Zusammenfassung von Zyklus Nr. 26
Die Hammamesh
"Kommt alle nach Hirdobaan - aber vergesst nicht, hochwertige technische
Güter mitzubringen. Etwas anderes können wir leider nicht für
unsere einzigartigen Waren akzeptieren. Auf bald in Hirdobaan!"
Mit diesen Worten verabschiedeten sich Anfang April 1218 NGZ die Hamamesch,
jenes Händlervolk, dem Perry Rhodan auf dem Rückweg von der 1.Coma-Expedition
erstmals begegnete, aus der Milchstraße, nachdem sie diese in ein Tollhaus
verwandelt hatten. In insgesamt 13 gigantischen Basaren in Magellan und der
Milchstraße hatten sie schätzungsweise 18 Milliarden "besondere"
Warenstücke an die Galaktiker gebracht. Besonders deshalb, weil jeder
Besitzer eines solchen Stücks ein nie gekanntes Glücksgefühl
durchlebte. Eigentlich eine feine Sache - wenn die Warenstücke nicht
süchtig gemacht hätten. LFT und Hanse hatten vergeblich gewarnt,
die Basare waren regelrecht gestürmt worden. Nun, nach dem Abzug der
Hamamesch-Karawane, ist die Enttäuschung der Leerausgegangenen natürlich
groß, doch extra 108 Millionen Lichtjahre nach Hirdobaan zurücklegen?
Doch plötzlich wird genau dieser Fall akut, und zwar für die nun
nicht mehr glücklichen Besitzer eines nun ebenfalls nicht mehr besonderen
Warenstücks. Kaum sind die Hamamesch abgezogen, verlieren die Waren langsam
ihre Ausstrahlung, unbeschreibliche Entzugserscheinungen suchen die Betroffenen
heim.
Die besten Wissenschaftler forschen zwar nach einem Heilmittel, doch vergeblich!
Es dauert nicht lange, bis sich die ersten kleinen Flotten der Imprintsüchtigen,
wie sie inzwischen genannt werden, zusammenfinden. Auf jede nur erdenkliche
Art versuchen sie, an Bord eines Schiffes zu kommen, das auch nur die geringste
Chance hat, die gewaltige Strecke zurückzulegen. Der Diebstahl von Raumschiffen
und Hightech ist in diesen Tagen an der Tagesordnung. Die Bezeichnung "Imprint-Outlaw"
löst die alte Bezeichnung ab, denn viele der Süchtigen sind durch
die Entzugserscheinungen inzwischen so weit demoralisiert, dass sie nicht
einmal vor Mord zurückschrecken, um ihr Ziel zu erreichen.
Im Sommer 1218 NGZ sind es schätzungsweise 13.500 Schiffe, die sich in
Pulks zu mehreren Hundert auf dem Weg nach Hirdobaan machen. Etwa 2300 von
ihnen bleiben auf der Strecke - fallen entweder technischen Defekten oder
der Aggressivität der eigenen Besatzung zum Opfer. Doch im Frühsommer
1220 NGZ sind es immer noch rund 11.200 Schiffe, voll gestopft mit Verzweifelten,
die wie ein Heuschreckenschwarm in die Heimat der Hamamesch einfallen und
sich endlich am Ziel ihrer Wünsche glauben - ein Trugschluss, wie sich
schnell herausstellt! Weder die ersten Hamamesch, auf die man in einer Station
am Rand der Kleingalaxis trifft, noch Angehörige anderer Hirdobaan-Völker
wollen etwas von Waren wissen, die in ihrer Wirkung dem entsprechen, was die
Galaktiker suchen. Schlimmer noch, nicht einmal von der riesigen Karawane,
die in der Milchstraße war, ist angeblich etwas bekannt.
Überhaupt scheinen in Hirdobaan mehr als seltsame Zustände zu herrschen.
Die Kleingalaxis ist wie eine Torte in 8 Stücke geteilt, die Oktanten
genannt werden. Jedem Oktanten steht ein Handelsfürst der Hamamesch als
Oberhaupt vor. Doch obwohl sie augenscheinlich das maßgebende Volk sind,
ist es den Hamamesch als einzigem Volk nicht gestattet, die Grenzen zwischen
den Oktanten zu passieren. Für den Handel wurden so genannte Grenzländerstationen
eingerichtet. In einer solchen Station erfährt Homer G. Adams, der inzwischen
gefeuerte 1.Hanse-Sprecher, der ebenfalls zu den Imprint-Outlaws gehört
und unter den ersten Ankömmlingen ist, von Gerüchten, nach denen
die geheimnisvolle Karawane vom Jondoron-Oktanten ausgerüstet worden
sein soll. Er macht sich auf dem Weg zur Residenzwelt des Handelsfürsten
- vergeblich! Dieser hat zwar die Karawane ausgeschickt, weiß aber auch
nichts von Imprint-Waren.
So wie Adams machen sich auch andere Schiffe, ja ganze Flotten auf den Weg
ins Innere Hirdobaans, immer in der Hoffnung, eine Spur der seligmachenden
Waren zu entdecken.
Nur wenige Tage nach dem Eintreffen der ersten Imprint-Outlaws, erreicht auch
die BASIS, aus der Gegenrichtung von der Großen Leere kommend, Hirdobaan.
Bereits in der Station Coma 6, die man auf der ersten Coma-Expedition errichtet
hatte, und wo es zum ersten Kontakt mit den Hamamesch kam, stößt
man auf die Spuren der Imprint-Outlaws: die Station wurde, wie alle anderen
zwischen Milchstraße und Hirdobaan, restlos leer geräumt: Sowohl
die Androgynen-Roboter als auch alles andere, was man als Bezahlung für
die Imprint-Waren verwenden könnte, haben die Outlaws mitgehen lassen.
Die BASIS folgt ihnen bis zur Grenzländerstation SCHERMOTT, wo sie als
Operationsbasis stationiert bleiben soll, während die BASIS-Kreuzer ausschwärmen,
um zu versuchen, Übergriffe der Outlaws zu verhindern, denn diese wüten
inzwischen vor Verzweifelung wie die Berserker. Viele von ihnen versuchen,
mit einer "Politik" der Nadelstiche die Hamamesch zur Herausgabe
der versprochenen Waren zu bewegen. Sie wollen einfach nicht glauben, dass
diese genauso wenig darüber wissen wie sie. Ständig kommt es zu
Überfällen auf Hamamesch-Welten und einzelne Schiffe. In den meisten
Fällen sind die Unruhestifter schon wieder verschwunden, wenn die BASIS-Kreuzer
eintreffen. Auch die Fermyyd, die Polizeitruppe Hirdobaans, kommt in der Regel
zu spät.
Bei den Zerstörungen, die die Outlaws anrichten, ist es kein Wunder,
dass die BASIS-Besatzung von den Hamamesch anfangs mit den Zerstörern
in einen Topf geworfen wird. Schließlich gehören die Galaktiker
an Bord denselben Völkern an, sie fliegen dieselben Schiffe und kamen
annähernd zur selben Zeit an. Atlan und Tekener, die sich bemühen,
dieses falsche Bild zu korrigieren, werden von den Crypers gefangen genommen.
Diese von den Hamamesch abstammenden Piraten sind für die Galaktiker
keine Unbekannten. Schon beim ersten Kontakt mit den Hamamesch, vor 11 Jahren,
machten sie mit einem Überfall auf die Station Coma 6 von sich reden.
Damals fiel einer ihrer Anführer. Atlan und Tekerner landen ausgerechnet
in der Hand von dessen Nachfolger, Coram-Till, der in ihnen Verbündete
ihrer Feinde, der Hamamesch, sieht. Es gelingt, ihn von dieser Ansicht abzubringen.
In der Hoffnung auf ein Bündnis begleiten Atlan und Tekener ihn in die
nahe gelegene Nachbar-Galaxie, die von Coram Till "Queeneroch" genannt
wird. Bei Atlan klingeln die Alarm-Glocken, als er diesen Namen hört.
Er stammt aus der Sprache der Arcoana - jener Spinnenwesen, die unbeabsichtigt
für die beiden Toten Zonen in der Milchstraße verantwortlich waren.
Diese friedlichen Wesen haben eine sehr bewegte, ja stürmische Vergangenheit
hinter sich. Es ist bekannt, dass vor etwa 200.000 Jahren ein Splittervolk
in die Galaxis einfiel, die nun den Namen Queeneroch trägt. Die Roach,
wie sie sich zu diesem Zeitpunkt noch nannten, löschten damals alles
höhere Leben in der Galaxis aus. Nachforschungen auf der 1.Coma-Expedition
hatten ergeben, dass sie sich in ihrer Aggressivität anschließend
selbst vernichtet hatten. Außer Trümmern und Ruinen fand man keine
Spuren mehr von ihnen. Dass nun, nach so langer Zeit, ein Begriff aus ihrer
Sprache bei einem Volk Verwendung findet, das nie von ihnen gehört hat,
ist ein Rätsel...
Während ihres Aufenthalts in Queeneroch lernen Atlan und Tekener auch
ein erhaltenes Überbleibsel der Roach kennen. Das CHASCH auf dem Planeten
Syssod ist ein zwiebelförmiges Gebäude, das die Crypers erst von
300 Jahren entdeckten. Die Eingänge waren durch Energieschirme gesichert,
deren Öffnungscode zwar geknackt werden konnte, doch auch der Weg in
die Tiefe, wo sich anscheinend ein gewaltiges Labyrinth befindet, ist durch
Schirmfelder gesichert. Bisher war es erst möglich, etwa einen Kilometer
in die Tiefe vorzudringen. Während ihres Aufenthalts auf Syssod gelingt
es zwar, diese Distanz zu verdoppeln, doch sein Geheimnis behält das
CHASCH für sich.
Für die beiden Galaktiker stellen sich zunächst konkretere Probleme.
Atlan und Tekener ist klar, dass sie, trotz haushoch überlegener Technik,
allein mit der BASIS kaum eine Chance gegen die Hamamesch haben, sollte es
zu ernsten Auseinandersetzungen kommen. Wenn man sich wirklich mit den Crypers
gegen die Hamamesch verbünden will, denen man die Schuld für die
Imprintsucht der Galaktiker anlastet, muss man zuvor eine Einigung der Crypers
erreichen, die in 7 Gruppen gespalten sind, von denen bisher jede ihr eigenes
Süppchen kochte. Einem zerstrittenen Volk die hoch entwickelte galaktische
Technik anzuvertrauen, wäre nicht zu verantworten. Ein unlösbares
Problem? Fast sieht es so aus, denn viele der 7 Cryper-Anführer wollen
die Oberhoheit über eine gemeinsame Streitmacht und sind nicht bereit,
sich unter ein anderes Kommando zu stellen.
In diese Situation platzt die Meldung, dass die Herausgabe von Imprintwaren
an die Süchtigen in Hirdobaan unmittelbar bevorsteht. Monatelang hatten
die Outlaws die Kleingalaxis unsicher gemacht und bei ihren Übergriffen
auch nicht vor den Handelsfürsten Halt gemacht - mit Erfolg, wie es nun
aussieht. Durch ganz Hirdobaan wird eine Meldung mit der Aufforderung ausgestrahlt,
die Imprint-Süchtigen sollen sich über den Container-Welten einfinden,
von denen es eine in jedem Oktanten gibt. Über diese Welten erfolgt normalerweise
die Annahme der defekten Siegelware und die Herausgabe der reparierten Stücke.
Zu dieser Siegelware zählt alle hoch entwickelte Technik in Hirdobaan.
Kein Hamamesch käme je auf die Idee, ein Siegel zu brechen. Sie wären
auch gar nicht fähig, diese Technik zu reparieren, selbst wenn sie sich
beim Brechen der Siegel nicht durch Selbstvernichtungsvorrichtungen zerstören
würde. Über die genauen Zusammenhänge ist kaum jemand informiert.
Gerüchten zufolge soll die Siegeltechnik im Zentrum der Galaxis repariert
werden, dass durch einen Transmitterschirm vom Rest Hirdobaans abgeriegelt
ist. Ein Raumschiff, das versucht, diesen Schirm zu durchstoßen, wird
unweigerlich auf die gegenüberliegende Seite des Zentrumkerns versetzt,
ein Eindringen scheint unmöglich.
Das Zentrum Hirdobaans soll auch der Sitz von Gomasch Endreddde sein, ein
Wesen, das die meisten Hamamesch ebenso im Reich der Fabeln und Märchen
ansiedeln wie die 9 Maschtaren, die angeblich im Auftrag Gomasch Endreddes
über Hirdobaan wachen.
Dass diese real sind, müssen Atlan und Tekener jedoch schnell am eigenen
Leib erfahren. Beim Versuch, mit Coram-Till auf einer der Container-Welten
zu landen, werden beide von den Fermyyd gefangen genommen. Coram-Till gelingt
die Flucht, er kann aber noch einem Funkspruch entnehmen, dass die beiden
Galaktiker nach Schingo gebracht werden, einem Gefängnis- und Stützpunktplaneten
der Fermyyd. Dort treffen beide auf einen Hamamesch, der sich Grirro nennt,
sich als Maschtar vorstellt und ihnen einen kleinen Würfel übergibt.
