Perry Rhodan Heft Nr. 2592

Im Zeitspeer

Er nimmt den finalen Gang auf sich -
und muss leiden wie kein Mensch zuvor

von Leo Lukas

tibi
Tibi: Alfred Kelsner

Hauptpersonen:

Perry Rhodan - Der Terranische Resident steht an der Schwelle zum PARALOX-ARSENAL.
Julian Tifflor - Er durchlebt schlimme Zeiten.
Krepsh und Velrit - Die Geschwister haben als Fremdenführer die Ruhe weg.
Urga Chremtaka - Die Wirtin einer KyBaracke sähe ihren Namen gern doppelt unterstrichen.
Duleymon die Siebenundsechzigste - Die Monarchin weiß, was sie will und wie sie es bekommt.

Die "Stimme im Tor" nennt Julian Tifflors Namen. Als sich das schwarze Tor daraufhin schließt, stürzen sich Perry Rhodan, Icho Tolot, Julian Tifflor und Lotho Keraete in die noch nicht ganz geschlossene Öffnung. Rhodan, Keraete und Tolot durchleben schmerzhaft eine Zeit, in der sie sich nicht rühren können während die Selbstmord-Strahlung der Vatrox auf sie wirkt, bevor sie wieder in die Zentrale von MIKRU-JON zurückgeschleudert werden.

Lediglich Tifflor wird transitiert und materialisiert in einem würfelförmigen Raum, den er trotz größter Bemühungen nicht verlassen kann. Qualvolle elf Stunden vergehen, bis ihn ein Kunstwesen namens Barbakan aus seinem Gefängnis befreit und durch verschlungene Gänge zu einem Raum führt, in dem sich viele fremde Wesen aufhalten, die Tifflor aber nicht beachten. Zwei zunächst unsichtbare Wesen leiten ihn durch diesen Raum, der als "Kruste des Mantels" bezeichnet wird. Es ist das Geschwisterpaar Krepsh und Velrit, die in Tifflors Erscheinen die Erfüllung der Prophezeiung aus dem Fährtenbuch der KyBaracken sehen. Demnach soll ein Todgeweihter, den man den Zukünftigen nennen wird, Heilung für den Lebenspuls in seiner Schulter suchen. Er soll in die KyBaracke geleitet werden, wo man ihn mit Erfolg behandeln wird. Auf dem Weg dorthin erfährt Tifflor von dem Geschwisterpaar, dass die Herrscherin über die Kruste dieses Lebenskorns Duleymon heißt. Zwanzig Lebenskörner bilden in ihrer Gesamtheit die Mächtige Garbe und sind durch eine Ährenspindel miteinander verbunden. Doch niemand ist in der Lage, diese Ährenspindel zu durchschreiten. Ein Echsenwesen namens Urga Chremtaka nimmt sich Tifflors an und untersucht ihn. Urga stellt fest, dass Tiffs Aktivatorchip ein Vitalenergiespeicher mit einer besonderen Signatur ist. Tiff erinnert sich, dass er dieselben Worte schon einmal von dem Stalwart in TALIN ANTHURESTA gehört hat. Weiterhin erfährt Tifflor, dass der Temporalmantel der Ährenspindel über ihre gesamte raumzeitliche Ausdehnung eine niederschwellige Taststrahlung emittiert, die exakt auf Tiffs Aktivatorchip geeicht ist. Ein Hyperblitz der Mächtigen Garbe ist somit die Ursache für das Versagen des Aktivatorchips. Da wird Tifflor das ganze Ausmaß der Geschehnisse um ihn bewusst, denn genau in diesem Augenblick der Untersuchung gleicht Urga Chremtaka die Taststrahlung auf Tifflor ab. Tifflor ahnt mehr als dass er weiß, dass er sich in diesem Augenblick rund 300.000 Jahre in der Vergangenheit aufhält - durch eine Zeitversetzung, die vermutlich durch den nach wie vor aktivierten Zeitumformer in Lotho Keraetes Silberkugel verursacht wurde. Da die Taststrahlung ihren Zweck erfüllt hat - nämlich Tifflor in die Vergangenheit zu bringen und seinen Aktivatorchip lahmzulegen - schaltet Urga die Anlagen dafür wieder ab. Die "erfolgreiche Behandlung", wie sie im Fährtenbuch der KyBaracken steht, bezog sich also nicht auf die Reparatur des Zellaktivatorchips, sondern lediglich auf die Eichung der Taststrahlung auf eben diesen Chip. Julian Tifflor fühlt sich verraten und verkauft.

