Im Visier 2243

Zugrunde liegender Roman: Frank Borsch - Die Mediale Schildwache

Plot | Teil 2 | Rezension

Vorbemerkungen und Plot

Erstes Fazit: Nein, sehr ueberzeugend war es nicht, was den Methusalems des Perryversums da angedichtet wurde, aber es spricht fuer den Autoren, dass das Geschichtlein trotzdem angenehm, fluessig und unterhaltsam zu lesen war.

Plot:

Auf Anraten seines Sexualtherapeuten tritt Atlan endlich seine langgesuchte, stressfreie Stelle als Hauslehrer bei Rorkhete an. Geruechte dass seine zeitweisen Potenzschwaechen bei Zephyda Ursache der kurzfristigen Trennung waren, ja, ueberhaupt als solche je vorhanden waren, oder durch die Anti-Stresstherapie gelindert werden koennen, sind absolut haltlos und entspringen nur dem kranken Gehirn eines meta-universellen Noerglers.

Ebenfalls aus der Luft gegriffen ist die Vermutung, dass Rorkhete nur deswegen die brotlose Kunst des Schreibens erlernen will, um endlich auch einmal mit dem Autoren seiner Wahl einen ernsthaften Briefwechsel ueber seine Zukunft und seine Berufschancen in einem Sternenozean nach der Kybb-Herrschaft zu fuehren.

Nicht zu verkennen aber ist Rhodans angestauter Groll gegen die vielen Blasen an den Fuessen, die Schwielen an den Haenden, die kratzenden Lendenschurze und Wamste, in denen er die letzten Monate verbringen musste, die Schufterei in diversen Bergwerken, ungesund lange Schwimmausfluege und schlaflose Naechte voller erotischer Traeume von einem blauhaeutigen geschlechtslosen Hermaphroditen, von Nebelmonstern und liebeskranken Begleitern ganz zu schweigen. Nachdem mehrere Petitionen an Expokraten, Autoren und fast- allmaechtige Redakteure unbeantwortet blieben, tritt er in den Eremiten-Streik. Mit mehreren Rucksaecken seltsamen Inhaltes ausgestattet, zieht er sich aus seiner Serie zurueck in die auessere und innere Einoede der vereisten Existenz des Landes Keyzing, nimmt unbefristeten Urlaub, um wieder einmal von unerreichbaren Frauen zu traeumen, die maechtiger sind als er. Dort, wo der legendaere Reini Messner Yetis und Weihnachtsmaenner traf, wird auch dem noch viel legendaereren Grossen Terraner sein Schicksal oder sein Glueck hold sein. Oder zumindest die Holde an sein Zelt klopfen.

Dem Autoren, der zum wiederholten Mal Opfer eines von mehr jodelbegabten Motana als handlungsrelevanter Spannungsmomente bevoelkerten Exposes ist, droht damit der altterranische Klabautermann namens dramaturgischer Supergau.

_Der_ Held, die Stuetze aller Unsterblichen, das Licht der ewigen Pflichterfuellung, der Superstar des Perryversums, der mit Fingerschnipsen Zeit und Raum ueberwindet, um stets dort zu sein, wo die Feder des Berichterstatters Geschichte schreibt und beschreibt, als handlungsmueder Einsiedler, der seine Probleme durch Warten loesen will! Und sein treuer Backup-Kumpane Atlan als Nachhilfelehrer fuer einen nur noch wenig nuetzlichen Rorkhete von der traurigen Gestalt, was auf eine wahrlich sommerliche Saure-Gurken-Zeit schliessen laesst.

[Anderen Geruechten zufolge hat Atlan mit dem Kolonialexpokraten Uwe Anton einen Exklusivvertrag ueber die Durchfuehrung von Stunts und Heldentaten abgeschlossen. Ausserhalb seiner eigenen Spielweise in irgendeiner Kluft im Hinterhof der Galaxis steht er nur noch als Aushilfs-Mentor und Liebhaber zur Verfuegung.]

Und noch immer sind vierzig leere Seiten zu fuellen! Leider liegen die Exklusivverwertungsrechte fuer woechentliche Psychopathen und Kurzzeit-Monster bei einigen schlauen und einflussreichen Kollegen mit langjaehriger Erfahrung; die toxikologisch relevante Beschreibung der phsyikalischen Grundlagen des Raumschiff-Singens, die dermatologisch an etlichen Lesern auf allfaellige Unvertraeglichkeiten getestete Aufbereitung der Eckendaten Bionischer Kreuzer, faellt wiederum in den alleinigen Kompetenzbereich eines anderen gewichtigen Kollegen, der entsprechende Kapiteln bereits fix als Rueckblenden im kommenden Heft ueber Imperator Bostichs Schwierigkeiten bei der Auswahl der Bodenfliesen fuer seine Schlachtflotte eingeplant hat; fuer kabarettreife Sonderagenten und mutierende Maulwuerfe, die grosse Teile abhanden gekommener Exposes ersetzen koennten, ist alleine die Wiener Dependance zustaendig.