Plötzlich ist ihnen ganz leicht zumute, federleicht und unbeschwert fühlen
sie sich...
Perry Rhodan erfährt durch Coram-Till vom Schicksal der beiden Freunde
und macht sich sofort auf den Weg nach Schingo. Die Fermyyd sind jedoch nicht
bereit, ihre Gefangenen herauszugeben. Perry Rhodan sieht keinen anderen Weg,
als es auf die harte Tour zu versuchen. Die Fermyyd haben den Galaktikern
technisch kaum etwas entgegenzusetzen, so dass diese bald die Zellen von Atlan
und Tekener erreichen, doch diese sind leer. Aus dem gefangen genommenen Kommandanten
der Fermydd ist nichts weiter herauszubekommen, als dass Gomasch Endredde
sie zu sich geholt hat. Wer sich hinter diesem Namen verbirgt, weiß
er jedoch auch nicht.
Der Einsatz entpuppt sich als totaler Fehlschlag. Außer zwei Würfeln
findet man nichts in den Zellen. Was ist mit Atlan und Tekener passiert? Wurden
sie durch die Würfel so wie Adams zu Imprintsüchtigen? Aber wo sind
sie dann? Tot???
Rhodan muss schweren Herzens wieder abziehen, denn schon warten neue Probleme.
Die Hamamesch beginnen in Windeseile, im Orbit der Container-Welten neue Basare
aufzubauen, ähnlich denen in der Milchstraße, nur nicht so prunkhaft.
Logisch, jetzt haben sie es nicht mehr nötig, mit Äußerlichkeiten
Kundschaft anzulocken. Als mit der Verteilung der Imprint-Waren begonnen wird,
zeigt sich, dass auch bei diesen an Äußerlichkeiten gespart wurde.
Während in der Milchstraße einfache Geräte oder Kunstgegenstände
verkauft wurden, denen der Imprint anhaftete, sind es hier nur noch schmucklose
Würfel...
Und noch eines zeigt sich. Jeder Galaktiker erhält nur einen Würfel,
egal ob er mit einem Raumschiffantrieb bezahlt oder mit einem Mixer. Sogar
jene, die inzwischen alles verloren haben, also nicht mehr bezahlen können,
erhalten einen Imprint-Würfel. Viele Süchtige sind wütend.
Einige von ihnen haben gemordet, um ein Stück Hightech als Zahlungsmittel
zu ergattern, doch das ist schnell vergessen, als die Imprint-Waren ihre Wirkung
entfalten. Die meisten, die ihren Würfel erhalten haben, ziehen sich
in die Kabinen auf ihren Schiffen zurück, um nach über 2 Jahren
Entzugserscheinungen ungestört die Wirkung genießen zu können.
Einige sind aber bereits so entkräftet, dass die Würfel für
sie zu spät kommen.
In den Schiffen der Süchtigen zieht Ruhe ein.
Perry Rhodan musste tatenlos der Verteilung neuer süchtig machender Waren
zusehen. Was hätte er auch machen sollen, ohne dass bisher ein Gegenmittel
gefunden wurde?
Inzwischen gibt es weitere Opfer unter seinen eigenen Leuten. Eine Space-Jet-Besatzung,
die auf einer Container-Welt Nachforschungen anstellte, kommt unvorbereitet
mit Imprintwürfeln in Kontakt. Zu der sechsköpfigen Besatzung gehörte
auch Reginald Bull. Nachdem sie sich nach ihrer Rückkehr zunächst
nur etwas seltsam benommen haben, lösen sie sich plötzlich in Nichts
auf, Bully sogar im Beisein Guckys, der über das Verschwinden seines
ältesten Freundes völlig verzweifelt ist.
Auch von den Schiffen der Süchtigen verschwinden nun die Galaktiker,
die Schiffe lehren sich. Es sieht so aus, als ob sie das gleiche Schicksal
erleiden wie Atlan und Tekener, von denen es noch immer kein Lebenszeichen
gibt.
Doch nach etwa einem halben Tag ist Bully wieder da, genauso wie die anderen
Besatzungsmitglieder der Space-Jet. Sie erscheinen an derselben Stelle, von
der sie zuvor verschwanden, sind jedoch nicht ansprechbar, obwohl ihre Lebenszeichen
völlig normal sind. Nach genau derselben Zeitspanne, die sie verschwunden
waren, lösen sie sich abermals auf - und erscheinen wieder. Die Zeit
die vergeht, ist jedes Mal dieselbe: 13 Stunden, 1 Minute verschwunden - 13
Stunden, 1 Minute anwesend.
Der Begriff "Phasenspringer" wird für sie geprägt. Seltsamerweise
scheinen sie an die Umgebung gebunden zu sein, aus der sie erstmals verschwanden.
Und seltsamerweise sind von diesem Phänomen nur Bully und die 5 anderen
betroffen, die mit ihm in der Space-Jet waren. Die anderen Süchtigen
bleiben unwiederbringlich verschwunden!
Perry schaltet schnell, nun da wieder Hoffnung besteht, dass es Atlan und
Tekener vielleicht auch so ergeht - zu schnell, wie sich bald herausstellt.
Ein Kommandotrupp dringt nochmals bis zu den Zellen der beiden auf Schingo
vor, um sie nach ihrem vermuteten Wiedererscheinen in Sicherheit zu bringen.
Der Einsatz verläuft erfolgreich, doch nach der bekannten Frist sind
beide wieder verschwunden, um nach der nächsten Periode abermals in ihren
Zellen auf Schingo zu erscheinen. Perry sieht keinen anderen Weg, als die
beiden Gebäudekomplexe, in denen seine Freunde gefangen gehalten sind,
vollständig einzunehmen und zu Brückenköpfen auszubauen.
Nach einiger Zeit zeigt sich, dass Atlan während seiner Anwesenheit Hirnaktivitäten
entwickelt, die auf sein baldiges Erwachen hoffen lassen. Die anderen zeigen
dagegen nach wie vor keine Reaktion, doch es sieht so aus, als ob sie in den
Phasen ihrer Abwesenheit wach wären: ein Mitglied von Bullys Truppe erscheint
nach Ablauf einer Periode nur noch als völlig verkohlte Leiche und auch
Tekener taucht plötzlich mit einer Brandwunde auf. Wo immer sich die
Phasenspringer während ihrer Abwesenheit auch aufhalten mögen, es
scheint ein höllisch gefährlicher Ort zu sein. Helfen kann ihnen
jedoch niemand. Versuche, ihnen zusätzliche Ausrüstungsgegenstände
mitzugeben, scheitern. Sie transmittieren nur mit dem, was sie bei ihrem ersten
Verschwinden am Leib trugen.
Doch wo befindet sich dieser Ort, an dem die Phasenspringer um ihr Leben kämpfen
müssen? Von wem werden sie bedroht und aus welchem Grund?
Paradoxerweise stellt sich für die Phasenspringer genau die entgegengesetzte
Frage. Der Ort, an dem sie sich in ihren Wach-Phasen aufhalten, ist "Endreddes
Bezirk", der sich im gesperrten Zentrum Hirdobaans befindet, wie sie
relativ schnell herausfinden. Dort erleben sie das Phasenspringen am eigenen
Leib. Während sie sich 13 Stunden und eine Minute normal bewegen können,
setzt danach das Bewusstsein aus, um nach Ablauf derselben Zeitspanne wieder
an derselben Stelle einzusetzen, an dem sie zum ersten Mal wieder zu sich
kamen - unabhängig davon, wo sie sich zuvor gerade aufhielten.
Von einem so genannten Erzähler, einer Metallsäule, bekommen sie
auf mentalem Weg erste Informationen über ihren Aufenthaltsort. Der Erzähler
berichtet von Gomasch Endredde, dessen Aufgabe es vor langer Zeit war, dem
Universum Frieden und Leben zu bringen. Doch eines Tages kamen Fremde und
brachten Tod und Zerstörung. Alles Leben in seiner Heimatgalaxis ging
zugrunde aber Gomasch Endredde gelang die Flucht. Im Zentrum der Kleingalaxis
Hirdobaan ging er daran, eine neue Keimzelle des Friedens zu schaffen: Endreddes
Bezirk.
Vierzehn Planeten innerhalb dieses Bezirks formte er nach seinen Vorstellungen.
Alle Level, wie diese Planeten genannt wurden, bekamen ein einheitliches Klima
und eine identische Gravitation. Diese Levels wurden mit gigantischen positronischen
Anlagen bedeckt und von einem Heer von Robotern gewartet. Mit Hilfe dieser
Anlagen wollte Gomasch Endredde neue Kräfte sammeln, um eines Tages in
die Heimat zurückzukehren und seiner ursprünglichen Aufgabe nachzukommen.
Irgendetwas ging jedoch schief, seit unbekannter Zeit schweigt Gomasch Endredde.
Die Operatoren oder kurz Operas, wie die Roboter genannt werden, kennen den
Grund nicht, doch anscheinend ist ein Fehler in den Anlagen der Levels aufgetreten.
Hier erfahren die Phasenspringer endlich die Gründe dafür, warum
Millionen von Galaktikern nach Hirdobaan gelockt wurden. Sie sind dazu ausersehen,
den Fehler im System zu finden, da die Operas mit ihrem starren Programm dazu
nicht fähig sind. Die mitgebrachte Hightech war niemals für die
Hamamesch gedacht, sondern soll den Galaktikern als Werkzeug bei der Auffindung
und Beseitigung der Störung dienen, denn die wenigen Phasenspringer sind
nicht allein im Bezirk. All die Imprintsüchtigen, die bei den Container-Welten
den zweiten Imprint erhielten, sind ebenfalls hierher verschlagen worden.
Während Atlan, Tekener und Bully mit seiner Crew jedoch nur einen, nämlich
den zweiten Imprint erhielten und zu Phasenspringern wurden, wurden die anderen
bereits durch den ersten Imprint in der Milchstraße für ihre Aufgabe
vorbereitet. Sie sind dem Phasenspringen nicht unterworfen, werden dafür
aber hier im Bezirk, wo die Suchterscheinungen schlagartig aufhörten,
nun suggestiv beeinflusst und zu einem wahren Arbeitsrausch angetrieben. Sie
kennen nur noch das eine Ziel: den Fehler zu finden, ihn zu beseitigen und
so Gomesch Endredde wiederzuerwecken. Ihre Arbeitswut geht so weit, dass sie
dabei ihre elementarsten körperlichen Bedürfnisse wie Schlaf und
Nahrungsaufnahme auf das Allernotwendigste reduzieren und nur noch arbeiten,
arbeiten, arbeiten.
Dass sie dabei nicht einmal wissen, wo sie suchen müssen und wie man
die für sie völlig fremdartigen technischen Anlagen des Bezirk richtig
bedient, ist dabei völlig unwichtig. Zwar werden sie in ihren Bemühungen
durch die Operas unterstützt, doch diese sind reine Befehlsempfänger
und daher auch nicht sehr hilfreich. Bei diesem planlosen Herumhantieren an
unbekannter Technik kommt es immer wieder zu Fehlschaltungen, die teilweise
zu schweren Zerstörungen führen. Die Galaktiker richten in Endreddes
Bezirk mehr Schaden als Nutzen an, doch das stört weder sie in ihrer
Arbeitswut, noch die sie überwachenden Operas. Diese sind zufrieden,
wenn sie sehen, dass alle sich um die Wiedererweckung Endreddes bemühen.
Dabei bleibt es nicht lange aus, dass sie auf die Phasenspringer aufmerksam
werden, die, wahrscheinlich ebenfalls auf Grund des fehlenden ersten Imprints,
nicht suggestiv beeinflusst werden.
Nachdem sie anfangs noch auf sich allein gestellt waren und einzeln die Zustände
im Bezirk erforschten, finden sie erst nach und nach zusammen und tauschen
ihre Erfahrungen aus, die ein übereinstimmendes Bild ergeben: Auf jedem
Level gibt es ein Fernkarussell und eine verschieden große Anzahl von
Regionalkarussells. Bei diesen "Karussell" genannten Geräten
handelt es sich um Transmitter, wobei die Regionalkarussells es ermöglichen,
verschieden Punkte der Planetenoberflächen zu erreichen, während
die Fernkarussells die einzelnen Level untereinander verbinden. Dort materialisieren
auch die Phasenspringer nach jeder inaktiven Phase, die sie außerhalb
des Bezirks verbrachten. So wie sie dort an den Ort ihres ersten Verswindens
gekettet sind, verbindet sie im Inneren des Bezirks ein unsichtbares Band
Mit dem Ort ihres ersten Erscheinens: Atlan mit Level 1, Tekener mit Level
4 und Bully mit Level 6. Sie können sich zwar über alle Levels hinweg
frei bewegen, doch die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme zur BASIS außerhalb
des Transmitterschirms ist ihnen verwehrt. Ebenso ist es unmöglich, die
Level 13 und 14 zu erreichen. Die entsprechenden Transmitterfelder sind an
allen Fernkarussells deaktiviert. Befindet sich Gomasch Endredde auf einem
dieser beiden Level? Und haben vielleicht die seltsamen Erdbeben, die in etwa
stündlichem Wechsel die einzelnen Level der Reihenfolge nach durchlaufen,
etwas mit seinem Verschwinden zu tun?
