Perry Rhodan Heft Nr. 2593
Das PARALOX-ARSENAL
Ein ungeheuerliches Machtinstrument -
in wessen Hände wird es geraten?
von Leo Lukas
Tibi: Alfred Kelsner
Hauptpersonen:
Julian Tifflor - Der Aktivatorträger verändert sich zusehends.
Perry Rhodan, Icho Tolot und Lotho Keraete - Die Zurückgewiesenen harren an der Schneise aus.
Safri-16 - Der Robotregent vereint Sadismus und Moral.
Banlaroguel - Die graue Eminenz tritt in vielerlei Gestalt auf.
Duleymon die Siebenundsechzigste - Die Monarchin der Vatrox erwartet Tifflors Rückkehr, um ihr Volk zu retten.
Tanio Ucuz kehrt an Bord von MIKRU-JON zurück. Er war nicht in der Lage, dem von ihm erspürten, dünnen energetischen Faden zu folgen. Eine Spur von Julian Tifflor hat er auch nicht entdecken können.
Julian Tifflor erreicht nach einer nicht messbaren Zeitspanne der Wanderschaft das fünfte Zeitkorn, welches von einem Metallwesen kontrolliert wird. Tiff soll ihm helfen, "Gott" zu finden - erst dann würde das Metallwesen ihm den Perianth überreichen. Dieses Wesen mit dem Eigennamen EinsNull schickt einen kleinen Ableger seiner Selbst mit auf die Reise zum nächsten Zeitkorn. Dieser Teil des Maschinenwesens ist aber nicht in der Lage, die gesamte Strecke zu überstehen und desaktiviert sich deshalb nach einiger Zeit. Es soll von Tifflor erst bei Erreichen des nächsten Zeitkorns reaktiviert werden. Als dies soweit ist, reaktiviert Tiff das Wesen und verlangt von ihm, wie zugesagt, die Herausgabe des Perianths. Diesen erhält er auch. Tiff weist EinsNull noch darauf hin, dass man Gott am besten in sich selbst findet. Der Terraner hat das Metallwesen nämlich hereingelegt und ist nach der Deaktivierung des Ablegers den Tunnel zum fünften Zeitkorn zurückgegangen und hat EinsNull in seinem eigenen Zeitkorn wieder freigesetzt.
In drei weiteren Zeitkörnern kann Tifflor die gesuchten Perianthe relativ leicht an sich bringen. Im neunten Zeitkorn benötigt er mehrere Realjahre, um einen Glycerin-See mit Wassermedusen zu überwinden. Im Zeitkorn Nummer 10 verbringt er zweieinhalb Tage in einer Art Fiebertraum, bis er den Perianth orten kann. Eine in einen Baum eingeritzte Nachricht ermahnt ihn, sich zu beeilen, weil seine Frist abläuft. Tifflor erinnert sich daran, dass ihn seit dem fünften Zeitkorn im Jahrmillionentunnel ein Schatten zu beobachten scheint. Hat dieser Schatten etwa auch etwas mit der eingeritzten Nachricht an ihn zu tun?
Die Eintönigkeit seiner Wanderung durch den Tunnel lässt ihn immer mehr an seinem Verstand zweifeln. Per Zufall entdeckt er in unterschiedlichen Abständen Kavernen im Tunnel. Irgendwann betritt er eine dieser Kavernen und stellt fest, dass hier sein Stoffwechsel wieder funktioniert. Erleichtert legt er sich nieder und schläft ein. Diese Ruhepause scheint ihn aufzufrischen, denn er nutzt immer öfter weitere Kavernen, um kurzzeitige Ruhephasen auf seiner Wanderschaft einzulegen. Doch irgendwann hält auch diese kurzfristige "Stoffwechselerfrischung" ihn nicht mehr aufrecht. Müde und völlig desillusioniert will er die nächste Kaverne nutzen, um dort liegenzubleiben und einfach zu sterben - doch genau diese Kaverne ist schon belegt! Ein insektoides Wesen, welches Tifflors Namen kennt, erzählt ihm, dass mit Tiffs Hilfe die Macht des Schwurbunds von Chundarfall gebrochen wurde, wofür er ihm ewig dankbar sei. Mit diesen Worten verstirbt es. Tiff verirrt sich hoffnungslos in den Gängen der Kavernen und ist bereit, ein weiteres Mal aufzugeben, als der Schatten erscheint und diesmal einen Körper ausbildet - es ist der von Julian Tifflor selber! Tiff soll nicht aufgeben, er hätte das Schlimmste schon hinter sich, sagt sein Doppelgänger. Dies wüsste er von Banlaroguel.
