Perry Rhodan Heft Nr. 200
Die Straße nach Andromeda
Sie verlassen die Galaxis -
sechs flammende Sonnen weisen ihnen den Weg in die Unendlichkeit...
von K. H. Scheer
Tibi: Johnny Bruck
Hauptpersonen:
Icho Tolot - Ein ''Monster'', das die Terraner aufsucht, um Abenteuer zu erleben.
Orson Coul und Heyn Borler - Die einzigen Überlebenden des Schweren Kreuzers OMARON.
Perry Rhodan - Er sucht Kahalo - und entdeckt ''die Straße nach Andromeda''.
Atlan - Der Lordadmiral hat die Haluter in schlechter Erinnerung.
Gucky - Der Mausbiber findet einen neuen Freund.
Cart Rudo, Brent Huise, Jurv Sedenko, Kinser Wholey, Enrico Notami und Don Redhorse - Offiziere der CREST.
Die Haluter sind ein uraltes Volk, deren Lebenssinn die Wissenschaft ist. Ihre Heimat Halut, im Haluta-System, 51.321 LJ zu Sol bzw. 2.314 LJ zu Whilor im galaktischen Zentrum ist noch nie von einem Vertreter einer anderen Rasse betreten worden. In ihren großen Schädeln befinden sich das Plan- und das Ordinärgehirn, die unabhängig voneinander arbeiten. Einst waren die Haluter die beherrschende Macht in der Milchstraße, aber das ist lange her und diese Ambitionen haben sie längst aufgegeben. Nur noch ab und zu geht eines der 100.000 Wesen hinaus in die Weiten des Alls, immer dann, wenn es die Drangwäsche packt, ein Erbe der kriegerischen Vergangenheit.
Natürlich kennen die Haluter die galaktopolitische Lage in der Milchstraße und in Legenden wird von ihnen bei vielen Völkern gesprochen. Sie wissen auch um die Suche der Terraner nach dem Planeten Kahalo. Die Welt mit den sechs Pyramiden ist ihnen sehr vertraut und sie wissen, wie lang die Straße nach Andromeda ist.
Der für halutische Verhältnisse junge Wissenschaftler Icho Tolot (Haluter können bis zu 3.000 Jahre alt werden) hat sich die Terraner zu seinem Hobby gemacht. Er und sein alter Mentor Klautos Mur empfangen gerade Fancan Teik, der von einer Drangwäsche nach Halut zurückkehrt. Teik und Tolot, beide ungefähr gleich alt, sind Freunde, aber in ihrer Sprache gibt es nur das förmliche Sie. Zeichen der Freundschaft ist die sprachliche Verlängerung des Namens zu Teiktos bzw. Tolotos.
Teik bringt zwei Terraner mit nach Halut, die er im Szonu-Sektor geborgen hat. Es sind Leutnant Orson Coul und Korporal Heyn Borler, die einzigen Überlebenden des Schweren Kreuzers OMARON. Sie haben das größte Geheimnis des galaktischen Zentrums geschaut und sind daran psychisch zerbrochen. Tolot beschließt, die beiden Menschen nach Opposite zu bringen und damit endlich einen Kontakt zu seinen Terranern aufzunehmen. Mur, dessen letzte Drangwäsche schon weit zurückliegt, kommt die Ehre zu, ihm bei der Zusammenstellung der Ausrüstung zu helfen.
Am 15. August herrscht Großalarm auf dem Flottenstützpunkt Opposite, dessen kommandierender Admiral der Plophoser Onton Hagehet ist. Seit vier Tagen gilt die OMARON als verschollen und nun meldet sich ein Unbekannter über Funk. Ohne Bildübertragung berichtet er von der Bergung der beiden Terraner Coul und Borler und bittet um Landeerlaubnis für sein kleines Kugelschiff (es misst 100 Meter). Die Erlaubnis wird erteilt und wenig später stehen Perry Rhodan, Atlan, Mory Rhodan-Abro, Allan D. Mercant, Hagehet, Gucky und weitere Verantwortliche dem Haluter Tolot gegenüber.
Tolot wirkt durch seine dreieinhalb Meter Körpergröße, seine Säulenbeine und die vier Arme furchterregend. Doch er hält fast zärtlich die beiden kranken Terraner in seinen Händen und übergibt sie dem medizinischen Personal. Lordadmiral Atlan reagiert heftig auf den Anblick von Tolot, denn er kennt solche Giganten aus seiner arkonidischen Vergangenheit. Damals, im Methankrieg, ergriffen solche Giganten Partei für die Maahks und brachten den Arkoniden eine herbe Niederlage bei. Es sind Mory Rhodan-Abro und Gucky, die das Eis brechen.