Diese Fragen werden zunächst nebensächlich, da die Phasenspringer
durch ihr Verhalten, das von dem der reparaturbesessenen Galaktiker abweicht,
inzwischen die Aufmerksamkeit der Operas erweckt haben. Da diese kleine Gruppe
von Galaktikern sich nicht an den Reparaturarbeiten beteiligt, beginnen die
Operas Jagd auf sie zu machen. Mehrmals gelingt ein Entkommen nur noch im
letzten Augenblick durch den Ablauf einer aktiven Phase, doch als die Operas
erkennen, dass die Gejagten in
regelmäßigen Abständen immer wieder am selben Ort auftauchen,
lauern sie ihnen auf und stellen sie unter Arrest. Dass sie nicht getötet
werden, verdanken sie dabei nur Homer G. Adams. Dieser hat sich inzwischen
zum Anführer eines Reparaturtrupps aufgeschwungen. Obwohl wie alle anderen
ehemaligen Imprint-Outlaws von der Sucht befreit, erliegt auch er der suggestiven
Beeinflussung. Energischer als jeder andere arbeitet er fieberhaft an einem
einzigen Ziel: der Erweckung Gomasch Endreddes! Er war es auch, der von Tekener
eingeweiht, die Operas auf das Geheimnis der Phasenspringer hinwies, als Tekener
versuchte, ihn von der Sinnlosigkeit seiner Aktivitäten zu überzeugen.
Da Adams dadurch einerseits in den Phasenspringern eine Gefahr für seine
Mission sah, andererseits aber noch klar genug denken konnte, um zu erkennen,
dass diese ihm wirklich eine tatkräftige Hilfe sein könnten, nutzte
er den durch sein Wirken im Sinne Endreddes gewonnen Einfluss auf die Operas,
um sie zu überzeugen, dass die Gefangenen besonders befähigt sind,
die Suche nach Endredde zu unterstützen, und unter ständiger Bewachung
auch keine Gefahr mehr darstellen.
Atlan und Bully sind zwar noch frei, kommen aber bei ihrer Suche nach der
Schaltstation für den Zentrumsschirm, der Hilfe von außen verhindert,
nicht weiter. Hilfe kann aber nur von außen kommen - und sie kommt!
Am 15. August 1220 NGZ gelangte Atlan erstmals in den Bezirk. Einen ganzen
Monat lang kämpfte sein Extrasinn während der inaktiven Phasen darum,
den Arkoniden aus seiner Bewusstlosigkeit zu reißen, und hat schließlich
Erfolg. Sind es zunächst nur Minuten kurz vor dem Ende der Passiv-Phase,
während der Atlan zu sich kommt, weitet sich diese Zeitspanne mit jeder
Phase weiter aus, so dass er darüber berichten kann, was innerhalb des
Bezirks geschieht. Eingreifen konnten die Gefährten bisher nicht, da
noch keine Möglichkeit gefunden wurde, den Zentrumsschirm zu deaktivieren
oder zusammenbrechen zu lassen. Inzwischen schreibt man bereits Mitte Oktober
und man greift nun zu einem wahrhaft verzweifelten letzten Mittel: der bewussten
Erschaffung von Phasenspringern.
Im Besitz der Galaktiker befinden sich noch 48 der über den Container-Welten
verteilten Imprint-Würfel. Diese wurden von Robotern eingesammelt und
sicher verwahrt, nachdem die Süchtigen, für die sie bestimmt waren,
zuvor an Entkräftung gestorben waren. Vierzig Freiwillige, aufgeteilt
auf vier Teams, werden ausgewählt, die sich dem zweiten Imprint aussetzen.
Die übrigen acht Imprint-Würfel verbleiben als Reserve. Am 22. Oktober
ist es endlich soweit: Das "Kommando Gonozal" erscheint erstmals
in Endreddes Bezirk und setzt sich zunächst auf die Spur von Adams, dem
es tatsächlich gelungen ist, Fortschritte zu erzielen. Die Reparaturen
in den unterirdischen Anlagen waren bisher nur bis in eine Tiefe von zwei
Kilometern möglich. Dort verhinderten undurchdringliche Schirmfelder
ein weiteres Vordringen. In den Tiefen von Level 3 gelang Adams nun der Durchbruch
in tiefer gelegene Regionen, deren Einrichtungen keiner Technik ähnelt,
der Galaktiker jemals zuvor begegneten. Gerade Linien, geometrische Formen,
Schaltpulte oder Messgeräte - nichts von alldem findet sich hier. Was
man sieht, sind bronzefarbene Strukturen, ineinander verschlungen, gewunden
und verknotet, ohne erkennbaren Zweck.
Mehrmals unterbrochen durch ihre Passiv-Phasen arbeiten sich die Phasenspringer
durch ein Labyrinth des Wahnsinns, das wirkt, als wäre es lebendig. "Evolutionsebene"
nennt man diesen Bereich der unterirdischen Anlagen, inmitten dessen undurchschaubaren
Chaos man schließlich eine Oase der Ordnung entdeckt, eine Art Schaltzentrale,
durchpulst von einem Netz von Energieströmen, die im Zentrum der Anlage
unterbrochen sind. Hier gibt es eine deutlich strukturierte Lücke, die
annähernd die Form eines geschwungen "P" aufweist.
Bei Atlan und Tekener schrillen die Alarmglocken. Ein Symbol in genau dieser
Form sahen sie während ihres Aufenthalts bei den Crypern in Queeneroch,
auf dem Planeten Syssod. Als sie es damals im CHASCH, jener uralten Roach-Anlage
sahen, erinnerte es sie an eine Art Stempel oder einen altterranischen Hausschlüssel.
Anscheinend die richtige Assoziation, denn dem Augenschein nach zu urteilen,
passen beide Formen zueinander, könnten Schlüssel und Schloss bilden.
Doch zunächst müsste dieser Schlüssel, so er denn existiert,
gefunden werden, Atlan und Tek sahen damals nur eine Abbildung. Wenn er, aus
welchen Gründen auch immer, im CHASCH verwahrt wird, dann mit Sicherheit
in dessen unzugänglichen Tiefen, die, wie zuvor die Evolutionsebene,
durch Energiebarrieren gesichert sind - eine weitere Parallele.
Während der nächsten Passiv-Phase berichtet Atlan von ihrer Entdeckung
und sofort wird eine Expedition nach Syssod in Marsch gesetzt, um den dort
vermuteten Schlüssel zu suchen. Dem Team, dem auch Gucky, Tolot und die
Vandemar-Zwillinge angehören, gelingt es mit vereinten Kräften bis
ins Zentrum des CHASCH vorzudringen und tatsächlich einen Körper
zu bergen, der von seiner Form her die Lücke in der gefundenen Schaltzentrale
ausfüllen und die unterbrochenen Energieströme schließen könnte.
Das Problem ist nun, ihn an seinen Platz zu bringen. Den Phasenspringern kann
man ihn nicht mitgeben, da sie bei ihrer Transmission nur das mitnehmen können,
das sie beim ersten Sprung am Körper mit sich führten.
Einer hat jedoch vorausgedacht und dieses Problem schon vor dem Einsatz erkannt:
Icho Tolot! Bereits vor dem Abflug nach Syssod ließ er sich ohne darüber
zu sprechen durch einen der acht Reservewürfel den Imprint verabreichen
und wird nun, kaum von der erfolgreichen Expedition zurückgekehrt, zum
neuen Phasenspringer.
Mit seinem ersten Sprung nimmt er den Schlüssel, das "Modul",
mit in Endreddes Bezirk! Das Modul wird eingefügt - und passt!
Doch schnell kommt die Ernüchterung, als Tolots Berechnungen und Analysen
ergeben, dass sich damit weder ihr Oszillationseffekt, noch die Karussells
oder gar der Transmitterschirm um das Zentrum Hirdobaans, sondern nur periphere
Anlagen auf Level 3 und eine größere Anlage auf Level 10 steuern
lassen. Viel hat man also nicht erreicht. Die einzige neue Information betrifft
ein bisher unbekanntes Gesetz der Operas. Bisher waren 7 davon bekannt. Von
den Poundern, den Überlebenden eines Volkes, das vor den Galaktikern
mit Imprintwaren süchtig gemacht, nach Hirdodobaan gelockt und in den
Bezirk transferiert wurde, und dessen letzte Vertreter innerhalb der Evolutionsebene
überlebten, hatten die Phasenspringer zuvor schon von Tréogen
erfahren, wobei den Poundern unbekannt war, wer oder was Tréogen ist.
Das 8. Opera-Gesetz besagt jedoch, dass Tréogen nicht berührt
werden darf.
Früher als ihnen lieb sein kann, machen die Phasenspringer nun die Bekanntschaft
Tréogens. Auf Level 10, wo sie nach dem Pendant der Schaltzentrale
von Level 3 suchen, stoßen sie in der Tiefe der unterirdischen Anlagen
zunächst ebenfalls auf eine Evolutionsebene, innerhalb der es jedoch
ein gewaltiges Areal der Zerstörung gibt. Vor unbekannter Zeit mussten
hier gigantische Explosionen stattgefunden haben.
Innerhalb dieser Verwüstungen entdeckt man schließlich eine Energieblase
und wenig später das Gegenstück des Schlosses von Level 3. Sie starten
einen neuen Versuch. Trotz aller Zerstörungen laufen plötzlich überall
Anlagen an und es beginnt ein Prozess, der sich nicht mehr stoppen lässt.
Im Inneren der eiförmigen Energieblase erkennt man 33 Operas und einen
annähernd humanoiden Körper: die Wächter Tréogens und
ihn selbst - ein Wesen, das Dr. Frankensteins Alpträumen entsprungen
zu sein scheint. Kein Teils seines mehr als 2 Meter großen, annähernd
humanoiden Körpers scheint zum anderen zu passen. Der Rumpf selbst, mit
seiner teigfarbenen, porösen Haut, erinnert an ein Säugetier und
wird von einem insektoiden Kopf mit Facettenaugen und zangenartigen Mundwerkzeugen
gekrönt. Während der linke Arm, dünn, mit einer rötlichen
Kruste gepanzert und in einer Schere endend, dem eines Hummers ähnelte,
scheint der rechte Arm mit seinen vier kräftigen Fingern die perfekte
Kopie eines Hamamesch-Armes zu sein.
Als die Energieblase erlischt, erwacht Tréogen zu neuem Leben und demonstriert
den beobachtenden Galaktikern, dass das 8. Gesetz der Operas zu Recht besteht,
und sie - wie schon so oft - an Dinge gerührt haben, von denen sie nichts
verstehen und die sie daher besser unberührt gelassen hätten.
Doch nun ist es zu spät! Im Handumdrehen verwandelt Tréogen die
33 Operas in einen Haufen Schrott. Wie ein Tänzer wirbelt er zwischen
den viel zu langsamen Robotern umher, ahnt deren Energieschüsse voraus,
wechselt blitzschnell den Ort wie ein Teleporter und schlägt wieder zu,
ohne dass man eine Waffe an ihm erkennen kann. Ein Opera nach dem anderen
wird zerquetscht, schmilzt oder explodiert von innen heraus, ohne dass man
eine optische Wechselwirkung zwischen ihnen und Tréogen erkennen kann.
Den Galaktikern, die das bisherige Geschehen mit Grausen verfolgten, ist klar,
dass sie einem solchen Gegner nicht gewachsen sind, und als wolle er ihre
Befürchtungen bestätigen, wendet sich Tréogen nach der Vernichtung
des letzten Operas ihnen zu.
Nur noch 2 Minuten verbleiben bis zum Ende dieser aktiven Phase - Zeit genug
für Tréogen, 7 Opfer unter den Galaktikern des Kommando Gonozal
zu finden: 7 Kartanin, Arkoniden und Terraner, deren Leichen zum Teil wie
zerschmettert, bei anderen wie seziert, bei ihren Gefährten außerhalb
des Bezirks wieder auftauchen. Diese sind entsetzt, zumal ihnen bewusst ist,
dass die Überlebenden in wenigen Stunden zurück in den Bezirk müssen,
womöglich Tréogen direkt in die Arme!
Diese Befürchtung bewahrheitet sich zum Glück zunächst nicht.
Im Gegenteil, es hat sogar den Anschein, dass die Erweckung Tréogens
positive Auswirkungen für die Phasenspringer hat. Als sie an ihren Fernkarussells
rematerialisieren, erwarten sie diesmal keine Operas, wie es in der Vergangenheit
der Fall war. Zuletzt hatte sich das Kommando Gonozal immer erst durch Schutzschirme
und Hundertschafen von Operas kämpfen müssen, bevor sie in der Unterwelt
der Level untertauchen konnten.
