Perry Rhodan Heft Nr. 2250
Zeuge der Zeit
Der Konvent der Majestäten -
Perry Rhodan sucht das Ewige Asyl
von Robert Feldhoff
Tibi: Dirk Schulz
Hauptpersonen:
Zephyda
- Die Motana von Baikhal Cain muss sich einer Wahl stellen.
Lyressea
- Die Mediale Schildwache bezieht eindeutige Position.
Perry Rhodan
- Der Terraner erweist sich als der Zeuge der Zeit.
Kischmeide
- Die Planetare Majestät mahnt die Folgen jedes Handelns an.
Keg Dellogun
- Der Schota-Magathe erhält unerwarteten Besuch.
Zum Ende des Jahres 1332 NGZ stellt sich die Situation im Sternenozean folgendermaßen
dar: Die Motana, vor langer Zeit das wichtigste Hilfsvolk der Schutzherren,
leben in einem Status Quo, der auf vielen Planeten verstreuten Gruppen das
Überleben erlaubt. Die neuen Herrscher, die Kybb, sind durch den Hyperimpedanzschock
geschwächt, erholen sich aber langsam. Lyressea, eine von sechs Schildwachen,
wurde erweckt. Sind alle sechs zugegen - plus das Paragonkreuz, ein Bewusstseinssplitter
von ES -, können neue Schutzherren geweiht werden, zu denen Perry Rhodan
und Atlan vorgesehen sind. Nur so können alle Kräfte für einen
Kampf gegen die Kybb vereint werden.
Die Motana Zephyda mit ihrem Bionischen Kreuzer SCHWERT und 39 weiteren –
20 wurden in einer ersten Schlacht mit den Kybb vernichtet – will den
Augenblick nutzen und jetzt gegen die Kybb vorgehen. Dies soll auf dem ersten
Konvent der Majestäten seit vielen tausend Jahren beschlossen werden.
Perry Rhodan soll mit seiner Erfahrung bei der Vorbereitung und Durchführung
der Versammlung behilflich sein. Er genießt den Respekt von allen Beteiligten,
denn er ist ein Zeuge der Zeit.
Zuerst einmal müssen so viele wie möglich Planetare Majestäten versammelt werden. Diese Aufgabe übernehmen die 40 Bionischen Kreuzer. Der erste, der zurückkommt, ist die WILDWASSER mit der Planetaren Majestät Tordhene an Bord. Zephyda und Atlan beobachten die etwas schwierige Landung. Tordhene behandelt Zephyda, das „junge Ding“, herablassend und kündigt gleich an, sie von ihren Aufgaben zu entbinden. Atlan allerdings bietet ihr Paroli - indem er sich von ihr nicht zur Seite schieben lässt. Als man ihr dann noch erklärt, in seiner Kultur seien die Männer den Frauen gleichgestellt, und er hätte eine Aura wie ein Schutzherr und sei außerdem 10000 Jahre alt - unglaublich!
Lyressea unterdessen ist mit dem Problem einer für eine Schildwache „angemessenen“ Kleidung beschäftigt. Schwarz auf Blau soll sie sein, glänzend, um Wirkung bei den Motana zu erzielen. Echophage, der Bordrechner der SCHWERT, übernimmt die Herstellung; zuerst von Proben, die von Lyressea begutachtet werden. Das Endprodukt ist ein kompliziertes Gebilde aus elf Lagen, das selbst Rhodan beeindruckt.
Beim betreten von Kimte, der größten Stadt auf Tom Karthey, ertastet Lyressea mit ihren speziellen Sinnen die Gegenwart einer weiteren Schildwache – Catiaane. Etwas verwirrend ist der Umstand, das Lyressea sie zwar irgendwie in der Nähe fühlt, aber nicht sagen kann, wo genau. Die Asyl-Kapseln für die Schildwachen sind nicht gerade klein, sollten also auffallen.
Weitere Kreuzer mit Planetaren Majestäten landen. Einige von ihnen sind Zephyda gegenüber freundlicher gesinnt als Tordhene, z.B. Ikhete aus dem Tembe-System, wo die Kybb herrschen.
Kischmeide, die Majestät von Tom Karthey, hat zwar den Konvent einberufen, ist aber selbst gegen einen Krieg. Sie will lieber den Status Quo beibehalten in der Hoffnung, weiterhin ungestört leben zu können. Nach einem Streit mit Zephyda verlangt Rhodan von beiden einen anderen Umgangston, schließlich arbeitet man an einem gemeinsamen Ziel.
Als erstes braucht man einen größeren Versammlungssaal. Der größte Raum in Kimte , das Blisterherz, fast nur 60 Personen, es werden aber weit mehr erwartet. Vielleicht am Teich der Trideage, der auf die Gründerzeit zurückgeht und seither als Ort der Verehrung gilt? - die Hütte der Gründermutter Trideage müsste natürlich entfernt werden! Als Alternative zu diesem undenkbaren Ansinnen schlägt Zephyda ihr eigentliches Ziel vor – die Festung von Roedergorm.