Da kann es schon einmal geschehen, dass wir einige Wochen lang zusehen duerfen, wie die Mutter aller Ephas in Asche wuehlt und die Daemonen ihrer Erinnerungen begraben will. Wie die Pyrotechniker unter den Motana einen Berg sprengen, und der vollbeschaeftigte Atlan auf das schwer greifbare Volk in der Tiefe darunter vergisst. Gluecklicherweise haelt der seelige Altmeister Scheer seine schuetzende Hand ueber die Explosion sich verfluechtigender Opalschaumvorkommen und Motana, Unsterbliche, Kreuzer und halb Jamondi und die Zukunft der perryversischen Expokratie kommt noch einmal davon.

Die Spannung - oder auch nur eine unausgesprochene Frage - bleibt auf konstantem Niveau vornehm verschwiegener Hoehe, als der geschundene Planet nach und nach evakuiert wird. Als arme Motana einfach weitab in der Wildnis abgesetzt werden, um neue Walddoerfer zu bauen. Und... noch immer sind zu viele Seiten vor der finalen, nur schwer zu vermeidenden Schlacht zwischen den guten Kybb-Moerdern und den boesen Motana-Moerdern zu fuellen.

Da kann dann schon mal die Privatsphaere eines Nix-inclusive campenden Unsterblichen heimlich gestoert werden. Und ein schmollender Rhodan beim Zelten, Zaehneputzen, Kochen, Wandern, Traeumen, Schlafen und Frisieren beobachtet werden. Beim Telefonieren und Sinnieren. Beim Gespraech mit dem Hund...

Ja, was soll der arme Autor denn auch tun? Den 3000-jaehrigen Unsterblichen zeigen, wie er vier Wochen lang in einer Ecke seines Zeltes sitzt und meditiert und Solitaire spielt? Auch wenn der Herr Rhodan zur Gedankenentschlackung eine derartige Kur vermutlich alle paar Menschenleben antritt, ist es immer noch der nette Tom Hanks aus "Castaway", der sich schon nach ein paar Wochen Einsamkeit seinen Kumpel Wilson aus einem Ball schaffen muss, um sich einen Rest von geistiger Gesundheit zu bewahren, der als Vorbild fuer besagten Uralt-Terraner herhalten muss. Und schon vermeint der wohlmeinende Autor in dem Gestaenge, das Rhodan vor seinem Zelt zum Aufhaengen seiner nassen Waesche verwendet, das Aufflackern von Irrsinn, den nur allzu menschlichen Hanges nach Gesellschaft zu erkennen.

Die Wochen und Seiten streichen dahin, die maechtige Kybb- Flotte ist auf dem Weg, als Rhodan der vielen Gespraeche mit seiner Waesche noch immer nicht uebedruessig geworden, endlich den zurueckgebliebenen Bagger des verschollenen Baumeisters Bob findet. Und vom Gedanken "meins! meins allein!" besessen, alleine und ohne Unterstuetzung in die Kemenate der blaustichigen Medialen Schildwache eindringt. Nach Herunterrasseln eines philosophischen Traktats ueber die Friedenssicherung des Universums darf der Terraner sogar eintreten und die ein klein wenig unpaessliche Mutter aller Schluempfe bergen.

Waehrend Letoxx, der Faelscher, mit seiner nicht gefaelschten Kybb-Flotte eine alte Anti-Gesangswaffe zum Einsatz bringt, und den Entropie-Faktor eines Drittels der Bionischen Motana-Flotte ins Grenzenlose steigert, im Siegesrausch die rauchenden Reste des Heiligen Opalberges findet und die Todmesserung aller Motana auf Baikhal Cain fordert, waehrend Perry anstatt eines schweigenden ES-Boten nun eine schweigende Schildwache pflegen kann, vertieft Rorkhete sich in die Endfassung der zur Ueberraschung aller von Klaus Frick an ihn vergebenen "Kosmos-Chronik 3: Rorkhete".

 

Plot | Teil 2 | Rezension

Tei 2

Bastelanleitungen:

Ich muss gestehen, dass ich unsere Goetter mit den elektronischen Federkielen schon immer in Verdacht hatte, beim Zusammenbasteln so mancher Figuren auch mal billiges Material und Ausschussware zu verwenden, zufaellig herumliegende Teile und manchmal auch Attrappen nicht zu verschmaehen.

Nachdem diesmal wohl aus Versehen tatsaechlich die "Bauanleitung" einer neuen, fuer den Roman ungemein wichtigen Figur mit in das fertige Manuskript rutschte, sehe ich mich in meiner Annahme endlich bestaetigt.

Wie also ist der Gefaehrte Rhodans in seinen einsamen Naechten im ewigen Eis von Keyzing beschaffen? Welche Zutaten hat der Chronist ausgepackt?

