Sprachnörgeleien 2431

Zugrunde liegender Roman: Horst Hoffmann - Attacke der Cypron

Ich hatte den Eindruck, dass mal wieder ein neues automatisches Trennungsprogramm ausprobiert wurde. Kann das sein?
S.7 „versch-lungen“ S.8 „des Biot-ops“ S.19 „Negas-phäre“ S.31 „sons-tige“ S.55 „di-ese“
Und sage mir keiner, dass man ‚sons-tige‘ wirklich so trennt. Das weiß ich auch. Aber doch nicht mitten in der Zeile.

S.5: „in einem Sturm aus entfesseltem Toben und Treiben einer ständig in den Startlöchern stehenden Schöpfung“
Ja, ja, man kann das so formulieren. Aber entfesseltes Treiben bei gleichzeitigem Stehen hat mich doch zu lachendem Kopfschütteln veranlasst.

S.6: „er sprang über seltsame Erhebungen auf dem Boden hinweg und wich Bewegungen im Dickicht aus, die ihn anzuspringen drohten.“
Und ich dachte noch letztens, als mich wieder eine Bewegung ansprang „Lass das, das darfst du nicht! Und genaugenommen kannst du das auch gar nicht!“

S.10: „ ‚Lass uns verschwinden!‘, bat Rhodan.“
Unser Perry wird von den Gresken mitgenommen, braucht viele Stunden um zu deren Anführer zu gelangen, braucht noch mehr Stunden, um den Rückweg zu finden, zwischenzeitlich agiert das Element der Finsternis auf Ata Thageno und als er schließlich Hobo Gey wieder findet, verlieren beide kein einziges Wort über die Zwischenzeit, seine Erlebnisse und Erkenntnisse? Wie bekloppt ist das denn?

S.16: „Was es das, was“
Erinnert doch leicht an einen Eurovisionssong von Raab.

S.27: „Der Terraner kroch mehr, als er ging. Er kletterte ins nächsthöhere Deck und folgte der Spur, die sein Gefährte deutlich hinterlassen hatte.“
Dass es sprachlich korrekt ‚als dass er ging‘ heißen müsste, ist die eine Sache. Die andere ist aber, wieso er bei der Verfolgung eines Wurms von 1,60 m Durchmesser – in Gängen also, die auf jeden Fall höher sein müssen - kriechen sollte? Selbst an den niedrigsten Stellen dürfte gebücktes Gehen reichen.

S.27: „Nie hatte er das Gefühl gehabt, dass ihm die Zeit so zwischen den Fingern zerrann.“
Seit siebenundvierzig Jahren lese ich jetzt von den spannenden Situationen um Perry, bei denen er unzählige Male unter extremem Zeitdruck seine Ziele erreichen musste. Und dann so ein Satz. ‚Fünf Euro ins Phrasenschwein‘ würde man im Sport sagen.

S.32: „Ekatus Atimoss hatte es nicht riskiert, die unersetzlichen Informationen ‚blind‘ in den Äther zu funken.“
Eine ganz neue Erkenntnis für mich, dass weggefunkte Informationen anschließend wirklich weg sind. Ich hatte bisher immer angenommen, Funksprüche seien bei Bedarf auch wiederholbar.

S.33: „die nichts anderes taten wie Tausende anderer Wesen auch“
‚die das Gleiche taten wie‘ aber ‚die nichts anderes taten als‘.

S.38: „Ekatus Atimoss und Glinvaran befanden sich schon in Freiheit.“
Schon? Das ging ja schnell. Aber aus welcher Gefangenschaft waren sie denn gerade noch mal entkommen?

S.39: „das Gefühl, dass Randa Eiss überhupt nicht bei der Sache war.“
Ein schönes kleines neues Wort. Vielleicht sollte man es tatsächlich in den eigenen Wortschatz integrieren?

S.39: „  ‚Warte!‘.....‘Randa Eiss‘, sagte er hart, ‚Kann es sein, dass wir aneinander vorbeireden?‘“
Das kann sehr wohl sein, denn wie wir wissen beherrscht Perry die Sprache Tare’am gar nicht und redet in TraiCom. Spätestens in dem Moment, in dem Perry einfach dazwischenredet, müsste Randas Schlussfolgerung darin bestehen, die JÄGER vorsichtshalber doch mal zu vernichten, weil offensichtlich feindinfiltriert.

S.40: „ ‚Da ich Tare’am nicht beherrsche, wird Hobo Gey für uns übersetzen, dann brauchen wir uns der Sprache des Feindes nicht zu bedienen“
Nicht? In welche Sprache soll Hobo denn übersetzen bzw. aus welcher?

S.51: „Die fleischigen Pflanzenstiele, die aus dem Sumpf an dem Metall hochrankten, stellten kein Hindernis für ihn dar. Er zerstrahlte sie aus der Luft“
Tolle Idee. Er ist der letzte heimliche Überlebende der Kolonne auf dem Planeten, der Standort der Feinde ist nicht bekannt, die Hoffnung, sie seien abgezogen, kann doch nicht reichen, um jede Vorsicht bei der Benutzung von energetisch anmessbaren Geräten außer acht zu lassen.

S.52: „Rhodan war entweder von den Cypron mitgenommen worden oder in einem eigenen Raumschiff geflohen. In dem seines neuen Verbündeten nämlich“
Wieso wäre das dann sein eigenes? Mit der gleichen Berechtigung könnte man dann auch die Raumschiffe der Cypron als seine eigenen bezeichnen, wenn die ihn mitnehmen würden.

S.52: „zu eleminieren“
Eleminieren ist, wenn man den Elefanten eine Handgranate ins Futter mischt?

S.54: „er war von dem Dual und Glinvaran entführt und hierhergebracht worden Von Anfang an hatten sie versucht, ihm Steine in den Weg zu legen.“
Diese Schlingel. In welchen Weg denn? Perrys Ziel ist es doch zu beobachten. Und die Beiden wollten die ganze Zeit nichts anderes, als das zu verhindern? War mir gar nicht so bewusst.

S.58: „Ekatus Atimos“
Der Arme. Nicht nur, dass er jetzt gefangen ist, man verstümmelt seinen Namen auch noch zum wiederholten Mal.

Abspann. „Die Besatzung des Raumschiffs fällt einen gefährlichen Entschluss.“
Was macht die?

Habe nach einem schönen Zitat gesucht, das mir besonders gefallen hat. Bin nicht fündig geworden. Ich glaube, ich habe diesen Roman allein schon deshalb doppelt gelesen, weil ich immer wieder zurückgeblättert habe, um mich davon zu überzeugen, dass die gerade mich störende Unlogik wohl zur Darstellung der Negasphärenunlogik gereichen sollte und deshalb zu akzeptieren war. Letztlich sprang dann der folgende Dialog mir als mein persönliches Motto für dieses Heft ins Auge:
S.31: „ ‚Ich verstehe dich nicht. Was meinst du?‘ ‚Vergiss es!‘“

Metadaten

Diese Nörgelei wurde verfasst von Kritikaster

Die aktuelle Version wurde am 22. März 2008in die Datenbank eingepflegt

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