Tifflor wird zur Großen Barriere gebracht, die sich als ein havariertes Schlachtlicht herausstellt. Dort trifft er auf die Herrscherin Duleymon, eine Vatrox. Tifflor erfährt, dass alle Bewohner der Kruste gestrandete Raumfahrer beziehungsweise deren Nachkommen sind. Obwohl keinerlei Kontakt zu den anderen Zeitkörnern besteht, kann man mit Hilfe sogenannter Zeitfenster den kompletten Zeitspeer, denn um nichts anderes handelt es sich bei der Ährenspindel, überblicken. Duleymon weiht Tifflor in das Geheimnis der sogenannten Perianth-Schlüssel ein. Von diesen Schlüsseln gibt es zwanzig Exemplare, je eins für jedes Zeitkorn, mit denen man in der Lage ist, Zugriff auf alle Kontroll- und Sicherungseinrichtungen eines einzelnen Zeitkorns zu nehmen. Die Fragmentierung des PARALOX-ARSENALS scheint demnach eine bewusst von den Vatrox geplante Sicherungsmaßnahme zu sein. Und eben aus diesen Sicherheitsgründen haben die damaligen Vatrox zusätzlich dafür gesorgt, dass die Perianth-Schlüssel so auf die Zeitkörner verteilt wurden, dass sie nicht zu dem Zeitkorn passen, auf dem sie untergebracht sind. Tifflors künftige Aufgabe ist nach Ansicht von Duleymon recht einfach: Er soll für die Vatrox die restlichen Perianth-Schlüssel einsammeln, damit Duleymon die Zeitkörner zum PARALOX-ARSENAL verbinden und ihrem Volk wiedergeben kann. Duleymon macht deutlich, dass nur Tifflor in der Lage ist, den endlosen Gang zwischen den Zeitkörnern zu beschreiten. Da höhere Technik im "Jahrmillionentunnel" nicht funktioniert, muss jemand mit unbegrenzter Lebensdauer den Tunnel entlangschreiten, was laut einer Schätzung der Vatrox zwischen 300.000 und drei Millionen Jahren dauern könnte. In der "Realzeit" der Zeitkörner würden allerdings nur wenige Stunden vergehen. Der Jahrmillionentunnel ist mit einer speziellen Vitalenergie geflutet, die Schlaf und Stoffwechsel unnötig macht. Nur der Träger eines Implantats ist in der Lage, diesen gewaltigen Zeitraum und den nie enden wollenden Fußmarsch zu überstehen. Selbst Roboter würden im Laufe der Zeit ihren Dienst einstellen. Im Tunnel würde die Vitalenergie Tifflors Chip wieder aufladen, so dass er bei jedem Verlassen des Tunnels in einem Zeitkorn wieder eine neue 62-Stunden-Frist hätte. Dies alles steht in den Fährtenbüchern der KyBaracken, versichert Duleymon noch einmal und übergibt Tifflor das in einem Konservierungstank aufbewahrte Schriftstück. Zu seinem Entsetzen ist das Fährtenbuch in Interkosmo geschrieben - und in seiner eigenen Handschrift!

Nach etlichen Abwägungen entschließt sich Tiff, den Jahrmillionentunnel zu betreten. Duleymon übergibt ihm noch einen Perianth-Detektor, mit dem er die anderen Perianth-Schlüssel aufspüren kann. Tifflors lange Wanderschaft durch die Jahrtausende beginnt. Zunächst kann ihm das Wissen der Upanishad-Lehre helfen, mit der Einsamkeit und Eintönigkeit klarzukommen. Der Tunnel stärkt ihn, wie vorhergesagt. Er verspürt weder Hunger oder Durst noch Müdigkeit. Selbst das Atmen stellt er auf seiner langen Wanderschaft ein. Tifflor weiß, dass er beim Verlassen des Tunnels ein anderer Mensch sein wird, aber es kümmert ihn auf seiner Reise immer weniger.

Während an Bord von MIKRU-JON Tanio Ucuz einen Faden unbekannter energetischer Ausprägung zu erkennen glaubt und sich auf Rhodans Bitte hin in diesen Faden einfädelt, erreicht Julian Tifflor nach einer unendlich langen Zeit das zweite Zeitkorn. Mit Hilfe des Detektors sucht und findet er den zweiten Perianth-Schlüssel in der komplett unbewohnten sandigen Wüste und kann rechtzeitig vor Ablauf der 62-Stunden-Frist die gegenüberliegende Tunnelöffnung erreichen. Das nächste Zeitkorn ist heftig umkämpft. Tifflor benötigt mehrere 62-Stunden-Phasen, um einer der beiden Parteien zur Eroberung eines havarierten Raumschiffes zu verhelfen. Als Belohnung bekommt er, wie ausgemacht, den Perianth-Kristall.

Bei seiner weiteren Wanderung fühlt Tiff sich mitunter beobachtet, erklärt sich das aber mit den Sinnestäuschungen, denen er auf seinem langen Weg ausgesetzt ist. In die gleiche Kategorie reiht er eine Art Raureif ein, der im Verlauf der Zeit seinen linken Unterarm überzieht.

Im vierten Zeitkorn trifft er auf Banifour Crumphei, einen Orbiter des Ritters der Tiefe Cryel Des Laox. Banifour, der den Perianth verschluckt hat, um zu überleben, opfert sich freiwillig, damit Tifflor in den Besitz des vierten Perianths kommen kann. Bevor er stirbt, sagt er Tifflor noch, er möge Perry Rhodan ausrichten, dass dieser um seine Ritteraura kämpfen soll. Die Ritteraura sei - genau wie Perry selbst - sehr wichtig. Tifflor nimmt den Perianth des verstorbenen Orbiters an sich und setzt seinen endlosen Marsch durch den Jahrmillionentunnel fort.

Metadaten

Dieser Roman wurde von D. H. zusammengefasst.

Die aktuelle Version wurde am 27. April 2011 in die Datenbank eingepflegt

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