Ein Gestaenge, das sich entfalten und fixieren laesst. Wenn es tatsaechlich kein Waeschestaender ist, dann wohl ein kaputtes Buegelbrett ohne Brett. Einen ueberfluessigen Mantel. Ein paar Handschuhe. Ein aufgeschlitzter Becher, aussen bemalt. Eine Muetze. Ein paar Buechsendeckel. Und als Kroenung, zur Unterscheidung von all den anderen Kreaturen, die seit 40 Jahren die Serie bevoelkern, all den Halutern, Siganesen, Blues, Springern, Topsidern, Nashorntigern, etc., eine alte Socke.

Und, ..wuff, wuff..., fertig ist Perrys neuer Begleiter, der sicher in einem der kommenden Baende noch gerettet werden wird.

Nun, ich darf wohl vermuten, dass in die "Herstellung" eines Norman wesentlich weniger Material und Fantasie eingegangen sind. Abgesehen von der Socke hat man damals sicherlich ein minderwertiges Gestaenge verwendet. Die dauernde Inkontinenz des Klonelefanten laesst darauf schliessen, dass der Norman'sche Mantel schon streckenweise durchgescheuert war. Und die eher bescheidene Groesse ist ein Indiz, dass das damalige Gestaenge nicht mehr zur vollen Groesse ausfahrbar gewesen ist.

Aber nicht nur tierische Zeitgenossen unseren Rhodans duerften eine aehnliche Genesis aufweisen. Wie sieht es denn mit dem neuen alten NATHAN aus? Ein abgelegter Taschenrechner, vom Expokraten gespendet, Klaus Frick als Verwalter des Verlags- eigentum hat einige alte 286er der Redaktion beigesteuert, das Betriebssystem wurde in einer alten, nicht mehr verwendeten Garage eines gewissen William Gates gefunden, Tapes und Roehren wurden des nachts aus einem Museum der Hauptstadt "ausgeborgt".

Oder den aeffischen Invasoren aus dem letzten Zyklus? Wohin sind die Affenkostueme verschwunden, die vor einigen Jahren aus dem Fundus der Wiener Staatsoper entlehnt und nie zurueckgebracht wurden? Kurz bevor ein gewisser oesterreichischer Autor seinen letzten Roman ueber einen haarigen Invasor mit schlechten Manieren schrieb?

Welche wo ausgeschraubte Gluehbirne leuchtet hinter der einem billigen Faschingskostuem entnommenen Maske des Alaska Saedelaere?

Rorkhete - nur eine kaputtgegangene Ninja-Turtle-Actionpuppe? Mit einem einer Lego-Burg entnommenen Schild? Auf einem Gratisfahrrad der Stadt Wien, auf dem einige leere Klopapier- rollen als Duesen aufgeklebt sind?

Ich Tolot - ein aufgerissener Basketball und ein Medizinball, ueber den zwei Zwangsjacken gestuelpt wurden?

Gucky, ein ausgestopfter Biber aus dem Naturkundemuseum, ein einzelner beim Dentisten gefundener Zahn und das Gehirn der armen, aber doch nicht toten Maus Algernon?

Homer G.Adams - das Boersenprogramm der Deutschen Telekom, in eine alte Schneiderpuppe eingebaut, die bereits als Double des Igor im ersten Dracula-Film diente?

Rhodan - die Action-Figur des Old-Shatterhand, aus einer Zeit, als Action-Figuren nur dekorativ im Kinderzimmer standen und ohne viel Zubehoer ausgeliefert wurden, beim Staubsaugen unter Clark Darltons Sofa gefunden und von KHS in Silberfolie eingewickelt.

Ascari - ein Scherenschnitt aus alten Bravo-Heften, ausgestattet mit der Garderobe von Barbie.

usw., usf...

Jetzt, da das Geheimnis endlich gelueftet ist, ist es fast zu einfach, hinter die Masken der alten Helden und Schurken zu schauen. Und das Flair, das ein Rhodan, ein Guck, ein Saedelaere, ausstrahlen ist ganz ploetzlich ein ganz anderes geworden... wieder ein Traum zerstoert. :-(

;-)

Eine kleine Pause sei dem Noergler von sorglosem Naturell jetzt gegoennt, ein wenig geistiges Training ("Nein, da ist kein alter Reissverschluss am Nacken von Rhodan", "Nein, Siganesen haben keinen Aufziehmechanismus im A...llerwertesten stecken", "Nein, Kantiran ist nicht ein ausgemusterter Ken von Mattel auf der Suche nach seiner Barbie"), um nach Ueberwindung des Schockes ueber die schockierende Wahrheit noch ein paar Worte ueber die Wortspenden in Heft 2243 zu verlieren.

 

Plot | Teil 2 | Rezension

Rezension

Positives:

Ich lese die Frank Borsch Romane ja recht gerne. Auch wenn er anscheinend immer wieder den gleichen Roman aus dem Jamondi-Sternenozean mit leicht veraendertem Setting neu schreiben muss. Seine Feuertaufe als PR-Autor wird er wohl erst dann bekommen, wenn es mal ein Expose aus einem anderen Teil des Perryversums umzusetzen gibt.

