Perry Rhodan Heft Nr. 2211
Praetoria
Landungsunternehmen im Hypersturm -
ein Brückenkopf soll entstehen
von Rainer Castor
Tibi: Swen Papenbrock
Hauptpersonen:
Forrest Pasteur - Der Oberstleutnant steuert auf eine militärische
Auseinandersetzung zu
Reginald
Bull - Der Residenzminister für Verteidigung schickt seine
Flotte aus
Trebron Snetrem - Die Fachgebiete des Chefingenieurs sind
unter anderem Werkstoffprüfung und Raumschiffbau
Tocco Savalle - Die Spezialistin für Datenverarbeitung
wird an Bord von PRAETORIA zur Leiterin der Abteilung Positroniken
Auf der LFT-Stützpunktwelt Rumal, ursprünglich als Gegengewicht zur arkonidische Präsenz im Hayok-Sektor eingerichtet, laufen die Arbeiten am Geheimprojekt PRAETORIA auf Hochtouren. Das Projekt ist so geheim, das selbst die am Projekt beteiligten Spezialisten kaum Details kennen. Personen, die in PRAETORIA wichtige Schlüsselfunktionen besetzen, müssen sich in gewissen Abständen einer Prozedur unterziehen, bei der das erlangte Wissen hinter einem Gedankenblock verborgen wird.
Rumal ist auch Standort der Einsatzflotte Hayok, die mehr als 26.000 Primäreinheiten, sowie Fragmentraumer der Posbis umfasst. Allein 1000 Einheiten der ENTDECKER-Klasse Typ II, auch als Saturn-Klasse bezeichnet, zählen zu den Einheiten im Malby-System. Zusammen mit 250 PONTON-Tendern, bilden die ENTDECKER die Sonderflotte ENTDECKER II. Die Saturn-Klasse, die Dank der Posbis nun in Serie gefertigt wird, stellt eine Weiterentwicklung der alten ENTDECKER dar. Die Saturn-Klasse setzt dabei auf noch höhere Redundanz verschiedenster Systeme, wie man sie auch auf den alten ENTDECKERN findet. Die Saturn-Klasse ist zudem speziell für den Einsatz so genannter Low-Level-Technik vorbereitet, die in kürzester Zeit, dank fortgeschrittener Modulbauweise, eingebaut werden kann. Rechnet man die 60 Beibootkreuzer pro ENTDECKER als eigenständige Einheiten, dann erhält man bereits ein Kontingent von 61.250 Schiffen.
Die Einsatzflotte Hayok umfasst außerdem: 1000 MERZ Kampfschiffe vom Typ ODIN, bestückt mit insgesamt 12.000 VESTA Kreuzern.
2500 Schwere Kampfkreuzer vom Typ NEWKREIT (265 Meter Zellendurchmesser). 2500 Schwere Kreuzer von Typ PROTOS, mit je 200 Meter Durchmesser. 750 Großfrachter, aufgebaut auf der Schiffszelle eines Posbi-Raumers mit 3000 Metern Kantenlänge. Den Hauptanteil der im Malby-System stationierten Flotte machen die von den Posbis zur Verfügung gestellten Schiffe der neuen Quasar-Klasse aus. 50.000 Einheiten der so genannten LFT-Boxen, jede mit einer Kantenlänge von 3000 Metern und als Omni-Ultraschlachtschiffe für multiple Einsatze konzipiert, sind im Malby-System stationiert. Die von den Posbis zur Verfügung gestellten Schiffe, die wesentlich stärker geglättete Konturen als die bekannten Fragmentraumer aufweisen, sind mit Plasmakomponente, Biopositroniken und modularer Technik ausgestattet, um sich jederzeit an die verändernden Bedingungen der Hyperimpedanz anpassen zu können. Gemäß der alten Tradition der Posbis, werden die LFT-Boxen mit LFT-BOX-00.001 bis LFT-BOX-50.000 bezeichnet.
Und dann gibt es noch das Geheimprojekt PRAETORIA.
