Perry Rhodan Heft Nr. 2100
Das Sternenfenster
Konflikt im Hayok-Sternenarchipel -
die Admiralin gegen das Reich Tradom
von Robert Feldhoff
Tibi: Ralph Voltz
Hauptpersonen:
Perry Rhodan - Der Terraner wird mit einer Bedrohung
unbekannter Natur konfrontiert
Ascari
da Vivo - Die Admiralin verfolgt im Hayok Sternenarchipel ihre
eigenen Ziele
Reginald
Bull - Der Residenzminister für Verteidigung mag keine Schauspiele
diplomatischer Natur
Bostich I.
- Der Imperator von Arkon setzt auch in Friedenszeiten auf den Ausbau seines
Reiches.
1306 NGZ, die Milchstraße: Die Lage in der Milchstraße ist ruhig und es herrscht Frieden. Imperator Bostich hat vorerst Wort gehalten und hält sich von den Welten der LFT fern. Trotzdem setzt der Imperator auf den weiteren Ausbau seines Kristallimperiums und seiner Flotte. Wie es scheint, haben Terraner und Arkoniden vorerst einen Weg zur Koexistenz gefunden.
Als Rhodan, Tifflor und Bully anlässlich eines Empfangs auf Arkon I erscheinen, kommt es zu einer interessanten Begegnung. Eine betörend schöne Arkonidin spricht die Terraner an und interessiert sich augenscheinlich und hauptsächlich für Perry Rhodan. Auch Rhodan ist von der Ausstrahlung der Arkonidin fasziniert und kann sich kaum ihrem Bann entziehen. Die Ernüchterung folgt auf dem Fuße. Rhodan erfährt kurze Zeit später, bezeichnenderweise von Bostich persönlich, das es sich bei der Arkonidin um einen Flottenadmiral des Kristallimperiums handelt. Rhodan erfährt auch, das Ascari da Vivo ein ganz besonderes Kommando übertragen wurde, nämlich der Oberbefehl über die arkonidische Flotte im Hayok-Sternenarchipel.
Die ursprünglich terranischen Kolonien dieses Raumsektors, wurden trotz Annäherung zwischen Terranern und Arkoniden, nicht wieder zurückgegeben. Bostich beruft sich bei der Besatzung auf angeblich uralte Hoheitsrechte aus der lemurischen Vergangenheit. Auch eine Debatte im Parlament von Mirkandol ändert nichts an der Situation. Das Hayok-Sternenarchipel bleibt arkonidisch, wie es Ascari da Vivo in ihrer Konterrede auf Rhodans Auftritt vor dem Galaktikum beschreibt. Die Standpunkte zwischen den beiden sind somit klar abgesteckt. Trotzdem bleibt eine gewisse Faszination, die selbst Rhodans Freunden nicht verborgen bleibt.
Zurück auf Terra gibt es überraschende Neuigkeiten. Ein kleiner Verband aus Kreuzern mit golden schimmernder Hülle erreicht das Sol-System. Rhodan ist aufgeregt, denn die Schiffe können nur von der SOL stammen. Auf der SOL befindet sich noch immer Mondra. Alte Gefühle brechen auf, Ängste und Sehnsüchte sind wieder präsent, doch dann die Erkenntnis. Mondra ist nicht an Bord der Heimkehrer. Statt dessen erhält Rhodan einen ausführlichen Bericht über die Ereignisse in der Galaxis Dommrath. Er erfährt die Geschehnisse um den Chaotender ZENTAPHER und wird über Einzelheiten der neuen Mission aufgeklärt, welche die Hintergründe über das Phänomen Thoregon aufzudecken soll. Alles was Rhodan an persönlichen Informationen bekommt, lässt sich mit einer Hand umfassen - ein Speicherwürfel von Mondra.
In Bild und Ton erklärt Mondra, warum sie an der Mission zur Galaxis Wassermal teilnehmen will. Rhodan erkennt beim Abspielen der Nachricht auch, das noch immer Liebe zwischen ihnen ist. Um so mehr schmerzt ihn die Trennung. Doch es gibt keine Auszeit für den Residenten, während der er seine Gefühle ausloten könnte. Schon kurze Zeit später kommt es zu einem unerwarteten Zwischenfall in der Nähe des Hayok-Sternenarchipels. Die LEIF ERIKSSON wird auf ein Schiff aufmerksam, das geradezu abenteuerliche Werte auf die Ortungsgeräte zaubert. Bisher nicht gesehene Beschleunigung- und Tasterdaten, die auf keinen bekannten Raumschiffstyp passen, lassen schließen, das man es mit einem Besucher aus einer anderen Galaxis zu tun hat. Das fremde Schiff, das die Bezeichnung Katamar erhält, operiert verhältnismäßig unbefangen und ungestört, ignoriert die Anrufe der Terraner und nähert sich bei seiner rätselhaften Tätigkeit immer mehr dem arkonidischen Machtbereich.