Da er durch sein eigenes Spiegelbild wieder neuen Lebensmut gefunden hat, wandert Tiff zum elften Zeitkorn weiter, wo er dem Glücksspielmeister dieses Zeitkorns den Perianth abgewinnen kann. Im zwölften Zeitkorn begegnet er riesigen umherirrenden Geschöpfen und kann den Perianth relativ unbehelligt sichern. Im Zeitkorn Nummer 13 bekommt er es mit dem Klon einer in die Ährenspindel verschlagenen Ayindi zu tun, die Tiff den Perianth nur überlässt, wenn dieser eine Zellprobe von sich zurück lässt. Die damit verbundene Folter, um Tiffs Belastbarkeit zu testen, nimmt der Terraner gleichmütig auf sich. Im 14. Zeitkorn erhält er den Perianth von dem Vogelvolk der Kaituryx, obwohl er die von mehreren Seiten bedrohte Zivilisation nicht retten kann. Zeitkorn Nummer 15 wird von demütigen Geschöpfen, die Tiff den Perianth bereitwillig überlassen, auf einer Eiswelt bewohnt.
Während seiner Wanderschaften im Jahrmillionentunnel setzt sich im Laufe der Zeit immer mehr kristalliner Staub auf Tifflors Haut ab, der nicht abgewaschen werden kann. Dieser Kristallstaub dringt selbst unter seine biologische Montur und überzieht seinen Körper nach und nach mit einem diamantstaubartigen Film.
Im 16. Zeitkorn will ein Roboter namens Safri-16 den Perianth nicht hergeben. Tifflor kann ihn erst umstimmen, als er mit einem der bereits eingesammelten Perianthe Zugriff auf die Kontrollen des 16. Zeitkorns nehmen kann. Damit kann er Safri-16 ein Zeitfenster in seine Heimat öffnen. Dem Roboter übergibt Tifflor sein Notizbuch, nachdem er es vorher noch mit dem Text des ihm bekannten Fährtenbuchs vollgeschrieben hat. Zeitkorn Nummer 17 ist vollkommen leer - nur der einsame Perianth liegt inmitten des Korns und kann mitgenommen werden.
Im 18. Zeitkorn erblickt Tifflor eine paradiesische Seenlandschaft. Doch schnell folgt der Freude die Ernüchterung, als er feststellen muss, dass dieses Zeitkorn das Ausmaß eines kleinen Planeten zu haben scheint. Der von Duleymon überlassene Detektor zeigt nirgendwo das Vorhandensein eines Perianthen an. Doch erneut erscheint Tifflors Doppelgänger und sagt, dass er den Perianthen dieses Zeitkorns und zwei weitere längst besitzt. Mit den Worten, dass Tiff sich den weiteren Weg durch den Tunnel ersparen kann, teletemporiert der Doppelgänger mit ihm direkt in das 19. Zeitkorn. Dort erlebt Tifflor visuell die Geschichte der Anthurianer mit – insbesondere den Großen Gesang, der zur Abkopplung von ESTARTU aus dem Verbund der drei Superintelligenzen führte und den Anthurianern ein Fortbestehen in dieser Wesenheit sicherte - und erkennt, dass sein Doppelgänger die Projektion eines Anthurianers sein muss. Und tatsächlich bestätigt dieser, dass er Banlaroguel ist. Erneut erfolgt eine Teletemporation und Tifflor landet in einer Luftblase inmitten einer Wasserwelt, die im 20. Zeitkorn geschaffen wurde. Banlaroguel erscheint ihm in der Projektion seines Originalkörpers als Anthurianer. Nachdem Tifflor weitere Geheimnisse aus der Geschichte der Anthurianer erfahren hat, soll er für Banlaroguel die Geschichte der Anthurianer neu schreiben. Mit Hilfe der 20 Perianthe soll die Fragmentierung des ARSENALS und die Entstehung der Ährenspindel ungeschehen gemacht - und somit das Volk der Anthurianer vor der Vernichtung durch die Vatrox gerettet - werden. Tifflor weiß, dass damit ein Zeitparadoxon von ungeahnten Auswirkungen herbeigerufen werden könnte, doch er kann sich trotz seiner Mentalstabilisierung nicht gegen die geistigen Kräfte des Anthurianers wehren. Zwei Versuche, die Geschichte zu beeinflussen, sind für Banlaroguel schon erfolglos verlaufen. Beim ersten Versuch hat er, dank der Kraft der drei vereinten Perianthen, seinen Pseudokörper entstehen lassen und hat versucht, in der Vergangenheit seine Vorfahren vor der Rekrutierung der Vatrox zu warnen. Da dieser Versuch erfolglos blieb, hat er sich mit seinem Projektionskörper nach TALIN ANTHURESTA begeben und wollte mit Fogudare direkt in Kontakt treten. Doch als dieser ihn völlig ignorierte, hat er ihn mental dermaßen bedrängt, dass Fogudare wahnsinnig wurde.