Doch nun - nichts mehr von alldem. Die Operas scheinen abgezogen worden zu
sein, um wichtige Einrichtungen des Bezirks gegen Tréogen zu verteidigen.
So können sich die Phasenspringer nun neuen Projekten zuwenden, die darauf
abzielen, den Transitionsschirm um Endreddes Bezirk abzuschalten, damit endlich
Hilfe für die Arbeitswütigen, deren Zustand sich immer mehr verschlechtert,
eintreffen kann. Außerdem will man versuchen, eine Möglichkeit
zum Stoppen ihrer Oszillation zu finden und das nicht nur in ihrem eigenen
Interesse, sondern auch in dem ihrer Gefährten, die immer noch die Brückenköpfe
mit den Gefängniszellen Atlans und Tekeners auf Schingo gegen die Fermyyd
verteidigen müssen.
Außerhalb von Endreddes Bezirk war man inzwischen nicht untätig,
um Licht in das Dunkel der Zustände in Hirdobaan zu bringen. Inzwischen
weiß man von 2 weiteren Völkern, die auf ähnliche Weise wie
die Galaktiker nach Hirdobaan gelockt wurden.
Dass nicht die Hamamesch dafür verantwortlich sind, ist inzwischen klar.
Alles deutet auf die geheimnisvollen Maschtaren hin, die man bisher nur vom
Hörensagen kennt. Coram-Till, der Cryper, ist es, der die Galaktiker
erstmals auf die Spur eines dieser mysteriösen Hintermänner führt.
Am Hof des Fürstenhauses des Perm-Oktanten stellt Dao-Lin-H'ay ihm mit
einem Trupp ihrer Kartanin eine Falle. Es gelingt, den Maschtar zu stellen,
doch bei einem Feuergefecht wird er getötet.
Ganz umsonst war dieser Einsatz jedoch nicht, brachte er doch die Information,
dass der "Zug der Herrscher", der alle 6 Jahre die Handelsfürsten
aller Oktanten zusammenführt, auf Grund des von den Galaktikern verursachten
Chaos vorverlegt worden sei. Da die Handelsfürsten nur als Marionetten
der Maschtaren fungieren, erwarten die Galaktiker auch deren Anwesenheit auf
Borrengold, dem traditionellen Treffpunkt der Fürsten.
Einer vereinigten Flotte der Galaktiker und Cryper gelingt, trotz heftiger
Gegenwehr durch eine Fermyyd-Flotte, der Sturm auf Borrengold, doch der Erfolg
ist nicht vollständig. Bis auf einen gelingt allen Maschtaren die Flucht
durch Transmitter. Bei einem Verhör des Gefangenen kann Gucky einige
Informationen gewinnen, die etwas Klarheit schaffen. So steht nun fest, dass
auch die 9 Maschtaren nichts anderes als Marionetten sind. Sie halten sich
für Hohepriester Gomasch Endreddes, können jedoch keinen Kontakt
zu diesem aufnehmen. Auch ihnen ist der Zugang zu Endreddes Bezirk nicht möglich.
Sie sind überzeugt davon, dass niemand dorthin gelangen kann, außer
Endredde holt ihn zu sich. Eine Rückkehr ist jedoch unmöglich! Noch
nie ist jemand aus Endreddes Bezirk zurückgekehrt!
Damit löst sich die Hoffnung Perry Rhodans in nichts auf, die Maschtaren
zwingen zu können, die im Bezirk gefangenen Galaktiker freizulassen.
Bleibt die vage Möglichkeit, durch die Gefangennahme aller Maschtaren
Gomasch Endredde, der damit seines Einflusses außerhalb des Zentrums
Hirdobaans beraubt wäre, aus der Reserve zu locken.
Zu diesem Zweck macht sich ein Einsatzkommando unter Guckys Leitung auf nach
Tampir. Dabei handelt es sich, wie Gucky beim Verhör herausfand, um die
geheime Rückzugswelt der Maschtaren. Ein Irrtum, wie er bei seinem Erkundungsunternehmen
feststellt. Nicht Tampir sondern sein Mond Coenus entpuppt sich als letzte
Bastion der Maschtaren. Nachdem inzwischen bereits mehrere Maschtaren bei
den Kämpfen auf Schingo ums Leben kamen, finden nun die letzten von ihnen
beim Angriff der Galaktiker auf Coenus den Tod. Die letzten beiden Maschtaren
sterben bei dem Versuch, sich mit einem Transmitter ins Innere von Endreddes
Bezirk abzusetzen, wohl wissend, dass dieser Transmitter nur zum Transport
lebloser Materie vorgesehen ist und doch hoffend, dass Gomasch Endredde bei
seinen treuesten Dienern eine Ausnahme machen möge. Vergeblich! Das Transmitterfeld
schleudert sie als formlose, zuckende Fleischklumpen zurück.
Damit sehen sich die Galaktiker vorerst jeder Chance beraubt, in die Geschehnisse
in Endreddes Bezirk einzugreifen, die Phasenspringer zu unterstützen
und den leidenden Workaholics zu helfen. Alle Hoffnungen ruhen nun auf dem
Kommando Gonozal. Die BASIS steht in Bereitschaft, um beim kleinsten Flackern
des Transitionsschirmes in den Bezirk vorzustoßen.
Dort geht man inzwischen getrennte Wege. Reginald Bull und seine Space-Jet-Besatzung
stoßen mittels einer zusammengebastelten Antigrav-Plattform von Level
12 zu dessen Mond vor. Dort bestätigt sich der Verdacht, dass es sich
um eines der über die Fernkarussells nicht mehr zugänglichen Level
13 oder 14 handelt, wahrscheinlich Level 13. Die Umweltbedingungen entsprechen
exakt denen der bereits bekannten 12 Level, nur dass sie hier anscheinend
natürlichen Ursprungs sind, nicht gesteuert wie auf den anderen Leveln.
Ein Indiz für die besondere Bedeutung dieses Levels, nach dessen Vorbild
alle anderen präpariert wurden?
Bully und seine Mannschaft sitzen jedenfalls vorerst fest, da ihre Landung
mehr einer Bruchlandung glich. Doch wozu sich um eine Rückkehr sorgen?
Diese erfolgt ja nach Ablauf der aktiven Phase ganz automatisch und beim Einsetzen
der nächsten Phase ist jeder wieder bei seinem ursprünglichen Fernkarussell...
Doch diesmal nicht! Die 13 Stunden, 1 Minute verstreichen, ohne dass sich
etwas tut. Der Oszillationseffekt wirkt nicht mehr. Den Schiffsbrüchigen
bleibt keine Wahl, als sich auf den Weg zu einigen Gebäudekomplexen zu
machen, die man kurz vor der Bruchlandung beobachten konnte. Hier erwarten
sie einige Überraschungen. Bei dem Gebäudekomplex handelt es sich
um eine genetische Fabrik, die jedoch seit langer Zeit verlassen ist. In einem
der Labors entdeckt Bully die konservierten Überreste einer riesenhaften
Spinne, die er zweifelsfrei als Arcoana identifiziert oder genauer als Roach
- einer jener kriegerischen Vorfahren der heute friedlichen Arcoana, die vor
rund 200.000 Jahren auch in Queeneroch gewütet haben. Doch wie kommt
der Leichnam in dieses genetische Labor? Bisher gab es keinerlei Anzeichen,
dass die Roach damals auch in Hirdobaan ihr Unwesen trieben.
Die zweite Überraschung entdeckt man außerhalb der Gebäude
an einer Steilküste. In 6 riesigen Terrarien findet man lebende Urformen
der heute außerhalb des Bezirks lebenden Hamamesch in verschiedenen
Entwicklungsstufen. Es gibt nur eine mögliche Schlussfolgerung: Das heutige
Hauptvolk der Kleingalaxis Hirdobaan wurde hier auf Level 13 aus einer primitiven
Urform zu intelligenten Wesen herangezüchtet. Wozu? Von wem?
Zur Klärung dieser Fragen stößt Bullys Mannschaft weiter vor
und entdeckt eine Ebene, in der sich tausende gläserner Kelche 10 Meter
hoch in den Himmel recken und die untereinander durch Rohre verbunden sind.
Eine rosafarbene, dickflüssige Masse befindet sich im Inneren der Kelche
und ist teilweise auch über deren Rand hinweggeschwappt. Nicht einmal
Bully kann den suggestiven Lockungen widerstehen, die von dieser Masse ausgehen
und ihn und seine Leute magisch anziehen...
Weder die anderen Phasenspringer noch die Galaktiker außerhalb des Bezirks
ahnen etwas von Bullys Lage. Natürlich beunruhigt sie das Ausbleiben
der Oszillation, doch da auch keine Leichen zurückkehren, können
sie wenigstens hoffen, dass es Bully und seinen Leuten gut geht.
Atlan und Tolot sind inzwischen auch einen Schritt weitergekommen. Ihr Ziel
war eine der fliegenden Fabriken über Level 3. Mit Atlan, der ja über
keinerlei Ausrüstung verfügt, auf den Schultern steuert Tolot mit
seinem Flugaggregat eine der Fabriken an - ein wahres Ungetüm: 1,8 km
lang, 1,5 km breit. Hier entdeckt man den Ursprung der Imprintwaren, hier
werden sie produziert. Kurz nach dieser Entedeckung werden die Eindringlinge
entdeckt und es beginnt eine gnadenlose Jagd, bei der Tolot nicht nur sich,
sondern auch den nahezu schutzlosen Atlan gegen Unmassen von Robotern verteidigen
muss. Bei diesen Kämpfen wird auch der Antrieb der Fabrik in Mitleidenschaft
gezogen. Sie beginnt dem Planeten entgegenzustürzen. Tolot und Atlan
haben keine Chance mehr, rechtzeitig ins Freie zu gelangen, um abzuspringen.
Die einzige Möglichkeit zur Rettung biete ein Mini-Karussell im Inneren
der Fabrik. Atlan und Tolot haben keine Ahnung, wo die Gegenstation liegt
und was sie dort erwartet, doch ihnen bleibt keine andere Wahl. Sie wagen
den Sprung ins Ungewisse.
Bei der Erforschung der neuen Umgebung geraten sie erneut sehr schnell mit
Robotern aneinander. Diesmal handelt es sich jedoch um einen neuen Typ mit
stabförmigem Äußeren, der jedoch wie die Operas nur ein Ziel
kennt: die Vernichtung der Eindringlinge. Als ob dieses Problem nicht schon
groß genug wäre, stehen die beiden plötzlich auch noch Tréogen
gegenüber, der wie aus dem Nichts erscheint. Selbst Tolot kann nichts
ausrichten, Tréogen hält ihn sich mühelos telekinetisch vom
Leib, während er mit seiner Hamamesch-Hand Atlans Hals umklammert und
seine Scherenklaue ganz langsam und genüsslich in den Brustkorb des Arkoniden
schiebt, sie wieder herauszieht, ohne ihn verletzt zu haben, um sie sofort
wieder in seine Brust zu schieben. Diesmal an genau der Stelle, an der das
Herz des Arkoniden rast. Anscheinend ist Tréogen fähig, seine
Körperstruktur auf eine ähnliche Weise zu manipulieren wie ein Haluter.
Jetzt ist Atlan auch klar, auf welche Weise er beim ersten Angriff einige
der Phasenspringer regelrecht am lebendigen Leib sezieren konnte. Nun droht
ihm dasselbe Schicksal, doch einmal mehr wie schon unzählige Male in
seiner bewegten Vergangenheit ist ihm das Glück hold. Bevor Tréogen
dazu ansetzt, seine Klaue um Atlans Herz zu schließen und die Struktur
seines Armes wieder zu verfestigen, ist die Aktiv-Phase um und Atlan kommt
mit hämmerndem Herzen in seiner Gefängniszelle auf Schingo wieder
zu sich.
Trotz der von Tréogen ausgehenden Gefahr steht das nächste Ziel
bereits fest: NETWORK, wie Icho Tolot die Station nennt, in die man von der
abstürzenden Fabrik aus gelangt ist. In einer der Hallen der Station
entdeckte er eine Art Rastermatrix, das energetische Abbild eines realen Szenarios.
Den Berechnungen seines Planhirns zufolge bilden die Energiestrukturen, ein
Netz aus Punkten, die zum Teil für die Fern- und Regionalkarussells stehen.
Von einer weiteren Erforschung der Matrix erhofft man sich ein besseres Verständnis
für den Aufbau und die Funktionsweise von Endreddes Bezirk.
Mit einer gehörigen Portion Glück gelingt es den Phasenspringern
tatsächlich, mit den Robotern und den automatischen Verteidigungsanlagen
von NETWORK fertigzuwerden und die Station in ihre Gewalt zu bringen. Zugleich
wurde bei den Kämpfen die Vorrichtung zerstört, die für das
Phasenspringen verantwortlich war. Bald stellt sich jedoch heraus, dass es
den Galaktikern auch nun nicht vergönnt ist, die Station in Ruhe zu erforschen,
denn es gibt noch jemanden, der seinerseits sehr energisch Ansprüche
geltend macht: Tréogen! Er ist wie ein Schatten, wie ein Gespenst.