Zwei Tage später führt Tolot die CREST II und weitere 53 Schiffe zu jener Position, wo die beiden Überlebenden der OMARON geborgen wurden. Anschließend gehen die Schiffe paarweise auf die Suche nach Hinweisen auf das, was den Kreuzer zerstört haben könnte. Kommandant der CREST II ist der epsalische Oberst Cart Rudo, der Erste Offizier ist Oberstleutnant Brent Huise, der Zweite Offizier ist Major Jury Sedenko. Weitere Offiziere sind die Majore Kinser Wholey [Funk], Enrico Notami [Ortung], Cero Wiffert [Waffen] und Bert Hefrich [Chef-Ingenieur]. Aber auch Captain Don Redhorse zählt dazu, der letzte Cheyenne-Indianer.
In Begleitung der CREST befindet sich der USO-Schlachtkreuzer DAUNTU, unter Oberst Rono Batlos. Die beiden Schiffe entdecken am 19. August sechs blaue Riesensonnen, die physikalisch und hyperphysikalisch eineiigen Sechslingen entsprechen. Sie bilden ein exaktes Sechseck und unwillkürlich müssen viele an Bord des Flaggschiffs an die Pyramidenkonstellation von Kahalo denken.
Tolot schweigt sich über das Phänomen aus, bittet aber die Terraner, ihm zu bestätigen, dass sie das Sonnensechseck allein und ohne seine Hilfe entdeckt haben. Die halutischen Gesetze verbieten nämlich die Weitergabe dieser Informationen. Während die DAUNTU etwas zurückbleibt, nähert sich die CREST dem Phänomen. Dabei gerät das solare Flaggschiff in einen Sog, gegen den die Triebwerke machtlos sind. Die CREST stürzt auf den gemeinsamen Mittelpunkt des Sonnensechsecks zu – dann ist nichts mehr.
An Bord der DAUNTU wird beobachtet, wie das Flaggschiff entmaterialisiert. Die Energieeruption kann aber auch als Vernichtung ausgelegt werden. Batlos informiert Opposite und Stunden später sind die HELOS, unter Oberst Abd el Karit, und einige Explorer vor Ort. Sie ermitteln die galaktische Position des Sonnensechsecks mit 50.816 LJ zu Sol und gehen eher von einem Transmittervorgang aus als von einer Vernichtung. Ein weiterer Durchgang wird aber nicht riskiert und die Schiffe kehren zunächst nach Opposite zurück, wo inzwischen Staatsmarschall Reginald Bull eingetroffen ist.
Der Haluter Tolot erwacht als Erster an Bord der CREST und nimmt erste Beobachtungen vor. Das terranische Flaggschiff befindet sich im System einer Doppelsonne, Twin getauft, die von acht Planeten auf einer gemeinsamen Kreisbahn umlaufen wird. Beeindruckender ist jedoch das Fehlen jeglicher Sterne und damit steht das Twin-System mitten im Leerraum zwischen den Galaxien. Exakt sind es 900.000 LJ bis zur Milchstraße und damit hat sich das Galaktosechseck als Transmitter herausgestellt (dessen Gegenstation natürlich Twin ist), was die Haluter immer schon vermutet haben. Nur den Beweis wollte niemand antreten. Twin ist sicherlich eine von mehreren Gegenstationen, die in letzter Konsequenz die Straße nach Andromeda bilden. Doch darüber wird Tolot gegenüber den Terranern, die gerade erwachen, schweigen, denn sie müssen es allein herausfinden.
Vom kleinsten der acht Planeten Twins greift plötzlich ein Traktorstrahl nach der CREST und Tolot gibt der Welt den Namen Power. Der Haluter ortet eine Nordpolstation, die aus drei Pyramiden besteht. Da die erwachenden Terraner immer noch nicht wissen, was vor sich geht, vernichtet er die Pyramiden mit Transformfeuer (Früher besaß jedes Schiff nur eine TFK, im Blueskrieg wurde das bei den Superschlachtschiffen auf fünf TFK erhöht und die CREST besitzt jetzt 20 TFK.) und landet das Schiff auf Power, ca. 600 Kilometer vom Nordpol entfernt.
Einige Stunden später ist die 2.000-köpfige Besatzung wieder einsatzfähig. Dafür ist aber das Flaggschiff startunklar. Vielleicht, weil seit Kurzem ein gigantischer Energietransportstrahl von den Twin-Sonnen nach Power greift und den Planeten aufzulösen beginnt. Neben dieser Feststellung ist die Entdeckung des Wracks der OMARON fast nebensächlich. Die Besatzung des Kreuzers ist tot, die Leichen sehen alle wie Mumien aus.
Das solare Flaggschiff besitzt wie alle großen Schiffe eine Linearreichweite von 600.000 LJ. Nur über den Twin-Sonnentransmitter kann es in die Heimat zurückkehren. Doch dazu muss das Schiff erst einmal wieder startklar sein und eine sicherlich vorhandene Schaltstation finden. Entsprechend normaler Transmitter muss sicherlich auch der Sonnentransmitter von Empfangen auf Senden geschaltet werden. Das wird von Tolot bestätigt.