Aus Tifflors Rucksack holt sich Banlaroguel den Perianth, der für sein Zeitkorn zuständig ist und zapft die Nullfeldblase an. Die dabei der Blase entzogene Psi-Materie strömt auf Tiff und Banlaroguel ein und stärkt beide. Als positiver Nebeneffekt stellt Tifflor fest, dass sein Zellaktivatorchip jetzt wieder fehlerfrei funktioniert. Banlaroguels mentale Kräfte sind so stark, dass er Tifflor einen Mentalblock verpasst und ihn mit den neunzehn Perianthen in das erste Zeitkorn zu der Vatrox Duleymon teletemporiert. Selbst über diese räumliche und zeitliche Distanz kann der Anthurianer, gestärkt durch die Psi-Materie, den Terraner noch immer kontrollieren. Es gelingt dem beeinflussten Tifflor problemlos, der Vatrox den zwanzigsten Perianthen abzunehmen, da sein durch die Psi-Materie gestärkter Körper ihn gegen jeden Angriff unverwundbar macht. Die zwanzig Perianthe verbinden sich zu einer Traube. Als Tiff laut Banlaroguel den letzten Schritt tun soll, wehrt sich der Terraner gegen den mentalen Einfluss und nutzt die psimateriell verstärkten Kristalle seiner Diamanthaut dazu, den paranormalen Spiegel in Richtung des Anthurianers umzudrehen. All die Leiden seiner Wanderschaft schleudert Tiff seinem Widersacher mental entgegen, der schließlich einsehen muss, dass er verloren hat und sich zum Freitod entschließt.
Um die Ährenspindel und die auf ihren Krusten lebenden Völker und Wesen vor der Vernichtung zu retten, zweigt Tifflor die Psi-Materie des kleinsten Zeitkorns ab (jenes Zeitkorn, wo er auf den Orbiter Banifour Crumplei getroffen ist), um die Spindel zu stabilisieren, auch wenn die gesamte Psi-Materie aus den Nullfeldblasen abgezogen wird. Dann erledigt und veranlasst er all das, was nötig ist, damit er selbst die Reise im Tunnel überhaupt erst antreten kann.
Mit dem Rest der ihm anhaftenden Psi-Materie teletemporiert er sich zurück an Bord von MIKRU-JON. Perry Rhodan erscheint der mit einer Kristallschicht überzogene Freund wie ein Höheres Wesen oder einer seiner Helfer – er spürt eine gewisse Entrücktheit, Abgehobenheit, Unnahbarkeit des Zurückgekehrten ...
Tiff berichtet seinen Freunden in der Zentrale des Stufenraumschiffs, was ihm widerfahren ist. Perry Rhodan kann es nicht fassen, dass für seinen Freund annähernd 10 Millionen Jahre vergangen sind. Die Psi-Materie, die ihn aufgeladen hat, hat Tifflor für den Rücktransport zu MIKRU-JON genutzt. Sie hat sich verflüchtigt - bis auf einen minimalen Rückstand, wie Tifflor versichert. Mit den Worten, dass das PARALOX-ARSENAL bald erscheinen wird, legt er sich in seiner Kabine schlafen.
Am 11. Mai 1463 NGZ erschüttern Weltraumbeben und Dimensionsverzerrungen den Raum in der Nähe von MIKRU-JON. Nacheinander erscheinen achtzehn von ehemals zwanzig Psi-Materie-Depots (ein Depot wurde für die Stabilisierung der Ährenspindel verbraucht, ein anderes war längst verschwunden) und fügen sich zu einem riesigen diamantähnlichen Gebilde von 1088 Kilometer Durchmesser zusammen - 675 Millionen Kubikkilometer pure Psi-Materie!