Plötzlich erscheinen mehrere Ozeanische Orakel über dem Teich.
Zuerst denken alle an Keg Dellogun mit seiner siebenköpfigen Familie,
die sich an Bord der SCHWERT befinden. Als aber insgesamt zehn Orakel erscheinen
ist schnell klar, dass es sich um eine andere Gruppe handeln muss. Perry wird
informiert und macht sich sofort auf den Weg.
Die neuen sind die Familie von Dan Errithi. Sie kommen von Baikhal Cain und
sind im Auftrag des Grauen Autonomen Ka Than unterwegs mit einer Botschaft
für den Konvent. Außerdem überbringen sie Neuigkeiten von
Lotho Keraete, der nach seiner Bergung aus dem Eis von Baikhal Cain auf Mykronoer
bei Ka Than zur „Heilung“ verblieben war. Er ist inzwischen wieder
erwacht, will aber noch auf Mykronoer beiben, um Ka Than zur Mithilfe zu bewegen.
Zephyda will in die Feste von Roedergorm und bittet Rorkhete, sie zu begleiten. Sie erhofft sich durch die Anwesenheit des Shoziden eine gewisse Wirkung. Dort angekommen, sprechen sie bei Corestaar, dem Karthog von Roedergorm, vor und unterbreiten ihre Bitte. Corestaar willigt ein, fordert aber im Gegenzug eine Stimme in der Versammlung.
Inzwischen versammelt Tordhene mehrere gleichgesinnte Majestäten um sich. Kischmeide ist auch eingeladen. Sie sind sich nicht vollkommen sicher, dass auf dem Konvent gegen Zephyda entschieden wird, wollen deshalb lieber „auf Nummer sicher“ gehen und Zephyda beseitigen. Sie nennen es nicht Mord, sondern Hinrichtung.
Perry will ein Gespräch mit Keg Dellogun führen wegen der überraschend erschienenen zweiten Familie, erhält aber keine zufriedenstellenden Antworten. Rorkhete erklärt ihm dann einige Hintergründe: trotz der Anweisung, unterzutauchen und Neutralität zu wahren, ist Dellogun im Sternenozean herumgereist und hat dabei u.A. Rorkhete gefunden und geholfen. Seitdem sind er und seine Familie Verstoßene. Und trotz der bis heute geltenden Neutralität erscheint jetzt eine andere Familie und will vor dem Konvent sprechen?
Neben Ablehnung oder sogar offener Feindseligkeit erfährt Zephyda auch Entgegenkommen. Da ist z.B. eine Gruppe von Shy Tombeyn, die als einzige einen offenen Aufstand gegen die Kybb gewagt hat. Als sie allerdings fragt, wer für sie stimmen wird, heben nur zwei von acht die Hand.
Als 200 Majestäten zusammen sind, wird eine erste vorläufige Versammlung
abgehalten. Thema ist der endgültige Versammlungsort in Roedergorm. Der
Vorschlag selbst und dann noch die Forderung von Corestaar nach einer gleichberechtigten
Stimme erzeugen zuerst einen Tumult, aber nach einigen Minuten wird beides
angenommen.
Später mit Atlan fragt Zephyda ihn nach seinem Eindruck über dieses
erste Treffen. Seiner Meinung nach ging alles recht zügig – eine
terranische Versammlung hätte wahrscheinlich Tage mit diesen Punkten
zugebracht.
Endlich sind über 300 Majestäten beisammen - es fehlen noch viele,
aber länger will und kann man nicht warten – und begeben sich zur
Festung, um ihre Räumlichkeiten zu beziehen.
Jetzt, wo sich die Aufregung in der Stadt gelegt hat, kann sich Lyressea besser
auf die Suche nach ihrer Schwester, der Ehernen Schildwache, konzentrieren.
Ihre Sinne führen sie direkt zum Teich der Trideage, tief im Herzen von
Kimte auf Bodenhöhe. Zusammen mit Dan Errithi unternimmt sie einen Tauchgang,
ohne etwas zu finden. Allerdings weiß sie jetzt, wo sich die Asyl-Kapsel
befinden muss: unter der Stadt! Damit hat man ein weiteres Problem - da sich
jede Kapsel nach dem Öffnen selbst vernichtet, würde dies wahrscheinlich
auch die Zerstörung von Kimte bedeuten. Aber angesichts der Bedeutung
der Schildwachen, auch über den Sternenozean hinaus bis hin zu Gon-Orbhon
in den Magellanschen Wolken, sollte die Umsiedlung von 20.000 Motana dagegen
ein kleines Opfer sein. Aber noch ist es nicht soweit – Perry ist zuversichtlich,
schließlich haben sie noch gar nicht richtig über eine Lösung
nachgedacht.
