Perry Rhodan Heft Nr. 2599
Der letzte Tag
VATROX-Vamu greift nach dem PARALOX-ARSENAL -
und ein Totgeglaubter kehrt zurück
von Marc A. Herren
Tibi: Swen Papenbrock
Hauptpersonen:
Perry Rhodan- Der Unsterbliche muss sich mit neuen Gegebenheiten abfinden.
Mondra Diamond - Die Mutter von Rhodans Kind sucht nach ihrem Sohn Delorian.
Lloyd / Tschubai - Das Konzept zeigt sich ein letztes Mal.
Icho Tolot - Der Haluter folgt dem Weg der Jaranoc.
Die Besatzung der MIKRU-JON hat den mentalen Schrei der Superintelligenz ES vernommen. Das Unfassbare scheint Realität geworden zu sein; ES ist anscheinend tot. Auch Lotho Keraete spürt die Präsenz der SI nicht mehr. Allerdings existiert das Konzept Tschubai/Lloyd noch. Es war auf Wanderer, als der Angriff VATROX-VAMUS stattfand. Die beiden haben keinen Grund zu der Annahme, dass ES den Angriff überstanden hat.
Kurz vorher sind beim PARALOX-ARSENAL insgesamt 6.000 Schiffe der Jaranoc materialisiert. Auch 125 Raumer der Elfahder und 150 Stardust-Schiffe erscheinen vor Ort. Icho Tolot gelingt es nach zähen Verhandlungen und durch seine Kapitulation, Kampfhandlungen zu vermeiden.
Perry nimmt derweil Kontakt zur JULES VERNE auf. Auch Gucky verspürt keinerlei Gedanken von Lebewesen auf Wanderer, auch nicht die von Atlan.
Der Avatar von VATROX-VAMU, der einem 500 m durchmessenden Schlachtlicht gleicht, verlässt Wanderer und nimmt Kurs auf das PARALOX-ARSENAL. Das Konzept fordert Rhodan zum Handeln auf. Perry kann allerdings nicht erkennen, welches der beiden Bewusstseine gerade mit ihm spricht. Er befiehlt Eritrea Kush, mit ihrer Silberkugel so nah wie möglich an den Riesenrubin heranzufliegen und dabei das Krathvira auf volle Leistung zu fahren. Zunächst ändert sich nichts.
Plötzlich erscheint Sinnafoch in der Zentrale der MIKRU-JON und teilt sich in insgesamt 20 Kopien auf. Zunächst macht er sich über die Bemühungen der niederen Kreaturen lustig, doch dann verschwindet die erste Kopie, die zweite, die dritte … Kush ist da; der Vamu-Kerker arbeitet.
Der Riesenrubin weicht von seinem Kurs ab. VATROX-VAMU scheint verwirrt, Fesselfelder und Krathvira scheinen Wirkung zu zeigen. Seine Vitalimpulse flackern.
Rhodan lässt von Mikru, der Schiffsintelligenz, ein Spiegelfeld vor das Konzept Tschubai/Lloyd projizieren. Im Feld spiegeln sich zwei unterschiedliche Menschen, Ras Tschubai und Fellmer Lloyd. Das Konzept hebt seine rechte Hand, aus der sich ein Funkenschauer ausbreitet. Als der Schauer vorbei ist, steht statt des Konzeptes eine andere Gestalt in der Schiffszentrale: ein alter Mann mit wallendem Haar und weißem Bart, gekleidet in Hemd, Hosen und Stiefeln und mit einem hölzernen Spazierstock in der Hand – der Alte von Wanderer. Er bittet Rhodan, ihn auf eine Reise zu begleiten.
In der Nähe der JULES VERNE sind unterdessen mehr als dreißigtausend Netzweber materialisiert. Sie konzentrieren sich rund um das PARALOX-ARSENAL (dessen Teilung immer weiter fortschreitet) sowie bei Wanderer und dem VAMU-Avatar.
Rhodans Reise geht nach Gleam. Der Planet ist in einen diffusen Schleier gehüllt. Schlierige Verfärbungen deuten darauf hin, dass Gleam sich in gewaltiger Schnelligkeit, 5 Umdrehungen pro Minute, dreht. Auch VATROX-VAMU ist auf dem Planeten. Er wurde von ES mitgerissen. Es kommt zum Kampf zwischen den Feinden. Rhodan erlebt die Auseinandersetzung als eine Art Schlägerei, bei der ES zu unterliegen scheint. Da zerstiebt der Alte in einer Explosion in tausende Fetzen … Schmetterlinge! Sie stürzen sich auf den VAMU-Avatar, bohren ihre Saugrüssel hinein und saugen ihn aus. Zunächst schreit er, dann werden die Schreie leiser, der Avatar schrumpft … die Schreie ersterben. Die Schmetterlinge vereinigen sich wieder zu der Gestalt des Alten. Er fordert Perry auf, ihn nun schnellstmöglich zum PARALOX-ARSENAL zu bringen. Rhodan findet sich an Bord der MIKRU-JON wieder.
