globisten, verstärkt durch die ES-Mutanten, dazu dienen, eine Zapfstrahlverbindung zu ARCHETIMS Korpus herzustellen, damit ES gestärkt werden kann. Diese Verbindung kann auch dazu genutzt werden, Transitionen und Instabilitäten der Psi-Materie des Feuerauges zu verhindern, es ist aber nicht möglich, die Anfluggeschwindigkeit des Feuerauges zu beeinflussen. Die ATLANTIS wechselt ihren Standort von der Unterwasserkuppel zum Palast der vier Himmel. Dort sind die Verbindungen nach Stardust unterbrochen worden, damit die Energien des im Solsystem tobenden Psi-Sturms nicht nach Stardust durchschlagen. Der Zapfvorgang läuft, aber der ständige Einsatz fordert unter den Globisten und den Stardust-Mutanten ihren Tribut. Immer mehr Personen fallen ins Koma. Als am 7. Mai Ribald Corello - verstärkt durch einen Mutantenblock - versucht, nach der Psi-Materie des Feuerauges zu greifen, wird der ohnehin geschwächte Supermutant von den rückschlagenden Energien getötet - mit ihm sterben John Marshall und Balton Wyt ebenfalls, denn ihre Körper werden zu davonstäubender Asche verkohlt.
Die Wechselwirkungen zwischen Feuerauge, Psi-Sturm, Kristallschirm und ARCHETIMS Korpus schaukeln sich hoch. Die Psi-Materie der in der Sonne begrabenen Leiche von ARCHETIM selbst scheint instabil zu werden, was zu deutlichen Einbußen der Zapfqualität führt. Da auch kein Kontakt zu Homunk mehr besteht, sieht sich Atlan veranlasst, über das letzte noch offene Tor nach WANDERER zu gehen, wo er auf Homunk trifft. Während der Bote der Superintelligenz genau wie bei Perry Rhodan wiederholt, dass nur das PARALOX-ARSENAL noch Hilfe für ES bringen kann, fragt sich der Arkonide, ob zumindest die 1,4 Milliarden eingefangenen Vamu der Vatrox in Andromeda die Superintelligenz nicht stärken könnten. Dazu müsste allerdings Perry Rhodan von Stardust aus den Transfer einleiten. In dieser Überlegung sieht auch Homunk eine gewisse Chance. Da die Tore nach Stardust nach wie vor verschlossen sind, sollen die Silberkugeln der Oldtimer den Kontakt herstellen. Homunk glaubt, dass das Überwinden der Hindernisse mit Zusatzaggregaten möglich sei, die der Bote besorgen will. Nachdem der Arkonide diese Zusatzaggregate erhalten hat, erstarrt auch Homunk. Am 8. Mai 1463 NGZ erreicht der Arkonide wieder Talanis - und bekommt im selben Moment die mentalen Todesschreie von Lord Zwiebus, Tatcher a Hainu und Dalaimoc Rorvic mit.