Ich fuehle mich recht wohl mit seinem Sprachfluss, seiner Wortwahl, seinem Satzbau, seiner Erzaehlweise. Das alles ist sehr angenehm und fluessig und unterhaltsam zumindest fuer mein "Leserauge". Und wenn ich zugeben muss, dass mir die Motana eine viel zu grosse Rolle in den aktuellen Roman spielen, sie weit weniger interessant und exotisch als Volk sind, als es auf den ersten Blick wirken mag (der Expokrat und seine ausfuehrenden "Haende" moegen das anders sehen), ist ein Besuch bei ihnen unter Borscher Federfuehrung immer wieder trotzdem eine nette Lesestunde.

Zephyda und Venga, die Botin von sorglosem Naturell, wirken weit glaubwuerdiger als etwa ein schwertschwingendes Patriarchat der Motana.

Vor allem mag ich seine Figurenzeichnungen, seine manchmal durchaus skurillen Figuren, und dass er verglichen mit einigen seiner Kollegen viel Platz in seinen Manuskripten findet, um es "menscheln" zu lassen.

All das findet sich auch im aktuellen Heft, und das sind die Szenen und Details, die mir durchaus gefallen haben. Aber...

Neutrales:

Zwei im Folgenden recht weit aufgefasste Dinge haben mir den Roman doch weitgehend verleidet. Eines davon lag wohl nicht wirklich in seiner Hand, deswegen werde ich es unter "Neutrales" kurz abhandeln.

Es ist ein seltsamer Plot, der sich zur Zeit in den Weiten des Sternenozeans abspielt. Mag die Hyperimpedanz andernorts zu komplex und schwierig und dramaturgisch zu schwer zu bewaeltigen sein, als dass ein paar menschlich-fehlerbehaftete Autoren sie wirklich in den Griff bekommen, was sich in einer "Alles-ist-moeglich"-Handlung auessert, so will ich diese "Vielleicht"-Entschuldigung nicht fuer den weit kleineren und sogar dem einzelnen Leser durchaus ueberschaubaren Sternenozean von Jamondi gelten lassen.

Ein paar hundert Lichtjahre "gross", abgeschlossen, Unterdruecker und Unterdrueckte, zwei Galaktiker, eine Quest, um die anscheinend unterdrueckten "Guten" von den unterdrueckenden Boesen zu befreien, eine Handvoll Voelker, das Aufsammeln von Gefaehrten, um das Boese zu bekaempfen, das Finden von dazu brauchbaren Gegenstaenden und Verbuendeten. Ein Schritt-um-Schritt Vorgehen sowohl raeumlich als auch zeitlich (in die Vergangenheit).

Da koennte man sich als Leser schon eine geplante und sinnvoll Handlungsplanung erwarten, eine halbwegs glaubwuerdiges und nachvollziehbares Vorgehen der Helden, Exposes, die den Boesen der Handlungsebene die Schwaechen vorgeben, die die Guten dann ausnuetzen koennen, um allen Widrigkeiten zum Trotz das unumgaenliche Happy-End zu erreichen. Da wuerde man sich alte Helden erwarten, die endlich einmal wieder daran denken, dass "Denken" eine ziemlich sinnvolle Angelegen- heit beim "Umstuerzen" und Schlachten-Planen und "Siegen" ist.

Die Hyperimpedanz ist so eine "praktische" Schwaeche, die ein PR ausnuetzen kann, um eine weniger davon betroffene "Armee" aufzubauen, waehrend die Schurken schwer getroffen, paralysiert sind. Das wunderbare Raumschiff- Singen kommt da wie gerufen, um den Guten einen Trumpf in die Hand zu geben. Dazu das Auffinden einiger alter gar maechtiger Raumschiffe. Das Glueck war unseren Helden immer schon hold und treu.

Aber was wird uns Lesern tatsaechlich geboten? Ein recht sinn- und planloses Herumhuepfen durch die Welten Jamondis. Zwei Unsterbliche, die es peinlich genau vermeiden, ein paar Informationen zu erlangen, die nicht unmittelbar mit der augenblicklichen Situation zu tun haben, die vielleicht erst in mittelfristiger Zukunft wichtig sein werden.

Da treffen sie schiffbruechige Besch, irgendwelche Haendler in Jamondi. Und bekommen einen gar wertvollen Sternenkatalog. Aber sonst scheint Perry diese Besch nicht weiter ausgefragt zu haben. Dass die Kybb-Cranar nur unbedeutende Hilfschurken im Sternenozean sind, dass da viel maechtiger Kybb-Traken ueberall lauern, dass haben die Besch anscheinend selber nicht gewusst, oder aus irgendeinem Grund nicht verraten wollen. Oder PR hat sie halt nicht gefragt. Etwa: "Gibt es ausser den Kybb-Cranar noch andere finstere Zeitgenossen?"

Auch die Positroniken (?) der Bionischen Kreuzer wurden als moegliche Informationsquellen ignoriert.

