Perry Rhodan Heft Nr. 1169
Pforte des Loolandre
Menschen am Rand der Wirklichkeit -
und im Bann des Epikur-Syndroms
von Kurt Mahr

Tibi: Johnny Bruck
Hauptpersonen:
Perry Rhodan - Der Terraner vor der ersten Pforte des Loolandre.
Chmekyr - Ein Wächter, der allgegenwärtig zu sein scheint.
Nachor von dem Loolandre - Der Armadaprinz versucht sich zu erinnern.
Waylon Javier - Kommandant der BASIS.
Sato Ambush - Ein Pararealist.
Rank Flotho - Ein Mann im Bann des Epikur-Syndroms.
Es ist der 23. März und die Galaktische Flotte befindet sich jetzt, so behauptet Nachor von dem Loolandre gegenüber Perry Rhodan, unmittelbar vor dem Loolandre. Doch in Umkreis von mehreren Lichtjahren befinden sich weder Einheiten der Endlosen Armada noch Objekte der Galaxis M-82. Überraschend meldet sich Sato Ambush in der Kommandozentrale der BASIS. Er nennt sich selbst einen Pararealisten und hat entsprechende Theorien der Pararealistik erstellt. Mit Hilfe des Ki, die die Energie des Lebens in der asiatischen Philosophie beschreibt, widmet er sich der Erforschung paralleler Wirklichkeiten. Ambush erklärt Waylon Javier, es werde zu Verschiebungen der Realität kommen. Der Kommandant der BASIS leitet diese Aussage an Rhodan weiter und lässt dabei nicht unerwähnt, dass die meisten Wissenschaftler an Bord Ambush für einen Scharlatan halten.
Gesil ist die nächste Person, die Unheil aufziehen spürt. Es ist nur ein Gefühl von ihr, aber Rhodan legt viel Wert auf die Emotionen seiner Frau. Wenig später meldet sich Rank Flotho, Kommandant des Theben-Schiffs EL-AMARNA. An Bord ist es zu rätselhaften Material-Auflösungen gekommen.
Rhodan sucht die Hamiller-Tube auf und informiert sich über Ambush. Die Tube erklärt, dessen kosmologisches Modell der geschichteten Realitäten sei mittels seiner pararealistischen Mathematik umzurechnen und auf diesem Wege in jedes Modellbild der konventionellen Wissenschaft einzupassen. Die jetzt errechnete Realitätsverschiebung hätte demnach mit einem hochfrequenten hyperenergetischen Feld zu tun, jenem Bereich, der der terranischen Wissenschaft immer noch verschlossen sei, der Psi-Kraft.
Kurze Zeit später wird von den Einheiten der Galaktischen Flotte eine Barriere im All geortet und Versuche, sie zu umfliegen, schlagen fehl. Der Armadaprinz weiß, dass die Barriere mit dem Loolandre zu tun hat, die genauen Zusammenhänge entziehen sich jedoch seiner Erinnerung. Da taucht ein Fremder an Bord auf. Es ist ein metergroßes Wesen mit faltiger Haut und zwei großen blauen Augen.
Zu diesem Zeitpunkt weilt Rhodan bei Ambush, der ihm das Ki erklärt, das für ihn die verbindende Kraft zwischen Geist und Körper darstellt, durch die er das Zhakra verstehen könne, die innere Verbundenheit aller wissenschaftlichen Disziplinen (entsprechend dem Nexialismus), die Hoffnung, das Universum zu verstehen, die Vereinigung aller Phänomene, die dem Menschen zugänglich sind. Beide stehen unvermittelt dem Fremden gegenüber, der sich als Chmekyr, der Pförtner vorstellt. Der Terraner führt Chmekyr zu Nachor – der sich plötzlich wieder an die vier Pforten erinnert, die auf dem Weg zum Vorhof des Loolandre liegen. Zu jeder Pforte gehöre ein Kodespruch, um sie zu öffnen, aber an diese erinnere er sich nicht.
Chmekyr zetert und verweigert dem unkompletten Armadaprinzen den Weiterflug. Der Pförtner verschwindet von Bord – und taucht gleichzeitig auf allen Einheiten der Galaktischen Flotte auf. Es muss mit der verschobenen Realität zusammenhängen und auf allen Schiffen kommt es jetzt zu den Materialauflösungen. Gleichzeitig zeigen die meisten Besatzungsmitglieder ein unnatürliches Fress- und Saufverhalten. Davon sind schließlich alle betroffen, die keine Armadaflamme tragen. Davon ausgenommen sind Rhodan und Ambush, der das ganze Phänomen als Epikur-Syndrom bezeichnet.
Auf den galaktischen Schiffen kommt es zu großen Fressorgien, wobei es jedoch zu keinen entsprechenden Vorbereitungen kommt. Diese unterliegen der verschobenen Wirklichkeit. Nach einiger Zeit sucht Chmekyr sichtlich amüsiert Rhodan auf und fragt, ob er bereit sei, sein Ansinnen, die Pforte zu durchfliegen, aufzugeben. Doch der Pararealist vertreibt den Pförtner mit dem Hinweis auf das Zhakra.
Fest auf Fest läuft ab und der Terraner begreift, dass die Nahrungssynthese im Zusammenhang mit den Materialauflösungen stehen muss. Die Galaktiker fressen quasi ihre eigenen Schiffe auf. Die größte Orgie findet dann Außenbords der BASIS statt, wo normalerweise die 2.500 Meter durchmessende Trägereinheit parkt. Dort lässt es Ambush zu einem Eklat kommen, in dem er den Schutzschirm zusammenbrechen lässt. Das fressende Volk kommt durch diesen Schock zur Vernunft – und die verschobenen Wirklichkeiten machen der Realität Platz. Chmekyr ist begeistert und Nachor erinnert sich plötzlich an den ersten Kodespruch:
Gier und Sattheit stehen der Einsicht im Wege!
Die Pforte öffnet sich und die Galaktische Flotte fliegt mit Unterlicht weiter. Zwar bleibt der Weltraum optisch weiterhin sichtbar und wird auch ortungstechnisch erfasst, aber die Schiffe befinden sich sehr wahrscheinlich auf einer höher gelegenen Existenzebene. Erwartungsgemäß steht die Flotte am 2. April vor der zweiten Barriere bzw. Pforte.