Rhodans Wissenschaftler entdecken, das die Fremden eine seltsame 5D-Strahlung aussenden. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um Ortungsstrahlen, jedoch auf einer völlig unüblichen Frequenz. Rhodan ist ratlos und wundert sich mehr und mehr über das sorglose Auftreten der Fremden, die weiterhin jeden Kontaktversuch unbeantwortet lassen. Die Bewegungen des Katamar lassen schließen, das die Fremden nach etwas suchen. Die terranischen Wissenschaftler bezeichnen die seltsame Tätigkeit der Fremden als 5D-Echolotung, können aber nicht erklären, was genau das Ziel des Fremden ist. Als der Katamar, immer noch im Gefolge das terranische Flaggschiff, schließlich das Hayok-Sternenarchipel erreicht, kommt es wie es kommen muss.
Ascari da Vivo erscheint mit ihrer Wachflotte und fordert Rhodan und das fremde Schiff zum sofortigen Rückzug auf. Doch der Katamar ignoriert auch die Arkoniden. Dabei legt das fremde Schiff kurze, schnelle Etappen zurück, bei denen die arkonidischen Schiffe kaum mithalten können. Auch die LEIF ERIKSSON hat größte Mühe nicht den Anschluss zu verlieren. Als die Geduld der arkonidischen Admiralin schließlich über Gebühr strapaziert ist, kann auch Rhodans Appell nicht verhindern, das Ascari die Waffen sprechen lässt. Als aber selbst auf gezielte Warnschüsse keine Reaktion seitens der Fremden erfolgt, lässt die Admiralin das Wirkungsfeuer eröffnen. Dieser Befehl hat verheerende Folgen für die Arkoniden, denn wie sich erweist, besitzen die Fremden übermächtige Waffen. Die Transformgeschosse der arkonidischen Kampfschiffe materialisieren nicht im Ziel, sondern werden durch ein unbekanntes Defensivfeld zurückgeschleudert. Obwohl der Katamar keinen einzigen Schuss abgegeben hat, werden zahlreiche arkonidische Schiffe vom eigenen Wirkungsfeuer vernichtet.
Die Bilanz ist erschreckend. Selbst Tausende, hochmoderne und stark bewaffnete arkonidische Kampfschiffe, können ein Schiff, das bestenfalls die Masse eines Beibootes besitzt, nicht aufhalten. Nach einiger Zeit verschwindet der Katamar so plötzlich wie er gekommen ist und hinterlässt eine gedemütigte arkonidische Kommandantin und einen sehr nachdenklichen terranischen Residenten.
Drei Jahre später, zu Beginn des Jahres 1309 NGZ, erhält Rhodan erneut eine Einladung nach Arkon. Er ist Gast bei der feierlichen Beförderung Ascari da Vivos zur Macantin, der höchste Rang, der innerhalb der arkonidischen Flotte vergeben wird. Erneut registriert Rhodan die magische Anziehung, die Ascari da Vivo auf ihn ausübt. Bei den anschließenden Feierlichkeiten kommt es zu einem Gespräch und einer sehr privaten Annäherung der beiden Kontrahenten. Der Vorstoß erfolgt von Ascari, doch Rhodan weißt die Arkonidin zurück, worauf Ascari ihre kühle Seite offenbart. Rhodan hofft inständig durch die Abweisung ihrer Annäherungsversuche keinen Fehler begangen zu haben, denn in der Zukunft würden sicher weitere Begegnungen folgen.
Rhodans Vermutung erweist sich als richtig, denn schon kurze Zeit später kommt es zu einer überraschenden Tastermeldung des galaktischen Überwachungsnetzes. Vier riesige Flugkörper, jeder mit einem Durchmesser von 19 Kilometern, steuern die Milchstraße an. Rhodan wird durch das Vorgehen der riesigen, scheibenförmigen Flugkörper an die Begegnung mit dem Katamar erinnert und ist aufs höchste alarmiert. Die vier gigantischen Flugkörper steuern nach mehreren Orientierungsaustritten zielstrebig den Hayok Sektor an und Rhodan bricht unverzüglich auf, um den fremden Schiffen entgegen zu fliegen. Im Hayok Sektor, genau an der selben Stelle, wo drei Jahre zuvor der Katamar seine rätselhaften Messungen durchgeführt hat, gruppieren sich die vier Stationen zu einem Quadrat im Raum und entfalten unglaubliche, energetische Aktivitäten.