Dass einige Wochen lang Besatzungen fuer die erbeuteten Kreuzer ausgebildet wurde, ist eine Notwendigkeit und durchaus in Ordnung. Das in all diesen Wochen ein Atlan und PR anscheinend keine taktisch-strategischen Plaene entworfen haben, ist schon eine andere Sache.

Lange Zeit wollen die beide Galaktiker nichts anderes als den Sternenozean verlassen. Ihren Gefaehrten Lotho aus dem Eis befreien. Zweiteres haben sie getan, um ihn gleich darauf bei einer fluechtigen Bekanntschaft namens "Grauer Autonom" zu deponieren und dann fuer weitere Wochen zu vergessen. Ersteres scheinen sie vergessen zu haben. Sollten nicht immer mehr Welten in immer schnellerer Folge den Sturz in das "Normal-Kontinuum" machen? Sollten die Unsterblichen nicht mal ein wenig "Forschung" betreiben? Mit den Schiffsrechner etwa versuchen, gewisse Gesetzmaessigkeiten ueber die betroffenen Welten und Sterne zu erfahren? Das mag vielleicht scheitern, aber der Versuch wurde anscheinend ja nicht einmal unternommen.

Sollte die angeschlagene Kybb Zivilisation nicht viel eher von diesen Phaenomenen beunruhigt sein, als ueber ein paar alte Bionische Kreuzer?

Als erste "grosse" Aktion wird Baikhal Cain befreit, die Heimwatwelt Zephydas. Gut, dort hofft Rhodan, endlich Kontakt zu einer Schildwache zu finden. Dort gibt es den anscheinend einzigartigen Heiligen Berg mit den Opalschaumbergwerken.

Aber warum gibt es keine konkreten Plaene, wie dieser einmal eroberte Planet auch _gehalten_ werden kann? Plaene, was mit der Bevoelkerung geschehen soll? Da wird eine Evakuierung begonnen, kaum das der Planet besetzt ist. Wieso eigentlich? Woher weiss Rhodan, dass der Rueckeroberer spaeter einmal die voellige Ausloeschung der Motana befehlen wird?

Um monatelang in der Eiswueste einer Schildwache nachzutraeumen, da haette doch auch eine heimliche Landung ausgereicht, um einen einzelnen Mann abzusetzen.

Um den Berg zu sprengen, haette die Welt nicht erst besetzt werden muessen, da haette ein Ueberraschungsangriff ausgereicht. Nur haetten die Angreifer davon ausgehen muessen, dass es dabei zu eher apokalyptischen Folgen kommen wird. Rhodan und Atlan haben doch schon einige Erfahrungen mit dem Schaum gemacht.

Die Evakuierung haette dann Sinn gemacht, wenn eben das befuerchtet worden waere: die Zerstoerung des Planet selbst. Aber nein, die Aktion lief nebenbei. Waehrend befuerchtet wurde, dass die Kybb demnaechst zurueckkommen wuerden.

Waere in dem Fall der Berg nicht ein hervorragendes Druckmittel gewesen? Einzigartig, unersetzlich. Die Drohung, ihn zu vernichten, haette _jede_ Kybb Armee aufhalten muessen.

Wie haette wohl Rhodans weiterer Plan ausgesehen? Auf die Hilfe der Schildwachen setzen? Warum nicht _vor_ dem Angriff mit sovielen Bionischen Kreuzern wie moeglich Informationen aus allen Teilen des Sternenozeans sammeln? Funksprueche von allen moeglichen Welten aufsammeln, daraus Schluesse ziehen, zentrale Welten erkennen, Knotenpunkte, Schwachstellen? Die Besch besuchen? Einen Kybb-Anfuehrer entfuehren? Die neu aufzubauenden Kommunikationswege der Kybb stoeren? Versuche starten, mit der Milchstrasse Kontakt aufzunehmen? Etwa durch Aussetzen spezieller Funkbojen auf moeglichst vielen Welten? Ein simpler Ueberfall auf eine einsame Kybb- Station, nur um die dortigen Rechnersystemen und Datenbanken zu erbeuten? Die systematische Zerstoerung gestrandeter Kybb-Schiffe, bevor sie wieder instand gesetzt werden? (Was sicher nicht inhumaner ist, als das "Keine Gefangene!" von Zephyda.)

Nicht selten wird vor allem die Jamondi-Ebene mit einem Computerspiel verglichen, mit Gegner, die sich pro Level im Schwierigkeitsgrad steigern. Soweit ich solche Spiele in Erinnerung habe beinhalten die aber auch recht klare Strategien, mit einfachem Herumstochern und abwarten, wie der Gegner reagiert, kann kaum eines gewonnen werden.