Er taucht aus dem Nichts auf, wenn man ihn am wenigsten erwartet, schlägt
zu, verschwindet wieder und hinterlässt ein Opfer, bevor jemand die Möglichkeit
zum Reagieren findet. Nur einmal geht Tréogens Taktik nicht auf, als
er sein Glück an Icho Tolot versucht, doch selbst dem Haluter ist es
nicht möglich, Tréogen zu überwinden. Der Kampf endet in
einem Patt.
Schließlich müssen die Galaktiker einsehen, dass es ihnen nicht
möglich ist, NETWORK auf Dauer gegen Tréogen zu halten, ohne langsam
aber sicher dezimiert zu werden. Die Station wird wieder geräumt.
Das nächste Ziel des Kommando Gonozal befindet sich auf Level 6. Während
seiner Untersuchung der Rastermatrix war es Icho Tolot gelungen, dort den
größten Knotenpunkt innerhalb der energetischen Verbindungen zu
lokalisieren, die Endreddes Bezirk wie ein Netz durchziehen. Bei diesem Knotenpunkt
scheint es sich um einen riesigen Verladebahnhof und Umschlagplatz zu handeln.
Zunächst gelingt es dem Kommando, sich unbemerkt in RAILWAY STATION,
wie das Areal genannt wird, einzuschleichen, und man findet heraus, dass hier
auch die Transmitterverbindungen zu den Container-Welten der 8 Oktanten zusammenlaufen.
Hier kam die von den Galaktikern nach Hirdobaan geschleppte Hightech an und
wurde auf die Karussells der anderen Level verteilt. Von hier aus werden ebenfalls
die Imprintwaren an die Container-Welten geliefert. RAILWAY STATION ist ebenfalls
der Ausgangspunkt der in Hirdobaan verwendeten Siegelware, die auch zur Reparatur
hierher zurückgeliefert wird.
Schon bald wird das Kommando Gonozal wieder zu Gejagten von Roboterscharen
und auch Tréogen taucht vorübergehend wieder auf. Nachdem Icho
Tolot Zugriff auf die Zentralpositronik erlangte und durch eine Serie von
widersprüchlichen Daten alle Abläufe der Station durcheinander brachte,
hat man vorerst wieder Ruhe. Doch plötzlich überschlagen sich die
Ereignisse. Während es einem Teil des Kommandos gelingt, für kurze
Zeit den Transitionsschirm um Endreddes Bezirk zu deaktivieren, erfährt
Atlan von einer Erzähler-Säule, die ihn mit einem lang herbeigesehnten
Wesen namens Aachthor zu verwechseln scheint, die Geschichte von RobRepair,
der Zentralpositronik von RAILWAY STATION. Eine Geschichte aus längst
vergangener Zeit, in der noch der Zugang zu allen 14 Leveln möglich war.
Eine Zeit, in der Gomasch Endredde mit den Vorbereitungen für ein unmittelbar
bevorstehendes Experiment von großer Bedeutung beschäftigt war
und erstmals ein Alptraumwesen namens Tréogen für Unruhe und Zerstörung
sorgte...
RobRepair erfuhr nie, wie dieses Wesen in den Bezirk gelangt war. Er sandte
nur entsprechend dem Auftrag des großen Gomasch Endredde seine Operas
aus, um Tréogen zu jagen, der sich schließlich in einer von Endredde
gestellten Falle verfing und in der Evolutionsebene von Level 10 zwischengelagert
werden sollte - bis zum Abschluss des nun in seine entscheidende Phase tretenden
Experimentes.
Zentraler Ort des Experiments sollte Level 13 sein und es begann mit dem Abbruch
aller Verbindungen zwischen den einzelnen Leveln. Planmäßig, wie
von Gomasch Endredde angekündigt. Dann kam das Startsignal. Ein Hyperimpuls
von ungekannter Stärke durcheilte den Bezirk und im selben Moment erwachte
mit einem Schlag, der die Planetenkruste erzittern ließ, Level 1 wieder
zum Leben, gefolgt von Level 2-12 in einstündigen Abständen. Als
Level 13 an der Reihe war, begann NETWORK plötzlich ungeheure Aktivität
zu entwickeln, der Prozess geriet ins Stocken... und brach ab. RobRepair erhielt
einen letzten Befehl von Gomasch Endredde, der ihn anwies, alle Level 13 und
14 betreffenden Informationen ersatzlos aus seinen Speichern zu entfernen.
Gleichzeitig deaktivierten sich die Felder für diese beiden Level an
allen Fernkarussells.
Genau 13 Stunden und 1 Minute nach dem Beginn des Experiment begann der Prozess
von Neuem, die Anlagen von Level 1 erwachten erneut zum Leben und der einer
Initialzündung gleichende Prozess sprang von Level zu Level bis er, ohne
ein Ergebnis zu erzielen, abermals von vorn begann. Ein endloser Kreislauf
war geboren und von Gomasch Endredde kam nie wieder ein Lebenszeichen.
Gomasch Endredde sei unfehlbar - so lautete die Urprogrammierung RobRepairs.
Ganze 20 Jahre dauerte es, bis er, fast einen positronischen Kollaps erleidend,
die dazu im Widerspruch stehende Realität akzeptieren konnte und erste
eigene Aktivitäten entwickelte. Alle Versuche, den Fehler aus eigener
Kraft zu finden und mittels der Oparas zu beheben, schlugen jedoch fehl, da
RobRepair rein gar nichts über die Natur des Experimentes wusste. Da
auch Gomasch Endredde sich früher schon biologischer Geschöpfe als
Hilfskräfte bedient hatte, kam RobRepair zu dem Schluss, es nun auf diesem
Weg zu versuchen. Wegen der Gefahr durch die wilden Kämpfer, die Gomasch
Endredde einst aus der Nachbargalaxie vertrieben hatten, durfte der Transmitterschirm
um den Bezirk aber um keinen Preis abgeschaltet werden. Deshalb mussten diese
Hilfskräfte auf anderem Weg hereingelangen. Endredde hatte zu diesem
Zweck das Verfahren der Imprint-Vernetzung geschaffen. Die von ihm gezüchteten
und in Hirdobaan angesiedelten Hamamesch waren bereits genetisch geprägt,
so dass es nur noch einer psionischen Markierung bedurfte, um sie durch NETWORK
mit den anderen Anlagen des Bezirks zu vernetzen und sie über den Transmitterschirm
in Endreddes Bezirk zu transportieren.
Nachdem RobRepair nun auf dem gleichen Weg zu Hilfskräften gekommen war,
musste er bald erkennen, dass es sich bei den Hamamesch um ein technisch etwas
unterbegabtes Volk handelte. Nachdem er die ersten paar Tausend Hamamesch
eine Weile sich selbst überlassen hatte, musste er zudem feststellen,
dass sie inzwischen allesamt gestorben waren. Weitere mit maschineller Geduld
durchgeführte Versuche führten immer zum selben Ergebnis - 800 Jahre
lang. Zu dieser Zeit zeigte sich, dass Endreddes Verschwinden auch außerhalb
des Bezirks ein Machtvakuum hinterlassen hatte. Unter den Hamamesch, die inzwischen
ganz Hirdobaan beherrschten, kam es immer öfter zu kämpferischen
Auseinandersetzungen, die in einem Vernichtungskampf zu eskalieren drohten.
Da dies nicht in RobRepairs Interesse sein konnte, griff er ein und traf verschiedene
Vorkehrungen, die solche Vorkommnisse in Zukunft unmöglich machen sollten
- angefangen von der Schaffung der Oktanten-Grenzen bis hin zur Rekrutierung
einiger Hamamesch, die besonders konditioniert wurden, und als verlängerter
Arm im Sinne RobRepairs agierten: die Maschtaren.
In den folgenden Jahrhunderten testete RobRepair auch die anderen Völker
Hirdobaans auf ihre Eignung als technische Helfer - ohne Ergebnis.
Schließlich wurden unter Führung eines Maschtaren auch Karawanen
in andere Galaxien geschickt, die dort heimischen Wesen süchtig gemacht
und samt ihrer Technik nach Hirdobaan gelockt, wo sie wie zuvor die Hamamesch
in Endreddes Bezirk versetzt wurden. Lange brachte auch das nicht den gewünschten
Erfolg, doch etwa 1200 Jahre nach der Befriedung Hirdobaans glaubte RobRepair,
endlich die richtigen Kandidaten gefunden zu haben: Wesen aus einer weit entfernten
Galaxis namens Milchstraße!
Tatsächlich erfüllten die Galaktiker die in sie gesetzt Erwartungen.
In absoluter Rekordzeit erreichten die Süchtigen Hirdobaan - ein sicheres
Zeichen dafür, wie hoch entwickelt ihre Technik sein musste. Dadurch
ergab sich jedoch ein Problem. RobRepair war auf eine so frühe Ankunft
einfach nicht vorbereitet, es standen noch nicht genug Imprint-Würfel
zur Verfügung, was dazu führte, dass die rasenden Süchtigen
Hirdobaan in ein Tollhaus zu verwandeln drohten. Nachdem dieses Problem gelöst
war, stellte sich aber heraus, dass es noch ein weiteres gab. Zeitgleich mit
den Süchtigen waren auch tausende nichtsüchtige Galaktiker eingetroffen,
was zu ungeahnten Pannen führte: von den Phasenspringern und der Erweckung
Tréogens auf der einen Seite bis zu den Auseinandersetzungen mit den
Fermyyd und dem Ende der Maschtaren außerhalb des Bezirks. Einem Dreifrontenkrieg
war RobRepair, ursprünglich als reines Reparaturgehirn konzipiert, einfach
nicht gewachsen. Den Rest bekam es durch Tolots Eingabe widersprüchlicher
Daten. Völlig überfordert, stellte es alle äußeren Aktivitäten
ein.
Noch während sich das Kommando Gonozal in RAILWAY STATION aufhält,
gelingt der BASIS, die nur auf eine solche Gelegenheit gelauert hatte, durch
den kurzzeitig deaktivierten Transitionsschirm der Einflug in Endreddes Bezirk.
Sofort schwärmt die Flotte der Begleitschiffe, der Kreuzer und Korvetten
aus und steuert die bisher bekannten Level an, um den immer noch unter dem
Einfluss der Suggestivstrahlung schuftenden Galaktiker beizustehen.
Schnell müssen die Helfer jedoch einsehen, dass ihre Hilfe nur den berühmten
Tropfen auf dem heißen Stein darstellt. Ihre Möglichkeiten reichen
einfach nicht aus, um Millionen von Workaholics, obgleich so gut wie am Ende
ihrer Kräfte, gegen ihren Willen von der Arbeit abzuhalten, sie mit Nahrungsmitteln
und medizinisch zu versorgen.
Unterdessen macht sich Perry Rhodan auf dem Mond von Level 12 auf die Suche
nach seinem immer noch verschollenen ältesten Freund Bully und dessen
Team. Auch er kommt zu dem Schluss, in dem Mond eines der beiden unzugänglichen
Level gefunden zu haben. Letzte Gewissheit bringt die Entdeckung eines Fernkarussells.
Die Suche nach Bully verläuft jedoch weniger erfolgreich. Zwar findet
die Suchmannschaft die Spuren der Vermissten und stößt auch auf
die Überreste des Roach und die Ebene der Kelche, doch hier endet die
Spur. Es kann nur vermutet werden, dass die Gesuchten innerhalb der unbekannten
Biomasse im Inneren der Kelche befinden - unter den tausenden embryonenartigen
humanoiden Körpern, die die Biomasse aus sich selbst heraus zu erschaffen
scheint - eine zutreffende Vermutung.
Die innerhalb der Biomasse gefangenen Terraner können sich jedoch nicht
nach außen bemerkbar machen. Dafür versetzen sie die starken psionischen
Kräfte der in der Masse schwebenden Embryonen in die Lage, telepathisch
zueinander Kontakt aufzunehmen, wobei gleichzeitig eine Verbindung zu diesen
Geschöpfen zustande kommt, ohne dass jedoch eine Verständigung möglich
ist.
Diesen Wesen, die durch ein genetisches Programm der Biomasse entstanden sind,
fehlt zur Geburt nur noch ein letzter Anstoß. Bully begreift schließlich,
dass sowohl die Biomasse als auch die aus ihr hervorgegangenen Embryonen aus
dem genetischen Material der Roach-Leiche entstanden sind: der Versuch eine
neue, positive Rasse zu erschaffen. Bully muss jedoch auch erkennen, dass
die Biomasse entartet und der Versuch somit gescheitert ist. Das aggressive
Erbe ihrer Vorfahren ließ sich nicht unterdrücken und stellt nun
in Kombination mit den starken Psi-Kräften eine ungeheure Gefahr dar,
sollte es jemals zur Geburt dieser Wesen kommen.
