Perry Rhodan Heft Nr. 2604

Die Stunde der Auguren

Das Solsystem in einem seltsamen Kosmos -
und der Auftritt einer fremden Macht

von Wim Vandemaan

tibi
Tibi: Oliver Scholl

Hauptpersonen:

Reginald Bull - Der Terranische Resident kämpft mit dem Chaos im Solsystem.
Henrike Ybarri - Die Erste Terranerin plagt mehr als eine Sorge.
Shamsur Routh - Ein Journalist kommt einer fremden Macht auf die Spur.
Anicee und Auris - Zwei Terranerinnen hören die Botschaft der Auguren.P

Das Solsystem ist an einen unbekannten Ort versetzt worden, und niemand auf Terra kann sagen, wohin. NATHAN, LAOTSE und alle übrigen Großrechner sind ausgefallen und stellen erst langsam ihre Handlungsfähigkeit wieder her. Es gibt keinen Sichtkontakt zu bekannten Sternen am Himmel, der seit der Versetzung ein düsteres waberndes Rot zeigt. Ortung und Hyperfunk können keinerlei Kontakt in die Milchstraße herstellen, die Nebelkuppel im Atlantik verblasst, GALILEO hat die Verbindung zum Polyport-System verloren und mit der Explosion der MOTRANS-Plattform SOLSYSTEM ist auch der Kontakt zum Transit abgebrochen. Während als Folge der Raumbeben und der Versetzung des Solsystems alle Lebewesen auf Terra mit starker Müdigkeit kämpfen, regnen Gesteinsbrocken auf Terra nieder und verwüsten Teile der Oberfläche, da anfänglich noch keine Abwehrmaßnahmen erfolgen. Wie sich später durch die langsam wieder funktionierende Ortung herausstellt, stammen diese Gesteinsbrocken maßgeblich aus dem Kuiper-Gürtel, aber auch aus der Oortschen Wolke. Die Meteoriten dieser Wolke sind bei der Versetzung augenscheinlich direkt ins Solsystem versetzt worden und regnen nun nicht nur auf Terra sondern auch auf Mars, Venus und Merkur nieder.

In ersten Krisensitzungen, geleitet von der Ersten Terranerin Henrike Ybarri und dem Residenten Reginald Bull, ergeben sich weitere Erkenntnisse auch zu den Auswirkungen der vor kurzem erstmalig aufgetretenen Gravospaltung. Dieses Phänomen verursacht Gravitationsschwankungen, die zwischen völliger Schwerelosigkeit und 4,3 Gravos liegen. Weitere Varianten werden bekannt, so die Gravoerratik, die Gegenstände im Raum regelrecht "festfrieren" lässt. Bei dem Nirvana-Phänomen lösen sich die molekularen, atomaren und subatomaren Zusammenhänge von Dingen einfach auf. Viele Menschen leiden an Fehlfunktionen ihrer Sinne.

Einen Tag später kann mit der einigermaßen wieder instand gesetzten Fernortung ermittelt werden, dass sich das Solsystem in einer Raumblase von nicht mehr als 150 Lichtjahren Durchmesser befindet, in der bis jetzt 47 Sonnen geortet werden können. Der bei der Versetzung erkannte violette Schleier ist zwar komplett verschwunden, aber es scheint so, als gestalten sich die Naturgesetze in der Umgebung des Solsystems um. Die Frage ist, ob dies ein natürlicher Vorgang ist oder ob an den Naturgesetzen manipuliert wird. Mit einer ersten Erkundung der näheren Umgebung beauftragt Reginald Bull Oberst Nuruzzaman, der mit seinem Explorer BOMBAY sich daraufhin auf den Weg ins Ungewisse macht. Plötzlich tauchen zwischen Mars und Terra drei fremde, 2600 Meter lange, nagelförmige Schiffe auf, die auf keinerlei Kontaktversuch reagieren. Als sie sich langsam auf Terra zu bewegen, befiehlt Reginald Bull das Abfangen dieser Schiffe. Zwölf terranische Einheiten, wenn auch in ihrer Funktionalität sehr gehandikapt, legen ein Sperrfeuer, das die fremden Schiffe zum Abschwenken zwingt. Die drei Schiffe, die weder das Feuer erwidern noch auf Funkkontakte reagieren, fliegen direkt auf Sol zu und dringen tief in die Sonne ein, bis die Orter sie nicht mehr registrieren können. Was haben die fremden Schiffe vor?

Schon seit einiger Zeit befinden sich Fremdwesen auf Terra, die äußerlich kaum von einem Menschen zu unterscheiden sind, wenn man von ihrer perlmuttfarbenen Haut und ihren Augen absieht, die zum Beispiel senkrechte schlitzförmige Pupillen in einer goldfarbenen Iris aufweisen können - die Auguren. Keiner weiß, woher sie stammen. Irgendwann tauchten sie auf Terra auf und verkündeten den Terranern, dass sie bald einen neuen Himmel bekommen würden. Diese Auguren, die mit ihren Worten und dem Spiel auf ihren Phenuben fast ausschließlich Galaktiker erreichen, die noch keine dreißig Jahre alt sind, reden jetzt von der bevorstehenden Zeitwende und dass die "Zeit der Terraner" angebrochen ist. Eine letzte Prüfung sei noch zu bestehen, bis die Terraner frei wären und die Neu-Formatierung der Menschheit beginnen könnte.

Shamsur Routh, ein besorgter Vater, dessen Tochter begierig den Worten und Musikspielen der Auguren folgt, trifft auf der Suche nach seiner Tochter in Hamburg auf den Augur Stradnarer, der sich so durch Menschenmengen bewegen kann, als könne er nicht wahrgenommen werden. Dem Journalisten Routh - der übrigens ein ehemaliger Ehemann der Ersten Terranerin Henrike Ybarri ist - gelingt es dennoch, den Augur zu verfolgen und ein Gespräch mit einem weiteren Augur auszuspionieren. Dabei erfährt er, dass die Auguren von einem letzten Schritt vor der entscheidenden Phase der Präformatierung reden. Routh, der im Gegensatz zu den jungen Menschen nicht die "Zwischentöne" in dem Musikspiel der Auguren erkennen kann - wie ihm seine Tochter Anicee zu verstehen gibt -, fragt sich, wie die Auguren die jungen Menschen manipulieren können. Als am 9. September 1469 NGZ der Augur Stradhaird mehr als dreißigtausend junge Menschen in Terrania versammelt, glaubt Routh zu erkennen, dass die Auguren einen unsichtbaren manipulativen Krieg auf Terra ausfechten. "Das Alte wird fallen!" gibt Stradhaird zu verstehen und warnt die jungen Terraner, dass sie nicht auf die "Alten" hören sollen, weil sie sonst mit ihnen untergehen. Drohend zeigt er zur Sonne. Als Routh - und mit ihm alle älteren Menschen - plötzlich einen verheerenden Schmerz spürt, keimt in ihm der Verdacht, dass die Auguren es auf Sol abgesehen haben könnten. Was haben die geheimnisvollen Wesen vor? Wollen sie der Heimatsonne eine eigene hyperphysikalische Identität geben? Noch weiß Shamsur Routh nicht, dass für diesen verheerenden Schmerz in seinem Kopf möglicherweise die Aktivitäten der drei fremden Schiffe in Sols Korona verantwortlich sind. Ihm ist lediglich so, als wäre im Augenblick des Schmerzes irgendein Ruck durch die Heimatsonne gegangen ...

Metadaten

Dieser Roman wurde von D. H. zusammengefasst.

Die aktuelle Version wurde am 30. July 2011 in die Datenbank eingepflegt

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