Nein, dass sollen keine Kritikpunkte sein, die ich Frank Borsch anlaste; es ist nur so, dass ich ausgerechnet in seinem Roman laufend daran erinnert wurde, wie merkwuerdig sich Rhodans und Atlans Kampf gegen die Schurken Jamondis liest. Die wochenlange Warterei im Heft (und das schon zum widerholten Mal), die nicht gerade rasante Spannungskurve in den Motana-Baenden, das gibt dem Leser leider Zeit zum Sinnieren. Das ist eben keine Tour de force, keine Hetzjagd durch den Plot, die weder Helden noch Leser verschnaufen laesst.

Negatives:

Bleiben natuerlich einige "Merkwuerdigkeiten", die, auch wenn sie vom Expose vorgegeben waren, im Rahmen eines ordentlichen, durchdachten Romans durchaus noch haetten ausgebessert oder vermieden werden koennen.

Ich mochte die Szenen mit der in der Asche stoebernden Zephyda, ich empfand sie als durchaus gut geschrieben und einfuehlsam.

Ich mochte auch die Szenen mit dem Analphabeten Rorkhete (eine auffaellig unnoetige und unnuetze Figur, die durch die Handlung geschleift wird, obwohl sie seit langer Zeit nichts mehr beizutragen hat).

Und auch der einsame Eremit in der Eiswueste, der sich einen Hund bastelt, und mit ihm Zwiegespraeche fuehrt, ist ein starkes, einpraegsames Bild, das Frank Borsch sehr gut uebermittelt hat. Vor allem, wenn man bedenkt, wie wenige Seiten er eigentlich zur Verfuegung hatte.

Aber... wenn eine Handlungsebene sich einem Spannungshoehepunkt naehert, eine Stunde der Entscheidung naeherrueckt, zuvor ohnehin viele Monate lang die Handlung auf Sparflamme dahinkoechelte, war das ein bisschen arg viel "menscheln" innerhalb eines einzigen Heftes. Drei angebliche Entscheidungstraeger, die sich vor einem immer wieder angekuendigten Kampf auf Leben und Tod ihren "Privatvergnuegen" hingeben, dass sorgt fuer ein ungutes "Un-Gleichgewicht" im Roman.

Am ehesten will ich noch die nach ihrer Vergangenheit forschende Zephyda akzeptieren. Innerhalb kuerzester Zeit in eine Rolle hineingedraengt, die sie so nie haben wollte, darf sie sich auch mal ein wenig Auszeit vom "Fuehren" nehmen. Das ist nachvollziehbares, "sympathisches" Menscheln.

Der Analphabet Rorkhete, das ist auf ersten Blick durchaus stimmungsvoll. Das klingt originell und ueberraschend. Aber soll ich wirklich glauben, dass auf seinen oft angedeuteten Reisen ihm nie das Konzept der Schrift begegnete? Auch wenn er eine Art Parzifal im Sternenozean spielt, diese Unwissenheit ist mehr als nur unglaubwuerdig. Die Motana scheinen bei aller Waldsiedelei durchaus des Lesens und Schreibens maechtig zu sein. Rorkhete, der sie jahre/jahrzehntelang besuchte, hat davon nie etwas mitbekommen?

Und was macht ausgerechnet Atlan als Lehrer? Sollte er nicht eher Tag und Nacht Plaene schmieden? Welche Sprache/Schrift bringt er Rorkhete eigentlich bei? Waere der Bordrechner der Schwert nicht ein besserer Lehrer? Hat Atlan in den Monaten im Sternenozean denn schon einen umfassenden Wortschatz erworben? Ist eine Schlacht der geeignete Moment, um seine Memoiren zu schreiben?

Auch das waere ein starkes, einpraegsames Bild, inmitten der Apokalypse schreibt der Shozide seine Lebensgeschichte auf; allerdings nur, wenn Rorkhete eine wirklich fremde, andersdenkende Figur waere, jemand, der nicht viel zu stark und direkt in die Geschehnisse verwickelt ist. Er scheint mir mittlerweile stark psychopathische Zuege zu zeigen, wenn er sich alleine und nur auf das Lesen und Schreiben beschraenkt. Der alte Atlan sollte laengst hellhoerig sein und da gegensteuern. Oder hat auch er bereits erkannt, das Rorkhete keine Funktion mehr hat, schneller als fast jede zyklusrelevante Figur vor ihm verbraucht und unnuetz wurde. Er hat keine weiteren Geheimnisse mehr preiszugeben (es sei denn aus heiterem Himmel), ist kein grosser Kaempfer, kein begnadeter Denker oder Stratege, kein Mutant und auch kein Fuehrer. Und nicht mal als Humorfaktor verwendbar. Ein trauriges Schicksal!

Aber noch viel mehr als Rorkhete wird das Verhalten von Rhodan herbeigewedelt. Ich weiss, das etliche Meinungen ganz anders lauten, aber fuer mich gehoert der Ex-Grossadministrator, der sich kurz mal fuer ein paar Wochen zum Meditieren, Traeumen und Traumgestalten-Jagen in die Eiswueste zurueckzieht, sich einen Hund bastelt und mit dem spricht, eher in eine Parodie als in die Hauptserie.