Die Wissenschaftler außerhalb der Ebene der Kelche kommen zu ähnlichen
Erkenntnissen. Eine Alterbestimmung der Roach-Leiche ergibt ein Alter von
rund 200.000 Jahren und Androgynen-Roboter, die zu den Kelchen vordringen
sollen, können noch arachnoide Genstrukturen identifizieren, bevor sie
von der Biomasse absorbiert werden.
Inzwischen geht der Kampf um das Leben der Galaktiker in Endreddes Bezirk
weiter. Da man noch keine Möglichkeit zur Deaktivierung der Suggestivstrahlung
gefunden hat, wird nun geplant, die Arbeitswütigen durch Evakuierung
ihrem Einfluss zu entziehen. Sie sollen vorübergehend auf ehemalige Bergwerksplaneten
im Inneren des Bezirks verfrachtet werden, von denen Atlan bei seinem Kontakt
mit der Erzähler-Säule von RAILWAY STATION erfuhr und die mittels
Transmitter mit Level 6 verbunden sind.
Gleichzeitig werden neue Anstrengungen zur Eroberung von NETWORK unternommen,
da man vermutet, dass sich die Strahlung von dort abschalten lässt. Doch
abermals fordert der Kampf Opfer und die Galaktiker müssen einmal mehr
vor Tréogen kapitulieren, der in der Folge auch mehrfach und anscheinend
völlig unmotiviert Gruppen der Workaholics angreift, die er zuvor völlig
ignoriert hatte. Fast scheint es, als wolle er die Galaktiker unter Druck
setzen, sie zu etwas drängen, was er selbst nicht tun kann...
Neue Hoffnung gibt es, als auf Level 13 ein exaktes aber inaktives Ebenbild
von NETWORK entdeckt wird. Die Station bekommt die Bezeichnung NETWORK II.
Der Versuch, die Station zu aktivieren, um möglicherweise von dort aus
die Suggestivstrahlung abzuschalten, endet jedoch fast mit ihrer Zerstörung
und muss abgebrochen werden.
In dieser Situation versucht Atlan einen Bluff. Eine Verbindung zwischen Tréogen
und der Biomasse auf Level 13 vermutend, kündigt er in einem offenen
Hyperfunkruf deren Vernichtung an. Der Bluff gelingt. Nur wenige Minuten später
erlischt auf Level 1 bis 12 die Suggestivstrahlung, der Arbeitswahn hat ein
Ende. Doch damit sind die von jahrelangen Entzugserscheinungen gefolgt von
monatelangen Strapazen völlig entkräfteten ehemaligen Imprint-Outlaws
noch lange nicht gerettet. Sie und auch die Besatzung der BASIS sind immer
noch durch den Transitionsschirm in Endreddes Bezirk gefangen.
Eine Überraschung gibt es, als die Hamiller-Tube plötzlich wieder
aktiv wird. 30 Monate lang hatte der syntronische Kommandant der BASIS geschwiegen
- seit er in einem scheinbaren Amoklauf das Trägerschiff in die Todeszone
des Arresums geführt hatte, um einem Ruf von ES zu folgen. Nun meldet
sich die Tube plötzlich wieder zu Wort und erklärt, sie werde sich
des Problems Gomasch Endredde jetzt selbst annehmen, da es um Dinge gehe,
die die Galaktiker weder erahnen noch verstehen könnten. Die Geschehnisse
im Arresum müssten noch zu einem befriedigenden Ende gebracht werden...
Hat die Tube nun endgültig den Verstand verloren? Sie scheint nicht die
Einzige zu sein. Auch Voltago, der Kyberklon scheint durchzudrehen. Das Geschenk
des Kosmokraten Taurec an Perry Rhodan zwingt seinen Herrn, ihn an Bord einer
Korvette nach Level 13 zu begleiten. An Bord befindet sich ebenfalls die Hamiller-Tube,
ihr Ziel ist NETWORK II. Dort angekommen, integriert sich die Hamiller-Tube
in die Station, deren Systeme zum Leben erwachen und alle Funktionen ihrer
Schwesterstation NETWORK übernehmen, die daraufhin von Tréogen
geräumt und von den Galaktikern übernommen wird.
Kurz darauf meldet sich Icho Tolot bei Atlan mit der Meldung von der Entdeckung
einer Erzähler-Säule, die nach Aachthor verlangt. Und während
in NETWORK II Voltago ankündigt, ein altes Experiment fortzusetzen und
Gomasch Endredde zu wecken, erfährt Atlan in NETWORK weitere Details
aus der Vergangenheit, indem er sich abermals für Aachthor ausgibt, der
angeblich sein Gedächtnis verloren hat.
Er erfährt, dass über Aachthors Herkunft nichts bekannt ist. In
ferner Vergangenheit erschien er in der Nachbargalaxis, um eine Aufgabe zu
erfüllen. Zu diesem Zweck bediente er sich des dort lebenden Volkes der
Kospien. Das Projekt war schon sehr weit fortgeschritten, als die Horden der
Roach in die Galaxis einfielen. Weder die Kospien noch andere damals noch
existierende Völker Queenerochs konnten dem wilden Ansturm dieser kriegerischen
Wesen nennenswerten Widerstand entgegensetzen, und auch Aachthor, der mit
einem solchen Vorfall nicht gerechnet hatte, verfügte nicht über
die Mittel, um die Angreifer zu stoppen. Während seine Helfer untergingen,
brachte er die 14 Einzelteile seines Großprojektes im Zentrum Hirdobaans
in Sicherheit, da es in dieser Kleingalaxis zu dieser Zeit keine Intelligenzen
gab, von denen sich die arachnoiden Kämpfer angelockt fühlen könnten.
Dennoch hülle er das Zentrum Hirdobaans in einen undurchdringlichen Schirm,
in dessen Schutz er die 14 Einzelteile auf 14 Planeten deponierte, die fortan
als Level bezeichnet wurden. Dort sollten sie vollendet werden. Da Aachthor
nun nur noch über robotische Hilfskräfte verfügte, beschloss
er, den Bau nicht selbst zu überwachen, sondern schuf für diesen
Zweck ein leistungsfähiges Robotgehirn, dass ebenfalls über alle
Level verteilt war und in seiner Gesamtheit den Namen Gomasch Endredde bekam.
Während Aachthor sich zurückzog, machte sich Endredde an die Arbeit.
Neben der Vollendung des Großprojektes widmete er sich auch anderen
Aufgaben. Er erkannte, dass Aachthor nach seiner Rückkehr erneut Hilfskräfte
benötigen würde und so begann er aus einfachem tierischen Ausgangsmaterial
die späteren Völker Hirdobaans zu züchten. Parallel dazu wurden
auf den Leveln Einrichtungen zur Versorgung dieser Hilfskräfte geschaffen.
Die Imprintmaschinen wurden gebaut, um sie kontrollieren zu können, und
auf den Bergwerkswelten MINE 1 bis 4 entstanden Werften, die später einmal
die Kriegsmaschinerie für den Kampf gegen die Roach hervorbringen sollte.
Endredde erkannte jedoch schon bald, dass das "Intelligenzschöpfungsprogramm"
nicht zum gewünschten Erfolg führen würde. Es wurde zwar weitergeführt,
doch parallel dazu wurde ein anderes Programm in Angriff genommen, dessen
Ausgangspunkt der aus Queeneroch mitgebrachte Leichnam eines Roach sein sollte.
Endredde erkannte in seinem genetischen Material bereits das positive Potential,
dass in der Heimat der Roach einmal über einen großen Zeitraum
hinweg zur Entwicklung der Arcoana führen sollte. Dieses Potential, gepaart
mit aggressiven Eigenschaften, versprach ein ideales Hilfsvolk für Aachthor
entstehen zu lassen.
Das Programm machte gute Fortschritte und Endredde ging daran, erste Erkundigungen
aus Queeneroch einzuziehen. Groß war seine Überraschung, als er
feststellte, dass die Spinnen verschwunden waren, es also keinen Feind mehr
gab. Das Robotgehirn rief nach Aachthor, doch dieser reagierte nicht. Daher
beschloss es, dass Projekt zunächst zum Abschluss zu bringen, und es
dann erneut zu versuchen.
Da es wusste, dass Aachthor bei seiner Flucht aus Queeneroch etwas zurücklassen
musste, machte es sich auf die Suche nach der "Sendung", wie Aachthor
es immer genannt hatte, doch vergeblich. Entweder war diese nie angekommen,
von den Roach vernichtet worden oder so gut versteckt, dass ein Computer von
seinem Format sie nicht finden konnte. Daher entwickelte Endredde einen Plan,
um seine Kapazität durch eine Verbindung mit organischer Substanz zu
steigern. In Frage kam dafür nur die aus dem arachnoiden Genmaterial
entwickelte biologische Rohmasse, da diese für ihren ursprünglichen
Einsatzzweck ohnehin nicht mehr gebraucht wurde. Es war nicht mehr nötig,
aus ihr die zukünftigen Kämpfer für Aachthor zu formen. Doch
kurz vor Vollendung des Experimentes tauchte scheinbar aus dem Nichts ein
extrem gefährliches Wesen von nie gekannter Form im Bezirk auf. Endredde
gab ihm den Namen Tréogen. Nachdem es große Zerstörungen
angerichtet hatte, ging es schließlich in eine Falle und wurde gefangen
gesetzt. Endredde beschloss, die Untersuchung des Vorfalls bis nach dem Experiment
zu verschieben und veranlasste nur, dass der Schlüssel zu Tréogens
Gefängnis aus dem Bezirk entfernt und im CHASCH von Syssod deponiert,
wurde, einer alten Anlage der Roach in Queeneroch.
Dann war der Tag des Experimentes gekommen. Endredde schaltete sich ab und
programmgemäß wurde er Level für Level wieder hochgefahren.
Als der Prozess jedoch bei Level 13 ankam, wo die Biomasse als neues Element
hinzukommen sollte, bekam Endredde erstmals mentalen Kontakt mit dieser, und
erkannte in Sekundenbruchteilen, dass die Biomasse völlig entartet war
und die geförderten positiven Eigenschaften lediglich an der Oberfläche
lagen. Außerdem stellte er fest, dass das Alptraumwesen Tréogen
ein Produkt dieser Biomasse war, und schließlich wurde Endredde klar,
dass die Biomasse, statt seine Kapazität zu erweitern, ihn übernehmen
und kontrollieren würde.
Da der Prozess, einmal in Gang gesetzt, sich seinem Einfluss entzog, sah Endredde
nur noch eine Möglichkeit. Er zerstörte das Element, das die Verbindung
zwischen Biomasse und Computer bewirken sollte, und konnte nur noch eine abschließende
Anweisung an RobRepair und andere untergeordnete Positroniken absenden, bevor
sein künstliches Bewusstsein in dem Wissen erlosch, dass die 14 Level
niemals durch die Biomasse beherrscht und für niedere Zwecke missbraucht
werden könnten.
Ein Irrtum, wie sich nun herausstellt. Denn während Atlan Endreddes Geschichte
erfährt, läuft das vor 2000 Jahren abgebrochene Experiment von neuem
an. Das seinerzeit durch Endredde zerstörte Verbindungselement bildet
nun die in NETWORK II integrierte Hamiller-Tube!
Als man auf der BASIS von der neuen Gefahr erfährt, geht das Trägerschiff
über NETWORK II in Stellung und droht mit der Eröffnung des Feuers.
Doch Voltago lässt nicht mit sich handeln. Gegenüber Rhodan erklärt
er, das Experiment müsse um jeden Preis vollendet werden. Sonst würde
ein bestimmter Teil des Universums in seiner Entwicklung so weit zurückgeworfen,
dass man ihn mit großer Wahrscheinlichkeit nie mehr reparieren könnte.
Um das zu verhindern, ist der Kyberklon bereit, fast jedes Opfer in Kauf zu
nehmen. Daher habe er vor seinem Verlassen der BASIS auch dafür gesorgt,
dass jeder Feuerbefehl automatisch in einen Selbstzerstörungsbefehl umgewandelt
werden würde. Perry ist wie vor den Kopf geschlagen und seine Verwirrung
steigert sich noch, als Voltago davon spricht, dass neben dem Erfolg des Experimentes
nur eines wichtig ist: dass er, Perry Rhodan, überlebt. Daher habe er
ihn mit sich genommen.
Während der Prozess unaufhaltsam fortschreitet und von Level zu Level
springt, vermittelt das Geschöpf eines Kosmokraten Perry eine Vision,
von der er meint, seine Schöpfer würden darüber vermutlich
nicht sehr glücklich sein. Perry sieht sich selbst auf einer Brücke,
die quer durch das Universum zu führen scheint. Er erfährt, dass
es ihm vorbestimmt sei, diese "Brücke in die Unendlichkeit"
zu betreten.
