Sprachnörgeleien 2415

Zugrunde liegender Roman: Hubert Haensel - Armee der Mikro-Bestien

S 16: „Ich musste dieses Heer von Mikro-Bestien an mich binden. Entweder – oder; so einfach war der Krieg nicht.“
Wer ist jetzt ‚entweder‘ , wer ‚oder‘? Und wenn  klar ist, welche klare Alternative gemeint sein könnte, wieso ist es dann doch keine? Wegen eines Krieges? Oder trotz desselben? Ein hoch philosophischer Satz, so wie er zum Nachdenken anregt.. Oder einfach nur verquer formuliert?

S 18: „Ansonsten sah ich weder zuordenbare Sinnesorgane...“
Okay, okay. Das Wort ‚zuordenbar‘ existiert laut Duden (behauptet jedenfalls Wikipedia.) Aber muss man es deshalb benutzen? Sollte man es nicht besser dem grauen Nebel des Vergessens überantworten? Vielleicht hat es ja seine Berechtigung in einem Roman, in dem völlig unpassende Personenteile zurechtgeschnitten und aneinandergepappt werden. Da kann man dann  eventuell auch mal so ein ähnlich konstruiertes Unwort einstreuen. Aber bitte in Zukunft nicht mehr! Danke.
Ach, und was wären eigentlich zuordenbare Sinnesorgane? Hühneraugen zum Hosenbandorden?

S 31: „Ich hatte auf die Mikro-Bestien gehofft und darauf, mich ihrer Krampfkraft bedienen zu können“
Wenn man ihnen schon die Terkonitstahlverhärtung nicht so recht hat beibringen können, versucht man es nun wenigstens mit verhärteteten Muskeln. Bravo, Anatomen, ihr seid auf dem richtigen Weg!

Kommentar (weil der Roman so wenig an Fehlern hergibt): „strebt sie wie ein Nebel zurück in den Biostasis-Tresor. Unweit des Biotrans-Tresors befindet sich das Reprotronhaus, welches in Größe und Gestaltung dem Tresorhaus entspricht.“
Nehmen wir mal an, dass beide Häuser sich aus der Bark verabschiedet haben, so bleibt die spannende Frage ob jetzt der Biostasis-Tresor oder der Biotrans-Tresor gerettet werden konnte.

Metadaten

Diese Nörgelei wurde verfasst von Kritikaster

Die aktuelle Version wurde am 02. Dezember 2007in die Datenbank eingepflegt

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