Als Atlan wuerde ich den Freund zu seiner eigenen Sicherheit eher mal unter Beobachtung stellen, den besten Psychologen holen, der in Jamondi zu finden ist, und es im Notfall mit Psychopharmaka versuchen.

Ein Rhodan darbt nicht nach ein paar Tagen an kaum ertraeglicher Einsamkeit, braucht keinen Sockenhund, um mit irgendjemanden sprechen zu koennen. Rhodan ist naemlich _kein_ simpler Terraner, kein Mensch wie du und ich. Der widersteht SIs und Kosmokraten, galaktischen Superschurken und auch den verlockenden Bestechungsversuchen der Konkurrenz fuer eine Gastrolle bei Bad Earth.

Gut ausgeruestet, per Funk mit seinen Freunden verbunden, innerhalb von wenigen Minuten erreichbar, da braucht der alte Mann nicht so schnell eine physische Kontaktperson. Wenn er schon Zwiegespraeche fuehren will, dann spielt sich das wohl in seinem Kopf alleine ab. Was natuerlich zum Beschreiben wenig Substanz hergibt.

Natuerlich sollen auch die Unsterblichen ein wenig menscheln, nicht zu abgehoben wirken, sind alle Autoren bemueht, diesen schwer fassbaren Ueberhelden menschliche Zuege zu geben. Sie nicht als unfehlbare Goetter erscheinen zu lassen. Nur haben sie in den letzten Zyklen mehr als genug Fehler gezeigt, waren menschlicher und anfaelliger als Du und Ich. _So_ menschlich wollen wir, will ich, meine ZA-Traeger auch nicht haben. Es ist durchaus wichtig, wenn stets durchscheint, dass Rhodan und Co. schon etwas Besonderes sind, und eben nicht mit normalen Massstaeben zu messen sind. Eine Liebelei, ein Zornesausbruch, stures Verhalten, ein paar Vorurteile, all das duerfen sie gerne immer wieder zeigen, aber 3000 Jahre Erfahrung sollten sie nicht mit Beginn eines jeden Romanes einfach vergessen. Oder das Denken als unnuetze Faehigkeit ablegen.

Was haben wir diesmal: Einen Rhodan, der in die Eiswueste geht. So soll es sein; wenn er meint, damit eher kontaktbereit fuer die Schildwache zu sein.

An seinem Lagerplatz weitab der Zivilisation angekommen, untersucht er erst einmal seinen Rucksack. [Da wollte ich in der Metaebene den Roman eigenlich schon weglegen.] Na klar doch, man wird 3000 Jahre alt, indem man sein Gepaeck nicht _vor_ der Reise ueberprueft, selbst fuer den Inhalt sorgt, unter Umstaenden sinnlose Visitenkarten oder ein halbes Puzzlespiel mitnimmt. Vertrauen in die Motana ist gut, aber als Waldmenschen wuerde ich sie nicht als Experten fuer Eiswuesten betrachten.

Ueber den gebastelten Hund habe ich schon genug Worte verloren, er ist sicher ein eher jugendfreier Fetisch als eine aufblasbare Ascari-Puppe.

Spater entdeckt der Erbe des Universums die vermeintliche Station der Schildwache. Informiert er Atlan oder Zephyda? Aber wieso denn? Die sind sicher beschaeftigt, und selbst ist der Unsterbliche. Mit ein wenig Pech waere Rhodan damit ein guter Kandidat fuer den alljaehrlichen Darwin-Award geworden. Zumindest als Resident der LFT wuerde ich ihn sofort kuendigen. Was waere wohl an einer informierten Einsatztruppe so schlecht gewesen? Zumindest Atlan traegt die gleiche Aura wie er. Und nach Ablauf einer gewissen Frist haette die Truppe gewusst, wo und wie er zu retten sein koennte.

Leider, leider, Frank Borschs Rhodan zeigt die Zuege eines kleinen Jungen, der meint, in der Welt der Erwachsenen mitspielen zu muessen. Dabei waere der hier portraitierte Charakter ideal fuer einen Terraner gewesen, der _nicht_ lebenstuechtig, ja ueberlebensgross ist, der nicht bereit ist, den Weltraum zu stuermen und irgendein kosmisches Erbe anzutreten. Ein kleiner Mann von der Strasse, der an einer zu grossen Aufgabe zerbricht.

Ich haette aber nie gedacht, dass diese hypothetische Figur 'Perry Rhodan' heissen koennte.

Bleiben noch ein paar "technische" Kleinigkeiten, die im Roman nicht so recht ueberzeugen wollen.

Wir sprengen einen Berg. Was mit dem Arsenal der Bionischen Kreuzer wahrhaft kein Problem sein duerfte. Aber was ist mit dem seltsamen "Voelckchen", das laut Erst Vlcek im Untergrund haust? Kollateralschaden halt. Und keiner der faehigen Leute hat befuerchtet, dass der Opalschaum auf die Sprengung reagieren koennte? Eine Erklaerung, dass ohne den richtigen Zuender in der richtigen Frequenz da nichts geschehen kann, waere schon halbwegs ausreichend gewesen. So aber sehe nicht nur ich da einen auffaelligen Widerspruch nicht nur zum vorangegangenen Feldhoff-Roman.