PRAETORIA, dessen Projektierung zeitgleich mit dem Aufbau des Rumal Stützpunkt im Jahr 1315 NGZ startete, konnte nur unter massiver Beteiligung der Posbis und ihrer Industriewelten im Leeraum verwirklicht werden. Allein die Projektierung, Planung und Vorarbeiten des Projekts liefen zehn Jahre. Beim Bau von PRAETORIA wurde gänzlich auf den Einsatz von Hochtechnologie verzichtet. PRAETORIA ist vollkommen modular aufgebaut und besteht aus 116 Würfelzellen mit je 3000 Metern Kantenlänge. Die Würfelschiffe, jedes ein Omni-Ultraschlachtschiff der Quasar-Klasse, können sich zu einer größeren Struktur zusammenfügen, bestehen aus einer Kernzelle und Seitenauslegern, die eine Art räumliche Kreuzform bilden. PRAETORIA stellt somit einen autarken Multifnktionsstützpunkt der LFT dar, der seine Omni-Schiffe abkoppeln kann, oder aber als kompaktes Gebilde eine unglaubliche Kampfkraft darstellt. Im Zentrum von PRAETORIA sitzt die so genannte Kernzelle, eigentlich ein Raumer der JUPITER-Klasse, mit 2500 Metern Durchmesser. In einem exakt durchgeführten Manöver, kann sich PRAETORIA fragmentieren oder de-fragmentieren, was einem Auflösen oder Zusammenfügen der Struktur gleichkommt. Die in der Kreuzstruktur PRAETORIAS eingebauten Schächte, dienen als mehrere Kilometer lange Werft- und Hangarbereiche, die bei Bedarf mit Atmosphäre geflutet werden können. Ist PRAETORIA komplett defragmentiert, dann erhält man einen Körper mit einer Maximallänge von 21.000 Metern.
Die Lage in der Milchstraße verschlechtert sich zusehends. Zusammen mit dem Hypersturm Qa'pesh, der mit noch niemals registrierter Heftigkeit durch das System der Sonne Hayok zieht, wird ein weiterer Schub bei der Erhöhung der Hyperimpedanz registriert. Reginald Bull weiß genau, dass die kürzlich im Ortungsschatten der Sonne H076 entdeckte GWALON Flotte, einen kurz bevorstehenden Militärschlag Arkons anzeigt. Offensichtlich will Imperator Bostich die aktuelle Lage ausnutzen, um sein Reich weiter auszuweiten und der LFT weitere Gebiete abzunehmen. Reginald Bull ist jedoch nicht bereit, sich weiter aus dem Sektor Hayok zurückzuziehen und den Arkoniden das Feld zu überlassen. Der Sternenozeans von Jamondi und die möglicherweise damit verbundenen Gefahren, sowie das Schicksal Perry Rhodans und Atlans, sind Grund genug, die Stellung zu halten. Reginald Bull plant deshalb in die Offensive zu gehen und die offensichtlich angelaufenen Kriegspläne der Arkoniden zu durchkreuzen. Der Residenzminister für Verteidigung setzt die Einsatzflotte Hayok in Marsch und fordert PRAETORIA an. Die gewaltige Kampfstation steht damit vor ihrer ersten Bewährungsprobe.
Reginald Bulls Plan umfasst die Besetzung eines unbedeutenden Planeten, der allerdings innerhalb des Hayok-Sektors liegt und von den Arkoniden beansprucht wird. Ein Kontingent der Hayok Flotte, sowie 750 Großtransporter der Posbis steuern den einzigen Planeten der Sonne H-044 an. Die Ödwelt, genannt Brocken 44, soll in einer Blitzaktion besetzt und als Stützpunkt ausgebaut werden. Der Schachzug gelingt und die Arkoniden sehen sich plötzlich einer terranischen Garnison in ihrem Machtbereich gegenüber. Reginald Bulls Aktion zwingt die Arkoniden zum Umdenken. Die alten Angriffspläne werden verworfen und Ascari da Vivo erscheint mit ihrer geballten Streitmacht im System der Sonne H-044. Die Mascantin hält sich nicht lange mit Verhandlungen auf und erteilt ihrer Flotte den Angriffsbefehl. Somit kommt es nach langer Zeit der Koexistenz erstmals zu einer direkten militärischen Konfrontation zwischen dem Kristallimperium und der LFT.
Reginald Bull gibt ebenfalls den Einsatzbefehl für seine Streitkräfte und im System von Brocken 44 entbrennt eine ungleiche Schlacht. Die zahlenmäßig überlegene Flotte der Arkoniden, trifft auf eine zur Verteidigung entschlossene Flotte der Terraner. Noch während der Kampfhandlungen verschlechtern sich die Verhältnisse in Bezug auf die Hyperimpedanz erneut und beeinflusst direkt die kämpfenden Einheiten. Unter anderem verringert sich zunehmend der Wirkungsgrad der Transformkanonen, was die Arkoniden durch Einsatz ihrer überschweren Intervallstrahler ausgleichen. Der Kampf wogt hin und her und entwickelt sich zusehends schlechter für die Terraner. Dann endlich erscheint PRAETORIA und greift in den Kampf ein. Die überschwere Kampfstation verfügt über enorme Kampfmittel, denen die Arkoniden nichts entgegenzusetzen haben. Die Arkoniden müssen sich nach kürzester Zeit zurückziehen und geschlagen geben. Ascari da Vivo hat eine vernichtende Niederlage erlitten und die Schlacht verloren. Reginald Bull betrachtet den Angriff Arkons als den Beginn eines noch nicht offiziell erklärten Krieges. Dennoch, die Terraner konnten sich behaupten, Brocken 44 als Stützpunkt ausbauen und PRAETORIA stationieren.