Auf Anweisung von ES verbinden sich die Silberkugeln zu einem 6er Ring; MIKRU-JON nimmt dem Platz in der Mitte ein. Die Piloten wechseln in das Raumschiff, das Kurs auf das ARSENAL nimmt, mit der Sektorknospe, Wanderer und den umgebenden Netzwebern im Schlepp. Perry nimmt Kurs auf die Einschnürung des ARSENALS. Dort angekommen, lösen sich die Silberkugeln nacheinander aus dem Verbund und verschwinden in der tobenden Psi-Materie. Die in MIKRU-JON integrierte Kugel verschmilzt endgültig mit dem Schiff. In einer kurzen Vision erblickt Rhodan eine hochaufgerichtete Gestalt in einem SERUN auf dem Zentralplatz der Maschinenstadt – Atlan.
Derweil beobachten Dorksteiger und Legrange im Oldtimer-Observatorium auf Katarakt, dass sich die psimateriellen Artefakte der Anthurianer in ganz Anthuresta zu einem hyperenergetischen Impuls verwandeln, der in Richtung TALIN ANTHURESTA abgestrahlt wird. Er ist so stark, dass er die Echtzeit –Beobachtungsfunktion des Observatoriums irreparabel schädigt.
In der zwischenzeitlich 7.000 km lang gewordenen „Nabelschnur“ zwischen den beiden Teilen des PARALOX-ARSENALS bildet sich eine 25 km durchmessende Blase, exakt im Zenit des Halbkugel-Schirmes von Wanderer. Kurze Zeit später entsteht jenseits der Blase ein Schemen, als würde die Kunstwelt dort gespiegelt.
An Bord der MIKRU-JON geht die Inkarnation von ES in einem golden strahlenden Schleier auf. Der Schleier dehnt sich aus und umhüllt MIKRU-JON und die Sektorknospe. Das ARSENAL ist nun, begleitet vom Gesang der Netzweber, getrennt. Aus der Blase lösen sich Goldfunken, erreichen Wanderer und überziehen dort die erstarrte Landschaft. Goldener, warmer Regen fällt.
An Bord der MIKRU-JON erscheint ein Schemen, aus dem sich die Gestalt von Ras Tschubai entwickelt. Ein zweiter Schemen, Fellmer Lloyd. Synchron sagen beide. „Wir waren ES. Nimm Kurs auf Wanderer. Du hast eine Erklärung verdient.“
Auf Wanderer treffen Perry und Mondra zunächst einen der von ES aufgenommenen Neo-Globisten. Sie erfahren, dass diese die Wahl haben, wieder in ein materielles Leben zurückzukehren oder auf Dauer im Kollektivbewusstsein aufzugehen. Die Hälfte hat sich entschlossen, nicht in das normale Leben zurückzukehren. Auf dem Zentralplatz von Ambur-Karbush treffen sie auf den aufgetauten Homunk. Dieser erklärt ihnen, dass Atlan an Bord der Sektorknospe sei. Seine Ritteraura wird zur Aufnahme und Übertragung der Psi-Materie benötigt.
Gleam hat sich inzwischen verwandelt – zu einer exakten Kopie von Wanderer. ES hat sich geteilt. Der eine Teil heisst weiterhin ES, der andere nennt sich TALIN, das Wunder. Der Grund: Allein konnte ES die weit auseinanderliegenden Teile seiner Mächtigkeitsballung nicht halten, ihm drohte der Tod, der zwangsläufig zu der von den Kosmokraten gewünschten Umwandlung zur Materiequelle geführt hätte, mit allen katastrophalen Folgen für die Völker der beiden Mächtigkeitsballungen. Darum mussten zwei gleichberechtigte Wesen entstehen. Zukünftig wird ES sich um die Lokale Gruppe kümmern, die Mächtigkeitsballung von TALIN werden die Fernen Stätten, wo nun Gleam, das jetzt Peregrinus heißt sein Anker sein wird. Dort wird auch die QUEEN OF ST. LOUIS stationiert werden. Verbindendes Element zwischen den Mächtigkeitsballungen wird Talanis bleiben, das Zugang zu den Acht Himmeln gewährt. Atlan, der letzte Ritter der Tiefe, der als Katalysator eine wichtige Rolle bei der Aufspaltung der Superintelligenz gespielt hat, wird vorerst weiter auf Wanderer bleiben.