Und was ist das Problem mit dem gesprengten Berg? Die Stollen und Schaechte sind dahin, aber was soll die Kybb daran hindern, neue Stollen zu bauen?

Allerdings will der das System zurueckerobernde Letoxx alle Motana toeten lassen. Auch eine tolle Karriere eines Boesewichtes. Nach nur einem Heft reiht er sich in die Reihe der tumben Schlagetots ein. So ein zerstoerter Heiliger Berg mag ja ein Schock sein, aber wenn vielleicht immer noch die Chance besteht, den Abbau des Opalschaums wieder aufzunehmen, waere es nicht gerade klug, ausgerechnet die einzigen, die dazu in der Lage sind, vorher auszurotten. Man stelle sich vor, er haette Erfolg. Erfolg beim Ausrotten und Erfolg beim Anlegen neuer Stollen. Das Gesicht seiner Vorgesetzten moechte ich sehen!

Die Motana werden evakuiert. Warum auch immer. Wieviele Motana gibt es eigentlich auf Baikhal Cain. Angesichts des "Verbrauchs" beim Opalschaumabbau, in frueheren Heften beschrieben, sollten es recht viele sein. Warum werden dann _einige_ evakuiert? Weil vielleicht die Kybbs zurueckkommen? Das haette man aber schon vor dem Angriff durchdenken muessen.

300 Motana pro Bionischer Kreuzer? Gut, die sind nicht sehr gross, aber das scheint mir eines der grossen Geheimnisse im Perryversum zu sein. Woran liegt es, dass Schiffe, die im Vergleich zu den SOLs, MARCO POLOs, Entdeckern oder GWALONS zwar winzig sind, auch in Notfaellen nicht viel mehr Leute aufnehmen koennen als ein voll beladener Reisebuss? Weit weniger als eine U-Bahn? Mag es eng und ungemuetlich werden, ein wenig stinken, fuer ein paar Tage wird sich sicher ein Vielfaches der meist genannten Passagiere an Bord nehmen lassen.

Und wozu braucht es eigentlich die Kreuzer fuer die Evakuierung? Die sind recht praktisch, aber wir wissen doch, dass die Motana auch schon Plattformen hochschweben liessen, einen ausgeraeumten Kybb-Raumer zum Fliegen brachten. Auf Baikhal Cain sollte es tausende Wracks von enormer Groesse geben. Warum singen die faehigsten Motana nicht diese zum Zielplaneten? Grosse Manoever, oder gar Gefechte sollte da natuerlich nicht lauern, aber irgendein Risiko bleibt immer.

Eine faehige Epha, etwa Aicha, praegt sich den Weg zum Zielplaneten gut ein, bemannt mit den besten Singern das groesste halbwegs luftdichte Kybb-Schiff, bringt 50000 Motana unter, und jodelt sich in die Ferne. Und in den vier Handlungswochen lassen sich wohl ein paar tausend Motana ausbilden, so wie es in den vergangenen Monaten geschildert wurde, die sie bei weiteren Fluegen unterstuetzen.

Fazit:

Ich freue mich schon auf den ersten Frank Borsch Roman, der _nicht_ im Sternenozean spielt. Auf eine schoene, schraege, einfuehlsame Geschichte, womoeglich abseits der Haupthandlung, was nicht unbedingt ein Lueckenfueller sein muss.

Aber diesmal hatte ich Seite um Seite das Gefuehl, dass ihm das Expose so manchen Nashornbaeren umgebunden hat, das er sich aber auch unabhaengig vom Expose zwar gerne durch die Handlung formulierte, aber daneben wenig Lust hatte, sich uebermaessige Gedanken um dieselbe zu machen. Ein schoener Satz, eine gut getroffene Stimmungsbeschreibung, das scheint ihm wichtiger zu sein als ein wenig Logik, als ein paar zusaetzliche Erklaerungen.

Wenn ich den einen Roman von Thomas Ziegler ausser Acht lasse, schreiben Frank und Leo (Lukas) die fuer mich stilistisch interessantesten Romane. Aber LL scheint m.E. weitaus mehr darauf Wert zu legen, dass sein Plot allen Widrigkeiten und dem Expose zum Trotz einen Rest von Konsistenz aufweist.

Bei der "Medialen Schildwache" waere weniger mehr gewesen. Ausnahmsweise, wirklich ausnahmsweise, weniger nicht immer passende Charakterzeichnungen, und mehr simplen, ja, meinetwegen sogar banalen, "Plot".

Vielleicht auch ein Fall, dass wieder einmal die vier Jamondi-Romane um zumindest einen davon zuviel waren?

 

Metadaten

Dieses Visier wurde verfasst von Rudolf Thiess

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