Ein quadratisches Feld mit einer Kantenlänge von 1,8 Millionen Kilometern entsteht zwischen den Stationen und erschüttert das gesamte Raum-Zeit Gefüge. Rhodans Wissenschaftler bescheinigen den Fremden eine weit fortgeschrittene Technik, der die Milchstraßenvölker nichts entgegen zu setzen haben. Kurze Zeit später, erscheint wie erwartet die arkonidische Wachflotte, angeführt von Ascari da Vivo. Die Admiralin zeigt sich entschlossen und kompromisslos. Nachdem Ascari da Vivo das künstliche »Sternenfenster« untersucht hat, lässt sie fast ihr gesamtes Flottenkontingent aufmarschieren. Nahezu 50.000 Schiffe kesseln die vier fremden Raumstationen ein, die durch kein Manöver Nervosität oder Unsicherheit anzeigen. Die Fremden scheinen die arkonidische Flotte völlig zu ignorieren. Das Sternenfenster zeigt mittlerweile eine interessante Veränderung. Sterne werden im Fenster sichtbar, Sterne einer anderen Galaxis! Mit einiger Mühe finden die Terraner heraus, das die Sternbilder zu einer 388 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxis gehören, die wiederum Bestandteil einer Galaxiengruppe mit der Bezeichnung HCG87 ist. Die vier Raumstationen zeigen ebenfalls eine rätselhafte Aktivität. Sie scheinen langsam ihre Masse zu verlieren. Wie bald herausgefunden wird, befinden sich die Stationen noch immer vor Ort, sind aber in einen halbstofflichen Zustand übergegangen und nun zum großen Teil im Hyperraum eingebettet. Damit sind sie für Terraner und Arkoniden unangreifbar geworden.
Durch das Sternenfenster tritt kurze Zeit später ein Raumschiff in den Hayok Sektor ein, wieder ein Katamar von ähnlicher Konstruktion wie das drei Jahre zuvor beobachtete Erkundungsschiff. Ascari da Vivo reagiert diesmal mit der geballten Macht ihrer Flotte. Die Arkoniden setzen ihre schwersten Waffen ein und greifen den Eindringling an. Erneut werden die Waffen der Arkoniden zurückgeworfen und fügen in den eigenen Reihen zu schwersten Verlusten. Der Katamar setzt unbeeindruckt seinen Flug fort und der zeigt Richtung Sol-System! Rhodan löst höchste Alarmstufe für die Heimatflotte aus und folgt dem Katamar so schnell wie möglich. Vor dem Sol-System wird der Katamar wie erwartet von der Aagenfeld-Barriere aufgehalten und aus dem Hyperraum gerissen. Nach einem weiteren Versuch setzt das Schiff einfach seinen Flug im Unterlichtbereich fort und schleust kurze Zeit später ein Beiboot aus, das direkt die Erde ansteuert. Noch immer lassen die Fremden die terranischen Kontaktversuche unbeantwortet. Kurz bevor die Erde in die direkte Reichweite des fremden Schiffes gerät, machen die Eindringlinge erstmals auf sich aufmerksam. Ein Wesen namens Trah Rogue meldet sich über Funk und gibt an auf einer diplomatischen Mission zu sein. Es handele sich um einen Staatsbesuch und das Diplomatenschiff MARZOM bittet um Landeerlaubnis auf Terra. Trah Rogue bezeichnet sich selbst als den Konquestor des Reiches Tradom.
Die bereits hochexplosive Situation wird noch gefährlicher, als plötzlich Ascari da Vivo mit ihrer Flotte am Rande des Sol-System erscheint. Die Arkoniden sind dem Katamar in aller Eile gefolgt und stehen nun an den Systemgrenzen der terranischen Heimatflotte gegenüber. Die Situation gleicht einem Pulverfass, bei dem ein Funke genügt eine Katastrophe auszulösen. Ascari da Vivo ruft Rhodan direkt an und fordert dem Empfang auf Terra beiwohnen zu dürfen. Die Arkonidin ist durch die Niederlage und den Verlust ihrer Schiffe hoch erzürnt und möchte den Fremden gegenübertreten. Rhodan willigt schließlich ein und holt Ascari per Transmitter nach Terra, wo die MARZOM gerade zur Landung ansetzt. Der Konquestor verlässt sein Schiff mit einer bewaffneten Eskorte und einem fliegenden Thron. Rhodan und die terranische Delegation beobachtet fassungslos, was sich vor dem Schiff des Fremden abspielt. Trah Rogue rammt eine Art Standarte in den Boden des Raumlandefeldes und steuert auf Rhodan und die Delegation zu. Mit einem gekünstelten Lächeln verkündet er Rhodan, das er als Konquestor des Reiches Tradom die Erde, das Sol-System und die Welten der LFT in Besitz nimmt. Selbst Ascari da Vivo, die sich neben Rhodan platziert hat, ist Fassungslos. Trah Rogue verkündet weiter, das die Regierung der LFT hiermit aufgelöst ist und der terranische Einflussbereich an das Reich Tradom angegliedert wird. Das Protektorat Terra hat ab sofort und täglich Tributzahlungen von 125 Milliarden CE-Tradicos an Tradom zu leisten. Während der Konquestor in ein schier endloses Kichern verfällt, sieht Rhodan mit einer Mischung aus Fassungslosigkeit und schockiertem Schweigen zu.