Die beiden Superintelligenzen berichten, wie und warum die Teilung der einzig für sie gangbare Weg war. Durch die Teilung befinden sich beide in einem Status, der die Umwandlung zur Materiequelle in den nächsten paar Millionen Jahren ausschließt. Möglicherweise sterben sie in diesem Zeitraum oder es entwickelt sich in einer ihrer Mächtigkeitsballungen eine neue Superintelligenz …
Die Bewusstseine von Tschubai und Lloyd sind nun mit ES vollständig verschmolzen. Eine Freigabe ist jetzt und möglicherweise auch in Zukunft nicht mehr möglich. Die Mutanten sind entweder endgültig gestorben wie Betty Toufry oder ebenfalls unauflöslich mit ES verschmolzen wie etwa Ernst Ellert.
Die Superintelligenzen kündigen an, dass der Handelsstern JERGALL als Geschenk von TALIN in die Milchstraße befördert werden wird. Sie kündigen außerdem an, dass Tifflor sich zu einem guten Berater für Rhodan entwickeln kann und vielleicht sogar in der Lage sein könnte, die Spiralwendeltreppe von ARCHETIM zu begehen.
Sie weisen darauf hin, dass die Kartuschen in der Felsennadel eine weit größere Bedeutung haben, als nur die neuen Besitzer von zwei Zellaktivatorchips zu bestimmen
Auf Mondras Frage nach Delorian erhält sie zur Antwort: „Wer ist Delorian?“, obwohl sie selbst von den Superintelligenzen gleichzeitig „die Mutter“ genannt wird.
Die neuen SI ziehen sich zurück, um sich erst einmal zu stabilisieren. Sie werden in der nächsten Zeit weder den Menschen noch den anderen Völkern ihrer Mächtigkeitsballungen zu Diensten sein.
Lotho bittet Perry und Mondra, nun Wanderer zu verlassen. Sie gehen an Bord der MIKRU-JON, die in einen Orbit um die Scheibenwelt einschwenkt.
In der Maschinenstadt blitzt etwas hell auf. Hoch über der Kunstwelt materialisiert ein Riesenrubin in Form eines Schlachtlichtes. Es ist VAMU, bestehend aus VATROX-VAMU, VATROX-DAAG, VATROX-CUUR, deren Kind sowie dem Vamu der von ES aufgenommenen Vatrox. Durch einen Transport der Netzweber werden ihm sämtliche Erinnerungen genommen. VAMU soll eine zweite Chance bekommen und macht sich auf den Weg ins Ungewisse. Etliche der Kegelstumpfraumer folgen ihm.
Im Rahmen einer Abschlussbesprechung in der Zentrale von TALIN ANTHURESTA klärt Lotho Kerate Timber F. Whistler darüber auf, warum es zu dessen Verwandlung in einen Cyborg kam. Hätte der entsprechende Vario-1000, bei dem es sich nicht um Legrange handelte, nicht eingegriffen, wäre Whistler an den Hautrezeptoren der Indochimi erkrankt und sehr schnell gestorben. Das lag nicht im Interesse von ES.
Um die restlichen 30.000 Schiffe der Jaranoc will sich Icho Tolot kümmern. Seine Aufgabe wird sein, für sie eine neue Heimat zu finden. Die Jaranoc wollen auch in Zukunft den Schutz von VAMU sicherstellen, dem sie so viel zu verdanken haben.
Die Elfahder werden auf Markanu siedeln und mithelfen, die Schale um TALIN ANTHURESTA wiederherzustellen. Dabei wollen sie sich auch weiter um die Erforschung ihrer Herkunft kümmern.
Die Zukunft von Sichu Dorksteiger und Fyrt Byrask ist noch unklar. Rhodan würde sich wünschen, dass sie sich um TZA’HANATH kümmern, da von dort ein Einfluss auszugehen scheint, der die Rückkehr von TALIN ANTHURESTA ins Psionische Netz blockiert.
Die Schattenmaakhs kümmern sich als Betreuer um das Polyport-Netz, sie wollen es im friedlichen Sinne der Anthurianer und der Halbspur-Changeure verwalten und so auch dem Konflikt mit den Maahks in Andromeda aus dem Weg gehen.
Von Akika Urismaki erfährt man noch, wie weit die Fernen Stätten von der Milchstraße entfernt sind. Es sind 662,9 Millionen Lichtjahre. Urismaki weist auch darauf hin, dass es nach wie vor zwei Galaxien gibt, die an das Polyport-Netz angeschlossen sind, ohne dass jemand einen Zugang dorthin finden kann, es handelt sich um Zagadan und Alkagar.
Abschließend überlegen Mondra und Perry, dass noch viele weitere Fragen offen geblieben sind, zum Beispiel, warum ESTARTU ausgerechnet in Anthuresta nach Spuren der Sporenwolke Sorrmo und des Korridec-Schmetterlings gesucht hat, was es wohl genau mit dem Zweiten Galaktischen Rätsel auf sich hat oder weshalb ES die vier Völker der Tryonischen Allianz in Anthuresta angesiedelt hat.