Tordhene, die unter Herzproblemen leidet, plant ihren Anschlag und übergibt einer Gleichgesinnten ein Päckchen mit Gift. Vereitelt wird das ganze ausgerechnet von Kischmeide, die zwar gegen den Plan von Zephyda ist, aber deshalb einen Mord noch lange nicht gutheißen kann.
Als Versammlungsort wurde der Krönungssaal von Roedergorm vorbereitet. Perry eröffnet die Sitzung, erklärt den in solchen Dingen völlig unerfahrenen Majestäten die Regeln, und bittet dann als erste Rednerin Zephyda nach vorne. Verunsichert steht sie vor den Teilnehmern und den zahlreichen Zuschauern, erhält aber von Atlan hilfreiche Handzeichen. Noch einmal erklärt sie ihr Anliegen: Sie haben eine kleine Flotte, die Kybb sind im Augenblick schwach, eine Schildwache – und vielleicht bald mehr – sowie die angehenden Schutzherren sind anwesend, die Gelegenheit zur Gegenwehr war aus ihrer Sicht noch nie so günstig. Eine Gruppe im Saal ist offensichtlich gegen ihren Plan, eine andere dafür, aber die meisten machen einen eher neutralen Eindruck.
Dann taucht Dan Errithi auf, um seine Botschaft von Ka Than, den die Motana
nur aus Erzählungen kennen, zu überbringen. Sie sollen sich eine
Stellare Majestät erwählen, die sie in den Kampf führt! Ka
Than selber kann und wird nicht eingreifen. Und Errithi nennt auch einen Namen
- Zephyda!
Sie selbst ist durch den Vorschlag wie gelähmt. Sie als Stellare Majestät!
Atlan führt sie nach draußen und päppelt sie auf provokative
Weise wieder auf. Perry unterbricht die Versammlung auf den nächsten
Tag.
Keg Dellogun erhält Besuch von Dan Errithi. Zuerst verhält sich Dellogun ablehnend, schließlich hatte er lange keinen Kontakt mehr zu anderen Schota-Magathen. Aber langsam wird ihm klar, dass die alten Gebote der Neutralität und Nichteinmischung nicht mehr gelten. Bestes Beispiel ist Dan Errithi selbst, der gerade vor dem Konvent eine bestimmt nicht neutrale Botschaft überbracht hat. Dass heißt aber auch, dass die Verbannung seiner Familie aufgehoben ist.
Tordhene versucht weiterhin, Verbündete zu bekommen. Sie lädt Corestaar ein, um ihn zu einer Gegenstimme gegen Zephyda zu veranlassen. Als Gegenleistung soll er einer Planetaren Majestät gleichgestellt werden. Corestaar aber gefällt der Gedanke, gegen die Unterdrücker zu kämpfen und er schlägt das Angebot ab.
Am nächsten Tag eröffnet Perry den Konvent wieder. Kischmeide fragt nach der vorhandenen militärischen Stärke. 40 Kreuzer - 20 schon vernichtet, bevor der richtige Kampf begonnen hat – gegen wie viele Kybb? Also womit soll der Aufstand geführt werden? Da die Frage an Zephyda gestellt war, spricht diese als nächste. Diesmal zeigt sie weniger Unsicherheit. Sie will den Nachschub oder wichtige Projekte sabotieren und letztendlich den „Kopf“ besiegen, Tagg Kharzani. Es geht ihr aber nicht nur um die reine Anzahl der Kreuzer - eventuell findet man ja noch mehr -, sondern auch um die Unterstützung an sich. Die Nachfahren der Motana sollen sich frei entscheiden können, wo und wie sie leben wollen und nicht aus Angst verkriechen.
Einen ganzen Tag lang treten Redner auf, als Perry endlich Lyressea nach vorne bittet. Sie erwähnt ihr hohes Alter und das sie die ersten Motana gekannt hat, und unterstützt die Empfehlung des Grauen Autonomen. Auch Corestaar, der sein Rederecht nutzt, unterstützt Zephyda und unterstellt sich ihrem Befehl, sollte sie zur Stellaren Majestät ernannt werden. Rorkhete schließlich weist auf seine Situation als letzter seines Volkes hin: „wenn es schief geht, gibt es eben gar keinen Shoziden mehr“.
Dann findet die nicht geheime Wahl statt. Als erste wird Kischmeide aufgerufen – sie stimmt mit JA. Der ganze Vorgang dauert dann noch weitere 7 Stunden. Nach einer halben Stunde Auszählung steht das Ergebnis fest: 301 Stimmen mit JA. Tordhene erleidet einen Herzanfall, noch bevor Perry das Ergebnis bekannt geben kann.
Keg Dellogun teleportiert in den Teich der Trideage zu Dan Errithi. Er erklärt
ihm, dass er vorerst an Bord der Schwert bleiben will und nicht sofort nach
Baikhal Cain zurückkehrt.
Die ersten Majestäten werden wieder zu ihren Planeten zurückgebracht
und aus der Feste von Roedergorm kommt ein Geschenk für Kimte: eine Statue
aus Stein – ein Schutzherr.