In letzter Minute widerruft Atlan den Feuerbefehl. Der Prozess erreicht Level
13 und Gomasch Endredde erwacht - verbunden mit einer neuen Hiobs-Botschaft,
denn schon kurze Zeit später dröhnt seine Stimme durch NETWORK II
und startet einen Countdown: Innerhalb von 28 Stunden sollen die Level von
allen Lebewesen geräumt werden. Jedem, der zurückbleibt, drohe der
sichere Tod. Zu ihrer Überraschung müssen Perry und Atlan auch noch
erkennen: Gomasch Endredde benutzt für seine Ankündigung die Sprache
der Mächtigen, die die beiden Unsterblichen als ehemalige Ritter der
Tiefe beherrschen! Doch vorerst bleibt keine Zeit, sich mit diesem Phänomen
zu beschäftigen. Es gilt, die entkräfteten Galaktiker zu evakuieren.
Sie müssen zunächst regelrecht zusammengetrieben und über die
Regionalkarussells zum Fernkarussell des jeweiligen Levels gebracht werden.
Von dort müssen sie sich nach Level 6 begeben und wieder Regionalkarussells
benutzen, um zu sechs Sammelstellen zu gelangen, von denen aus Transmitterverbindungen
zu MINE NULL eingerichtet wurden, jenem Transmitter, von dem aus die Verbindung
zu den ehemaligen Bergwerkswelten MINE 1 bis 4 möglich ist. Das Problem
ist nur, dass für diese Aufgabe nur wenige Tausend Besatzungsmitglieder
der BASIS zur Verfügung stehen - für schätzungsweise 30 Millionen
halbtote Galaktiker! Eine Aufgabe, die innerhalb von nur 28 Stunden unmöglich
zu bewältigen ist und das ist längst nicht die einzige!
Mit dem Erwachen Endreddes beginnen in der Ebene der Kelche die Tréogen-Kreaturen
auszuschlüpfen. Ein Wesen dieses Kalibers war schon nahezu unschlagbar.
Tausende solcher Bestien kommen dagegen einer Katastrophe gleich. Das mit
dem Erwachen Endreddes aktivierte Fernkaraussell von Level 13 wird sofort
durch mehrere Korvetten abgeriegelt und von einem Paratronschirm geschützt,
um zu verhindern, dass die Bestien sich im ganzen Bezirk ausbreiten und die
Evakuierung behindern.
Bullys Team, das nun ebenfalls von der Biomasse freigegeben wird, macht zuerst
die Bekanntschaft von Tréogens neuen Geschwistern. Zunächst gelingt
es ihnen, sich unbehelligt aus der Ebene der Kelche entfernen, doch wenig
später werden sie von den Kreaturen angegriffen und überwältigt.
Bully selbst erleidet dabei gefährliche innere Verletzungen und nur der
Aktivator verhindert seinen sofortigen Tod. Unter Tréogens Führung
tauchen die Kreaturen mit ihren Opfern am abgeriegelten Fernkarussell auf,
wo Tréogen selbst Bully demonstrativ den Aktivator-Chip aus der Schulter
reißt. Sein Tod scheint besiegelt, aber noch ist Perry nicht bereit,
seinen Freund aufzugeben. Die Verteidiger des Fernkarussells wagen den Ausfall
und es gelingt ihnen tatsächlich, Bully und die anderen Überlebenden
seines Teams den Klauen der Bestien zu entreißen.
Doch nun können sie die Stellung nicht mehr halten. Über das einzige
noch aktive Transmitterfeld ziehen sie sich zurück - nach Level 14! Hinter
ihnen erlischt das Transmitterfeld.
Sofort bei ihrer Ankunft wird klar, dass es sich bei Level 14 um etwas besonderes
handeln muss. Entgegen ihren Erwartungen befindet sich das Fernkarussell dieses
Levels nicht auf der Planetenoberfläche sondern in einer gigantischen
subplanetaren Anlage. Auch hier existiert eine Erzähler-Säule, die
aber ebenfalls von den bekannten Geräten abweicht, denn anstatt sich
auf mentalem Weg verständlich zu machen, meldet sie sich akustisch. Abermals
ertönen Worte in der Sprache der Mächtigen, die nur von Perry, Atlan,
Voltago und teilweise auch von Icho Tolot verstanden werden können. Worte,
die den Ankömmlingen das Gefühl geben, vom Regen in die Traufe geraten
zu sein, denn die Stimme bezeichnet sie als unwürdiges Leben, das eliminiert
werden müsse!
Der erwartete Angriff bleibt zunächst aus. Doch als sie tiefer in die
technische Unterwelt von Level 14 eindringen, kommt es immer wieder zu Angriffen
durch automatische oder ferngesteuerte Waffensysteme, denen mehrere Galaktiker
zum Opfer fallen.
Bei einem letzten Kontakt Perry Rhodans mit der Hamiller-Tube kann diese,
dank ihrer Verbindung mit Gomasch Endredde, wichtige Informationen übermitteln,
die Rhodans Truppe eine Orientierung ermöglichen und ihnen den Weg zum
"Aachthom" weisen, der Zentrale des geheimnisvollen Aachthor. Dort
angelangt, kommt es zu einer letzten Auseinandersetzung mit Klaymon, dem robotischen
Wächter des Aachthom, doch dann stehen Perry Rhodan und seine Begleiter
endlich vor Aachthor, dem Herrn Gomasch Endreddes, von dem sie sich die Rettung
der Galaktiker auf den anderen Leveln erhoffen, denn der 28stündige Countdown
nähert sich seinem Ende und bisher konnte erst gut die Hälfte der
30 Millionen Gefangenen des Bezirks evakuiert werden.
Aachthors Erscheinen beschert Perry einen weiteren Schock. Sein erster, spontaner
Gedanke ist: Kemoauc! Tatsächlich, Aachthors Äußeres gleicht
bis ins Detail jenem letzten der Sieben Mächtigen, den die Kosmokraten
im Jahr 3587 in ihren Bereich hinter den Materiequellen zurückgeholt
hatten. Schnell muss Perry jedoch seinen Irrtum erkennen, denn Aachthor hat
nichts von der Würde, die Kemoauc stets ausstrahlte. In einer unglaublich
herablassenden Art macht er deutlich, dass die Eindringlinge für ihn
nichts anderes sind als lästiges Ungeziefer, das es zu zertreten gilt.
Ohne auch nur die Möglichkeit einer Rechtfertigung zu erhalten, bekommen
sie abermals die schon bekannten Anschuldigungen entgegengeschleudert, sie
seien unwürdiges Leben. Selbst als Atlan sich schließlich Gehör
verschaffen kann und Aachthor klarzumachen versucht, dass er und seine Begleiter
im Auftrag einer Superintelligenz agieren, einer kosmischen Ordnungsmacht,
und dass sie beide somit auf derselben Seite stünden, stößt
er auf taube Ohren. Für Aachthor sind sie und all die anderen Millionen
Galaktiker so wie Tréogen Geschöpfe der entarteten Biomasse, die
inzwischen Gomasch Endredde vollständig übernommen hat, und es gibt
anscheinend nichts, was ihn vom Gegenteil überzeugen könnte.
Icho Tolot platzt ob dieser Borniertheit schließlich der Kragen. Die
halutische Kampfmaschine stürmt auf Aachthor los, doch er hat keine Chance.
Bevor er seinen Gegner überhaupt erreichen kann, wird er in einem Fesselfeld
gefangen. Trotz dieser Machtdemonstration macht auch Perry einen letzten verzweifelten
Versuch, sich Aachthor zu nähern. In seiner grenzenlosen Überlegenheit
lässt dieser den ganz offenkundig chancenlosen Perry herankommen, fängt
ihn mit der Hand ab... und weicht zurück. Voller Staunen stellt er fest,
dass Perry die Aura eines Ritters der Tiefe besitzt. Nachdem er sich davon
überzeugt hat, dass auch Atlan über die Ritteraura verfügt,
ist Aachthor endlich bereit, ihre Geschichte zu glauben. Für Bully, der
immer noch dem Tod näher als dem Leben ist, bedeutet diese überraschende
Wende die Rettung, denn Aachthor bereitet es keine Schwierigkeiten, seine
inneren Verletzungen versorgen zu lassen und ihm den von Tréogen herausgerissenen
Unsterblichkeits-Chip wieder zu implantieren. Und obwohl Aachthor nichts von
seiner Arroganz eingebüßt hat, ist er nun auch bereit, den nahezu
abgelaufenen Countdown für die Evakuierung der Level um noch einmal 28
Stunden zu verlängern.
Tatsächlich gelingt es dank dieser erneuten Galgenfrist, die Evakuierung
abzuschließen - nur wenige Minuten vor Ablauf der Frist!
Im Aachthom werden Perry und seine Begleiter nun Zeugen, wie der "Plan
der Auferstehung" anläuft. Die Evolutionsebenen der Level brechen
durch die Oberflächen der 14 Planeten, die restlos zerstört werden.
Mit ihnen gehen auch die ursprünglich oberhalb der Evolutionsebenen gelagerten
positronischen Anlagen unter: Gomasch Endredde, der nun nicht mehr gebraucht
wird, und mit ihm die Hamiller-Tube.
Die Evolutionsebenen sind die 14 Teile jenes inzwischen vollendeten Projekts,
das Aachthor vor 200.000 Jahren auf seiner Flucht aus Queeneroch mitbrachte.
Nun, nachdem sie sich aus den Planetenkrusten, in die sie damals versenkt
wurden, wieder befreit haben, streben sie aufeinander zu und vereinigen sich
zu einem gigantischen, kugelförmigen Gebilde von 1500 Kilometern Durchmesser.
Das Aachthom, das sich beim Aufbrechen der Planeten plötzlich als die
AACHTHOM entpuppte, ein etwa 1000 Meter langes keulenförmiges Schiff,
fügt sich als Kommando-Einheit in das kugelförmige Objekt ein, das
ebenfalls nichts anderes ist als ein, wenn auch etwas überdimensioniertes
Raumschiff.
Aachthor eröffnet seinen "Gästen" in einem Befehlston,
der keinen Widerspruch zulässt, dass er sie und einige Tausend von ihnen
ausgesuchte Galaktiker als seine neuen Hilfskräfte auserwählt hat,
die ihm bei der Erfüllung seiner Aufgabe helfen sollen. Die so Geehrten
sind mit ihrer neuen Rolle aber ganz und gar nicht einverstanden, haben aber
vorerst keine andere Wahl, als sich zu fügen.
Sie erfahren nun erstmals Einzelheiten über Aachthors Vergangenheit,
sofern er sie selbst kennt - und das ist wenig genug. Weder weiß er,
wer er ist, noch wer seine Schöpfer sind. Er erwachte in ferner Vergangenheit
mit dem Auftrag, eine wichtige kosmische Mission zu erfüllen, von deren
Verwirklichung der Fortbestand des Universums abhängen könne. Zunächst
sollte er sich ein riesiges Raumschiff aus einem bestimmten Material bauen,
das nach seiner Vollendung riesige Mengen eines speziellen Stoffes aufnehmen
sollte, den es an einen von jeder Position des Universums weit entfernten
Ort zu transportieren galt. Um welchen Stoff es sich handelte und wo sein
Ziel lag, sollte er erst nach der Fertigstellung des Schiffes erfahren. Ein
kurzes Signal, egal von welchem Ort aus, sollte genügen, um die Ladung
abzurufen. Mit der AACHTHOM wurde er ausgeschickt, um sich ein Hilfsvolk zu
suchen, das ihm beim Bau des Schiffes helfen sollte. Nach langem Suchen fand
er es schließlich im Volk der Kospien in der Galaxis, die später
einmal den Namen Queeneroch bekommen sollte. Rund 10.000 Jahre dauerte die
Bauzeit und das Projekt stand kurz vor dem Abschluss, als das Verhängnis
in Gestalt der Roach-Horden über die Galaxis hereinbrach.
Aachthor brachte die 14 Einzelteile des fast fertigen Schiffes in Sicherheit
und war bereit, sie zusammenzufügen. Noch bevor es soweit war, sandte
er den verabredeten Impuls ab, der die Ladung anfordern sollte. Kaum war das
Signal jedoch heraus, meldete die Ortung das Herannahen starker Roach-Verbände,
so dass Aachthor den Zusammenbau unter diesen Umständen nicht mehr riskieren
konnte, ohne den gesamten Auftrag zu gefährden. Er zog sich endgültig
aus Queeneroch zurück und versteckte sich im Herzen Hirdobaans. Die lange
Zeit des Wartens begann - und der Rest ist Geschichte. Gomasch Endredde suchte
später vergebens nach der "Sendung", die Aachthor kurz vor
seiner Flucht angefordert hatte, die er aber nicht mehr mitnehmen konnte.
Nun erfahren die Galaktiker an Bord des Gigantschiffes endlich, worum es sich
dabei handelt: um Biophore. Damit entpuppt sich das Schiff als Sporenschiff
und es bestätigt sich die aus Aachthors verblüffender Ähnlichkeit
mit Kemoauc entstandene Vermutung, Aachthor wäre einer der Mächtigen,
deren Aufgabe es ist, Leben und Intelligenz zu verbreiten, und von denen man
immer annahm, es gäbe nur sieben von ihnen. Bei Aachthor scheint es sich
um einen "Nachzügler" zu handeln, denn die anderen Mächtigen
waren schon vor Jahrmillionen auf ihre Mission geschickt worden.
Auch wenn immer noch Fragen offen sind, so wie die nach Aachthors Bestimmungsort,
ist einiges doch klarer geworden. Ziel ist zunächst Queeneroch, wo es
gilt, die vor 200.000 Jahren angeforderten Biophore-Tanks in ihrem Hyperraum-Depot
aufzuspüren und zu bergen, wofür Aachthor sich die Vitalenergie
der Aktivatorträger und die Aura der Ritter der Tiefe zunutze machen
will. Zuvor lässt er sich aber noch dazu bewegen, Kontakt mit der BASIS
aufzunehmen. An Bord des Trägerschiffes erfährt Perry, dass seine
größte Sorge, die nach dem weiteren Schicksal der 30 Millionen
Galaktiker, zu einem Teil bereits gegenstandslos geworden ist. Inzwischen
ist nämlich aus der Milchstraße Hilfe eingetroffen. Diese wurde
vom amtierenden LFT-Kommissar Geo Sheremdoc schon bald nach dem Aufbruch der
Imprint-Outlaws organisiert und vom ganzen Galaktikum finanziert. 8000 Großraumschiffe
der imprintresistenten Blues, medizinisch bestens ausgerüstet, stehen
bereit, um die Galaktiker aufzunehmen und nach Hause zu bringen. Ein Problem
gilt es in diesem Zusammenhang jedoch noch zu lösen, denn bis zum Aufbruch
der Hilfsflotte war es den galaktischen Wissenschaftlern noch nicht gelungen,
ein Heilmittel gegen die Imprint-Sucht zu finden, und nach den inzwischen
in Hirdobaan gewonnenen Erkenntnissen, gibt es dafür auch weiterhin keine
Chance. Zwar besteht dieses Problem für die Galaktiker in Hirdobaan nicht
mehr, da sie seit ihrer Versetzung in Endreddes Bezirk von ihrer Sucht befreit
sind, doch in der Milchstraße waren Milliarden ihrer Leidensgenossen
zurückgeblieben, denen es nicht mehr gelang, ein fernflugfähiges
Raumschiff aufzutreiben. Die Blues schildern die Lage in der Milchstraße
als gespannt. Sämtliche Medocenter sind bis an den Rand ihrer Kapazität
ausgelastet.
Perry hofft nun auf Unterstützung durch Aachthor - als Gegenleistung
für die Hilfe der Unsterblichen bei seiner Mission. Zusammen mit Atlan,
Bully, Adams, Alaska, Tolot und den Vandemar-Zwillingen kehrt er auf die AACHTHOM
zurück. Auch Voltago begleitet Aachthor, als dieser nun Kurs auf Queeneroch
nimmt. Während das Sporenschiff im Hyperraum geparkt zurückbleibt,
geht die AACHTHOM auf die Suche nach der Biophore-Ladung. In einer alten Station
der Roach, ähnlich dem CHASCH auf Syssod, von denen es anscheinend Dutzende
gibt, die wie ein Netzwerk in Queeneroch verteilt sind, stoßen sie auf
Hinweise, dass in ihrem Inneren noch Roach existieren. Aachthor kennt kein
Halten mehr. Die lange aufgestaute Wut entlädt sich und er stürmt
blindlings los, um seine alten Feinde zu zerschmettern. Den nüchterner
denkenden Aktivatorträgern ist indessen klar, dass es in der Gegenwart
unmöglich noch lebende Roach geben kann. Sie folgen Aachthor und stoßen
bald auf Spuren, die ihren Verdacht bestätigen, dass es sich in Wirklichkeit
um Arcoana handelt, die friedfertigen Nachkommen der Roach. Ein erster Funkkontakt
kommt zustande und die Arcoana entpuppen sich als alte Bekannte. Es handelt
sich um die 5D-Mathematikerin Colounshaba und ihren Gefährten Pulandiopoul,
die die Galaktiker auf der ersten Coma-Expedition begleitetet hatten. Nun
sind sie hier in Queeneroch, um mehr über die Geschichte ihres Volkes
zu erfahren. Bei der Erforschung dieser Station gerieten sie jedoch in eine
alte Falle, in der sie nun schon seit sechs Jahren festsitzen.
Eine Falle, in der sie nun schutzlos dem heranstürmenden Aachthor ausgeliefert
sind, denn der reagiert nicht auf die Funkanrufe der Aktivatorträger,
die versuchen, den Irrtum aufzuklären. Als sie endlich vor Ort eintreffen,
ist bereits alles vorbei. Die beiden Arcoana sind gerettet... und Aachthor
ist so gut wie tot! Im Glauben an die eigene Allmacht und Unbesiegbarkeit
wird er zum Opfer einer Waffe der alten Roach, die diese speziell für
ihn geschaffen hatten. Eine Waffe, deren Strahlung die Zellschwingungen destruktiv
beeinflusst und den energetischen Zellhaushalt zusammenbrechen lässt.
Aachthor ist am Ende! Ist er das wirklich? Vor seinem Tod überträgt
er seine Macht auf Voltago, das Mischwesen - halb Spindelwesen, halb Kosmokratengeschöpf.
Voltago hatte schon immer eine besondere Form von Mimikry ausgezeichnet. Er
konnte die Gesichter anderer Wesen mit seinem Körper nachbilden. Dies
geschieht nun wieder. Vor den Augen der versammelten Unsterblichen nimmt er
Aachthors Äußeres an und beginnt mit dessen Stimme zu sprechen.
Die Aura Aachthors war auf den Kyberklon übergegangen, der sofort zur
Tagesordnung übergeht und die Suche nach der Biophore fortsetzt. Tatsächlich
kommt endlich der Kontakt zustande und trotz weiterer Schwierigkeiten kann
die Ladung endlich vom Sporenschiff geborgen werden.
Währenddessen beginnen Hyperphänomene Queeneroch heimzusuchen. Sich
immer mehr aufschaukelnde Hyperstürme und Hyperbeben erschütten
die gesamte Galaxis, begleitet von Raum-Zeit-Strukturrissen, die sich über
Dutzende Lichtjahre erstrecken. Planeten brechen auseinander, Sonnen explodieren,
doch scheinbar gibt es keinerlei Zusammenhang mit der Bergung der Biophore-Ladung,
denn nach deren Abschluss klingen die Phänomene nicht etwa ab sondern
nehmen sogar noch zu. Ein hyperenergetischer Hurrikan tobt durch Queeneroch
und scheint die Galaxis zerfetzen zu wollen. Das gewaltige Sporenschiff, zu
dem inzwischen Michael Rhodans MONTEGO BAY und Ronald Tekeners Lepso gestoßen
sind, findet sich schließlich im Auge des Sturms wieder, um das sich
der Raum schließt, es praktisch vom Rest des Universums isoliert.
Fassungslos verfolgen die Aktivatorträger die um sie herum ablaufenden
Geschehnisse, die sich jedem Begreifen durch den normalen Menschenverstand
entziehen, an dem die Galaktiker schließlich zu zweifeln beginnen, als
sich in der inzwischen geschlossenen Kugelsphäre plötzlich Strukturlücken
öffnen, durch die Schiffe in die Sphäre eindringen. Erst einzelne,
dann jedoch hunderte und schließlich tausende! Schiffe eines Typs, der
den Unsterblichen vertraut ist, in denen sie vor wenigen Jahren noch selbst
unterwegs waren: Rochenschiffe der Ayindi!
Endlich fügen sich auch die letzten Puzzleteile aneinander. Das Sporenschiff,
gewaltiger als jedes andere, das den Galaktikern je begegnet ist, samt seiner
Biophore-Ladung, deren Zielort bis zuletzt selbst Aachthor/Voltago unbekannt
war, ist für das Arresum bestimmt, die bis auf wenige Ausnahmen leblose
andere Seite des Universums. Die Überraschung hat sich noch nicht ganz
gelegt, da materialisieren überall im Sporenschiff Menschen. Jene Terraner
sind es, die ES vor knapp drei Jahren aus seinem Bewusstseinspool entließ,
damit sie Lebensinseln in der Todeszone der Abruse gründen. Nun sind
zehntausende von ihnen mit den Rochenschiffen der Ayindi gekommen, um eine
neue Aufgabe in Angriff zu nehmen. Sie sollen Aachthor/Voltago dabei helfen,
die Saat des Lebens im Arresum auszubringen.
Mit ihnen erscheint ein alter Bekannter: Ernst Ellert, der Bote von ES. Er
weiht die Aktivatorträger in weitere Details ein und berichtet, dass
es auch im Arresum einst ein Schöpfungsprogramm, vergleichbar dem des
Parresums, gegeben hat. Auch dort erging der RUF an sieben mächtige Geschöpfe,
die im Auftrag der Kosmokraten Leben und Intelligenz sähen sollten. Doch
wie Bardioc im Parresum wurde auch einer der Mächtigen des Arresums zum
Verräter an der eigenen Sache. Noch bevor die Sporenschiffe aufbrachen,
begann Dosorom mit den On- und Noon-Quanten an Bord seines Schiffe zu experimentieren,
um seine eigene Art von Leben zu erschaffen, das ihn eines Tages zu seinem
Gott machen sollte. Dosorom erschuf das Anti-Leben, einen Feind aller Lebensformen,
die einmal aus der normalen Biophore entstehen sollten. Er erschuf die Abruse!
Doch sein Plan ging nicht so recht auf. Das von ihm auf einem Planeten ausgesetzte
Geschöpf entwickelte sich viel langsamer als geplant.
Inzwischen entdeckten die anderen Mächtigen, was ihr Kollege trieb, und
bevor Dosorom weiteres Anti-Leben auf anderen Planeten aussetzen konnte, stellten
sie ihn zu einem erbitterten Kampf, in dem sie, einer nach dem anderen, unterlagen
und samt ihren Schiffen und der unersetzlichen Ladung vernichtet wurden. Als
der letzte von ihnen einsehen musste, dass auch er Dosorom nicht standhalten
konnte, entließ er so viel Biophore wie möglich ins All, bevor
sein Schiff zerstört wurde und auch das Sporenschiff Dosoroms mit in
die Vernichtung riss. Aus dieser zuletzt ausgebrachten Saat entstanden die
Ayindi, Barayen und die wenigen anderen Völker des Arresums. Einige dieser
Lebenskeime erreichten jedoch auch den Planeten mit der Abruse und gaben ihr
den Evolutionsschub, der sie in der von Dosorom gewünschten Form wachsen
ließ.
Nachdem nun auch diese letzten Geheimnisse gelüftet sind, heißt
es Abschiednehmen. Aachthor/Voltago übergibt Perry zum Abschied noch
die Pläne eines Schirmfeldgenerators, mit dessen Hilfe eine Heilung der
Imprintsüchtigen in der Milchstraße möglich sein soll, dann
verschwinden die Ayindi-Schiffe gemeinsam mit dem Gigantraumer durch einen
Stukturriss aus der künstlichen Raumsphäre, die weder Teil des Arresums
noch des Parresums ist. Die Unsterblichen bleiben zurück. Nur wenige
Minuten später löst sich die Sphäre auf und entlässt die
MONTEGO BAY und die LESPO wieder ins Parresum, wo sofort der Rückflug
von Queeneroch nach Hirdobaan in Angriff genommen wird. Auf diesem Flug taucht
ein letztes Mal Ernst Ellert auf und verkündet im Namen von ES die Entlassung
der Menschheit aus den Diensten der Superintelligenz. Wegen ihrer Verdienste
in der Vergangenheit sollen die Menschen und alle anderen Völker der
Lokalen Gruppe in Zukunft frei sein. Frei von Einmischung, Aufträgen
und Auflagen durch Superintelligenzen und Kosmokraten.
Mit vielem hat man gerechnet, doch diese Eröffnung kommt etwas plötzlich,
und Ellert ist nicht bereit, weitere Auskünfte zu diesem Thema zu geben.
Auch auf Perrys Frage nach der Brücke in die Unendlichkeit, die Voltago
ihm gegenüber in Visionen und Worten erwähnt hat, kann der Bote
von ES keine Antwort geben. Vor seinem Abschied überreicht er Perry jedoch
noch eine schwarze Box, begleitet von einigen orakelhaften Andeutungen. Erste
Tests auf der BASIS ergeben, dass niemand außer Perry selbst und Atlan
diese Box öffnen kann, doch sie ist leer. Lediglich den Wärmeabdruck
eines eiförmigen Körpers, der anscheinend bis vor kurzem noch in
der Box lag, registrieren die Wissenschaftler. Ein neues Rätsel, das
sich vorerst seiner Lösung entzieht.
Die Startvorbereitungen laufen an und die BASIS schickt sich an, den bereits
aufgebrochenen 8000 Blues-Schiffen mit den geretteten Galaktikern zu folgen.
Am 01.01.1221 NGZ begibt sich das größte Trägerschiff der
Menschheit auf die letzte große Etappe seiner letzten großen Reise.
Ein Abenteuer endet, ein neues beginnt...
[hs]